Raus aus der Komfortzone, aber flott

Ich bin nervös und habe ganz feuchte Hände. Ich atme flach und mache nur ganz kleine Schritte vorwärts. Das blaue Brett unter mir beginnt immer mehr zu wackeln, je weiter ich vortrete. Ich atme immer flach und verspüre dieses eigenartig flaue Gefühl in der Magengegend. Aber es nützt nichts, ich muss da jetzt durch, ich muss springen.


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Mein Sprung aus der Komfortzone

Nein, es handelt sich in dieser kleinen Geschichte nicht um einen Albtraum aus dem ich gerade erwacht bin, sondern um meinen ersten Sprung vom 3-Meter-Brett. Ich muss dazu sagen, dass ich unter Höhenangst leide (zwar nicht panisch, aber trotzdem kostet es mich große Überwindung sie zu besiegen).

Aber zurück zum Thema, im heutigen Artikel geht es darum die Komfortzone zu verlassen. Diesen Sprung vom 3-Meter-Brett habe ich schon vor Jahren gemacht. Um mit den Kids und Jugendlichen in meiner Arbeit in offenen Gewässern Schwimmen zu dürfen, musste ich die Rettungsschwimmer-Prüfung ablegen. Und dazu gehört ja bekanntlich auch der Sprung vom 3-Meter-Brett. Aber zu diesem Sprung kommen wir später noch.

Heute geht es darum, was die Komfortzone überhaupt ist, was dich davon abhält sie zu verlassen, warum du sie trotzdem unbedingt verlassen solltest, die Grenze zwischen Komfort- und Lernzone zu erkennen, sowie Tipps zum Verlassen der Komfortzone.

Also starten wir durch!

Was ist die Komfortzone überhaupt?

Die Komfortzone ist alles was du kennst:

  • Immer die gleichen Gewohnheiten,
  • gleichen Rituale und
  • gleichen Routinen.

„Wir arrangieren uns mit vielen Dingen einfach aus Gewohnheit, Komfort und Bequemlichkeit.“

Zum Beispiel mit unseren Lebensumständen, unserem Einkommen, unserem Umfeld und vielen mehr. Das paradoxe daran, wir arrangieren uns mit all diesen Dingen, obwohl wir gar nicht glücklich damit sind!

Aber hey, nichts neues heißt auch nicht ungemütliches:

  • Keine Nachrichten sind gute Nachrichten.
  • Wir brauchen keinerlei Anstrengungen zu übernehmen.
  • Es ist alles beim Alten, alles schon bekannt und damit ungefährlich.

Komfortzone, Lernzone, Panikzone

Zunächst noch ein paar Worte zu diesem Modell der Zonen. Neben der Komfortzone gibt es noch die Lernzone und die Panikzone.

Stell dir einfach ein Hühner-Ei vor. Der Dotter stellt die Komfortzone dar. Darin fühlst du dich wohl, es ist angenehm in ihr, allerdings lernst du darin nicht wirklich was (z.B. vor dem TV zu sitzen). Wenn du lernen willst, musst du in die Lernzone. Da ist es zwar nicht so angenehm, dafür kannst du dich weiterentwickeln und deine Komfortzone vergrößern (z.B. mit dem Fallschirm am Ausgang des Flugzeuges zu stehen). Das Eiweiß stellt in unserem Beispiel die Lernzone dar. Außerhalb des Eies ist dann die Panikzone. Verlässt du die Lernzone zu weit, kommt die Panik und Lernen wird unmöglich (z.B. ohne Fallschirm aus dem Flieger springen 😉 ).

Komfortzone, Wachstum, Panikzone
© michaelbaeumler – Fotolia

Was hält dich vom Verlassen der Komfortzone ab?

Es gibt natürlich Gründe, warum du dich so standhaft weigerst deine Komfortzone zu verlassen. Auf einige davon möchte ich hier ein wenig eingehen:

Bequemlichkeit

Alles uns Bekannte, Dinge in denen wir uns auskennen handeln wir in Routinen ab. Oftmals sind wir uns dessen gar nicht bewusst (z.B. fahren wir immer den gleichen Weg in die Arbeit).

Neues probieren dagegen kostet viel Aufwand und Mühe. Zum Beispiel mein „schneller Lesen“ Projekt, dass jetzt im April gerade von statten geht. Ich „muss“ jeden Morgen 15 Minuten meine Lesegeschwindigkeit trainieren (wenn du meine Fortschritte live miterleben willst adde mich auf Facebook, Twitter, oder Google+).

Natürlich kostet mich das im Moment einen gewissen Aufwand. Aber ich werde dadurch zukünftig schneller Lesen und erweitere so meine Komfortzone.

Angst

Der Sprung vom 3-Meter-Brett war bei mir mit Angst verbunden. Ja, ich gebe es zu, ich hab mir fast in die Hose … (na lassen wir das).

Da ich es für meinem Job brauchte, bin ich gesprungen. War es schlimm? Nein gar nicht. Die Prüfung zwang mich aus meiner Komfortzone heraus. Und ich habe gelernt, dass das Springen vom 3-Meter-Brett gar keine so wilde Sache ist.

Komfortzone erweitert!

Zweifel

Als ich meine Evernote-Bücher geschrieben habe, war ich voller Zweifel. Wird sich der Aufwand lohnen? Interessieren überhaupt irgendwem Bücher von Thomas Mangold? Kauft das überhaupt jemand außer meine Freunde?

Ich habe die Zweifel überwunden und die Bücher geschrieben! Zum Glück, denn sie waren ein riesen Erfolg. Mit „Evernote – Mein Life Management Tool“ bin ich seit Monaten die Nummer 1 bei Amazon in der Kategorie Management.

Aber nicht nur das, ich konnte mit dem ganzen Prozess vom Schreiben bis hin zur Veröffentlichung viele Erfahrungen sammeln.

Bücher schreiben ist cool! Mittlerweile habe ich keine Zweifel mehr dabei: Komfortzone erweitert!

Unsicherheit

Ein sehr netter Kollege und guter Freund sollte eines Tages einen Vortrag vor über 100 Menschen halten. Eine Vorstellung vor der ihm graute und die in ihm großes Unbehagen hervorrief.

Aber er stellte sich dieser Herausforderung und was passierte? Er fand so viel gefallen daran, dass er nun um die 100 Vorträge pro Jahr hält. Er findet es richtig genial!

Er hat seine Komfortzone erweitert und etwas gefunden das ihm riesen Spaß macht!

Risiko

Es könnte ja etwas schief gehen? Man könnte sich blamieren, eventuell sogar verletzen oder (Gott behüte) sterben.

Ja bei manchen Dingen (z.B. Fallschirmsprung) ist ein gewissen Risiko dabei.

Du könntest aber auch von einem Dachziegel erschlagen werden, wenn du dein Haus verlässt. Oder beim Urlaub in San Francisco in ein Mega-Erdbeben geraten.

Gefahren und Risiken gibt es überall. Solange sie kalkulierbar und überschaubar sind, gehört das einfach zum Verlassen der Komfortzone dazu.

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Warum du trotzdem raus aus der Komfortzone musst!

Nun, dafür gibt es eine Menge Gründe. Die alle hier aufzuzählen wäre zu viel des Guten, daher werde ich mich mit den wichtigsten begnügen.

  • Du willst neues lernen?
  • Du willst Erfolg im Leben haben?
  • Du willst Herausforderungen annehmen?
  • Du willst charakterlich wachsen?
  • Du willst deine Persönlichkeit weiterentwickeln?Dann musst du raus aus der Komfortzone! Sieh die Ängste, Zweifel, Unsicherheiten und die Überwindung deiner Bequemlichkeit einfach als große Herausforderung an.Es gibt sooooo viele geile Dinge auf dieser Welt, die du erleben kannst. Aber wenn du nichts davon ausprobierst, wirst du niemals wissen ob dir das eine oder andere davon nicht vielleicht so taugt das es dein Leben verändert.Sieh dich einfach als kleines Kind, als unbeschriebenes Blatt, dass durch neue Erfahrungen lernt.Also geh endlich wieder Risiko ein und beweg deinen Arsch aus der Komfortzone:
  • Erst dann merkst du nämlich was zu was du wirklich im Stande bist.
  • Was du alles in deinem Leben noch schaffen kann.
  • Du entwickelst enormes Selbstvertrauen.
  • Ein hohes Selbstwertgefühl.
  • Du lernst deine Ziele zu realisieren.
  • Aber auch deinen Ängsten in die Augen zu sehen und zu ihnen zu stehen.

Ein paar Beispiele gefällig?

Ich möchte hier zwei Beispiele anführen, weil sie mir gerade (in meinen Recherchen) über den Weg gelaufen sind:

Richard Branson

Sir Richard Branson geht immer einen Schritt weiter. Mit dieser Strategie hat er sein gesamtes Imperium aufgebaut. Aber nicht nur beruflich, auch privat sucht er immer wieder neue Herausforderungen (Ballonfahrt um die Welt, Reise ins Weltall, uvm.).

Hätte er „nur“ Virgin Music gegründet und sich dann auf seinen Lorbeeren ausgeruht, wäre er heute vielleicht pleite. Aber er wagte sich immer wieder aus der Komfortzone heraus und erweiterte sie so Stück für Stück.

Felix Baumgartner

Ich nehme mal an, dass Felix Baumgartner bei seinem ersten Fallschirmsprung aus einem Flugzeug mächtig nervös war. Vom ersten Sprung aus einem Flugzeug, bis zum Sprung aus dem Weltall lagen viele weitere Schritte aus der Komfortzone (Sprung von Gebäuden und Sehenswürdigkeiten, Überflug des Ärmelkanals, …). Er hat sich Schritt für Schritt aus seiner Komfortzone herausbewegt und diese immer wieder erweitert.

Ich gehe mal davon aus, dass sich sein Puls heute kaum verändert wenn er einen „stinknormalen“ Fallschirmsprung aus einem Flieger wagt.

Klar handelt es sich bei Branson und Baumgartner um zwei Extrembeispiele. Aber ich denke sie veranschaulichen das Verlassen der Komfortzone sehr gut!

Komfortzone verlassen
© Mikael Damkier – Fotolia

Wie erkennst du die Grenze von Komfort- zu Lernzone

In der Regel breitet sich ein starkes Gefühl in dir aus. Möglicherweise wirst du dieses Gefühl als unangenehm empfinden und diesen Ursprung in der Magengegend orten. Eventuell wirst du auch einen gewissen Stress-Level wahrnehmen.

Aber warum definieren das viele Menschen als schlechtes Gefühl? Ich nenne es viel lieber

  • ein Gefühl der Vorfreude etwas erleben zu dürfen, oder
  • positive Aufregung!

Tipps zum Verlassen der Komfortzone

Es gibt einige Tipps, die dir das Verlassen der Komfortzone leichter machen:

Beschreibe das Worst-Case-Szenario

Was kann schlimmstenfalls passieren? Und ist das wirklich soooo schlimm?

Nehmen wir als Beispiel meinen Sprung vom 3-Meter-Brett. Ich könnte einen Bauchfleck machen, vielleicht eine aufgesprungene Lippe davontragen, oder die anderen Besucher des Bades könnten mich auslachen weil ich mich extrem dämlich anstelle.

Eigentlich alles nicht wirklich tragisch oder?

Beschreibe das Best-Case-Szenario

  • Was kann bestenfalls passieren?
  • Wie wirst du dich, nachdem du diese Hürde genommen hast fühlen?
  • Was wird danach vielleicht noch alles möglich werden?
  • Wie wird sich dein Leben verändern?

Erstelle eine Bucketlist mit deinen Wünschen

Schreibe auf, was du alles erleben willst. Wovon willst du deinen Enkeln mal erzählen? Woran willst du dich am Sterbebett erinnern?

Hier findest du übrigens meine Bucketlist!

Erstelle einen Plan

Gehe Schritt für Schritt vor und definiere alles, das du bis zur Erfüllung deines Vorhabens zu tun hast.

Liste alles Punkt für Punkt auf. Du wirst sehen, das beruhigt zusätzlich.

Mach ein Projekt daraus

Suche dir Mitstreiter oder zumindest Unterstützer für dein Vorhaben.

Wende diese fünf Tipps an und du wirst sehen, es wird dir wesentlich leichter fallen deine Komfortzone zu verlassen.

Übungen zum Verlassen der Komfortzone

Ich habe ein wenig im Netz recherchiert und bei Max Baudasch zwei Übungen zum Verlassen der Komfortzone gefunden, die mir beide sehr gut gefallen:

Kalte Dusche

Geh jetzt sofort ins Bad und dreh die Dusche eiskalt auf. Dann zieh dich aus und stell dich drunter.

Es ist unbequem und du wirst deine Komfortzone verlassen müssen um es zu tun. Und du lernst dadurch die Gefühlszustände sehr gut kennen, die immer wieder auftauchen werden, wenn du deine Komfortzone verlässt.

Kaffeetasse

Ein ähnliches, wenn auch noch eigenartigeres Beispiel ist das Kaffeetassen-Experiment. Geh in die Küche und hole dir deine Lieblings-Kaffe-Tasse. Heb sie hoch und dann lass sie einfach auf den Boden fallen (am besten auf einem Betonboden, der wird es heil überleben).

Wer es bestimmt nicht überleben wird ist die Kaffeetasse. Aber der Prozess des Loslassen ist vergleichbar mit den Gefühlszuständen beim Verlassen der Komfortzone.

Fazit für dein Selbst-Management

Ich hoffe, ich konnte dich mit diesem Artikel motivieren dich aus der Komfortzone zu bewegen. Deine Lebensqualität, aber vor allem dein Selbstvertrauen und dein Selbstwertgefühl werden es dir danken!

Solltest du die kalte Dusche oder den Kaffeetassen-Test angewendet haben, dann hinterlass doch einen Kommentar und beschreibe wie es dir dabei erging.

Oder erzähle uns was du getan hast, als du das letzte mal die Komfortzone verlassen hast.

Ich freue mich über jedes Kommentar von dir!

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Genieße deinen Tag!

Liebe Grüße

Thomas

P.S.: Hier ein paar Quellenangaben zu diesem Artikel, bzw. Podcast:

Wie dich deine Komfortzone ständig austrickst und 7 einfache Methoden die dir helfen

16 Gründe deine Komfortzone zu verlassen

Verlassen der Komfortzone, die ultimative Anleitung

Die wichtigsten Schritte im Leben sind immer außerhalb der Komfortzone

Die Komfortzone verlassen? Nein danke, oder doch?

Kennst du jemanden, der diesen Artikel lesen sollte?

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