WOOP-Strategie ein lustiger Name, aber eine tolle Methode, um deine Ziele zu erreichen. Zum Thema Zielsetzung gibt es wahnsinnig viele Regeln, Strategien, Methoden, Tipps und Tricks. Die WOOP-Technik ist eine davon, eine der guten meiner Meinung nach. Daher will ich dir die WOOP-Strategie hier ein wenig näher vorstellen, dir aber gleichzeitig auch die Grenzen aufzeigen und dir einen Überblick geben, wie ich die WOOP-Strategie einsetze.
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„Ich sende meine Wünsche ans Universum und warte einfach, bis sie in Erfüllung gehen“, hat mir eine Bekannte erst unlängst gesagt. „Viel Spaß beim Warten!“, war meine Antwort darauf. Ich kann mit dieser Esoterik-Nummer einfach nichts anfangen. Wer dran glaubt, der soll das tun, für mich ist das aber nichts. Positives Denken alleine reicht meiner Meinung nach nicht aus, um seine Ziele zu erreichen. Zumindest nicht, wenn diese sehr ambitioniert sind.
Die Erfinderin der WOOP-Strategie
Bevor ich dir erkläre, was die WOOP-Strategie eigentlich ist, will ich natürlich noch die Urheberin dieser Methode vorstellen. Entwickelt wurde die WOOP-Strategie von der Psychologieprofessorin Gabriele Oettingen, die an der New York University und an der Universität Hamburg unterrichtet.
Prof. Dr. Oettingen forschte sehr viel zum Thema „Positives Denken“ und hat im Zuge vieler Studien die WOOP-Strategie entwickelt und überprüft. Ich will hier nicht zu sehr auf die Entstehungsgeschichte eingehen. Sollte dich das näher interessieren, dann habe ich hier ein Interview mit Prof. Dr. Oettingen für dich und kann dir natürlich auch ihr Buch „Die Psychologie des Gelingens“ ans Herz legen.
Die vier Schritte der WOOP-Strategie
Hier mal kurz zusammengefasst, bevor ich gleich im Anschluss näher auf jeden einzelnen Punkt eingehe:
- Wish (Wunsch)
- Outcome (Ergebnis)
- Obstacle (Hindernis)
- Plan
Schritt 1: Wish (Wunsch)
Dieser Schritt ist vermeintlich der einfachste von allen. Alles, was du tun musst, ist, die folgende Frage zu beantworten:
Welcher Wunsch/welche Wünsche liegen mir am Herzen?
Warum ich der „vermeintlich einfachste Schritt“ schreibe, hat zwei Gründe:
- Du solltest dir von Beginn an im Klaren darüber sein, ob der Wunsch aus deinem Innersten kommt oder ob du ihn nur umsetzen willst, weil dir jemand anderes (dein Umfeld oder gutes Marketing) ihn dir einreden.
- Du musst unbedingt darauf achten, nicht zu viele Wünsche gleichzeitig umsetzen zu wollen. Am besten immer nur einen einzigen bzw. einen nach dem anderen. Sonst hast du nämlich zu viele offene Enden und wir alle kennen das von den Neujahrsvorsätzen, in der Regel erreichen wir dann keines der vielen Ziele, die wir uns setzen.
Übrigens: Falls dich interessiert, wie ich mit offenen Baustellen umgehe, lies dir doch den Artikel „Zu viele Baustellen offen: Ich fange vieles an, mache aber nichts fertig“ durch.
Wenn du diese beiden Punkte beachtest, sollte das mit dem ersten Schritt der WOOP-Strategie also recht einfach klappen.
Schritt 2: Outcome (Ergebnis)
Auch zu diesem Schritt der WOOP-Strategie habe ich Fragen für dich mitgebracht:
- Was erhoffst du dir von der Erfüllung deines Wunsches?
- Wie wirst du dich fühlen, wenn du dein Ziel erreichst?
- Was hörst, siehst, spürst, riechst oder schmeckst du, wenn du dein Ziel erreichst?
In meinen Seminaren habe ich immer wieder auch mit Menschen zu tun, die ein Ziel haben, aber es sich nicht bildlich vorstellen können. In dem Fall kann es sein, dass du an den falschen Zielen arbeitest. Wohlgemerkt: Kann sein, muss aber nicht sein. Auf alle Fälle solltest du es überprüfen.
Warum aber sollst du dir die Zielerreichung mit allen deinen Sinnen so gut wie möglich vorstellen können? Die Antwort ist einfach, weil du dann dein Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit auch erreichen wirst. Den Vorgang, sich sein Ziel mit allen Sinnen vorzustellen, nennt man Visualisierung. Es ist eine tolle Sache, die deine mentale Einstellung extrem pushen wird!
Schritt 3: Obstacle (Hindernis)
Du wirst es schon ahnen, auch zu diesem Schritt der WOOP-Strategie habe ich Fragen für dich:
- Was steht der Erfüllung deiner Wünsche im Weg?
- Warum bist du nicht schon am Ziel?
- Welche Gewohnheiten halten dich davon ab?
- Welche Glaubenssätze stehen dir im Weg?
Diese Fragen sind, zumindest für mich, nicht immer einfach zu beantworten. Du solltest sie aus diesem Grund aber nicht stiefmütterlich behandeln. Ganz im Gegenteil, gerade deswegen solltest du hier besonders in die Tiefe gehen. Je genauer du bei der Beantwortung dieser Fragen vorgehst, umso leichter wirst du deine Ziele erreichen.
Der Grund ist klar: Kennst du die Hindernisse, die auf dich warten, kannst du sie auch einplanen. Und „planen“ ist auch gleich das Stichwort für den nächsten und letzten Schritt der WOOP-Strategie.
Schritt 4: Der Plan
Was muss ich tun, um am schnellsten und einfachsten zum Ziel zu kommen? Bzw. wie kann ich die Hindernisse am besten aus dem Weg räumen oder umschiffen? Das sind die Fragen, die du dir bei der Planung stellen solltest.
Frau Prof. Dr. Oettingen verweist in diesem Zusammenhang auf eine ganz besonders wichtige Sache: den Wenn-dann-Plan! Wenn dieses Hindernis auftritt, dann mache ich ….! Dieser Wenn-dann-Plan impliziert, dass man sich genaue Gedanken über den Weg zum Ziel machen muss. Ist es dein Plan, 5 kg abzunehmen, solltest du dir überlegen, wie du mit den Buffets bei Partys umgehst. Die Antwort könnte lauten: Wenn ich auf eine Party eingeladen bin, dann esse ich schon im Vorfeld Gemüse und lasse die Finger vom Buffet.
Auch bei diesem Schritt ist also Zeit und Muße erforderlich.
.Wann funktioniert die WOOP-Strategie?
Alles, was ich hier schreibe, teste ich natürlich im Vorfeld. Insofern sollte die Überschrift hier eigentlich heißen „Wann funktioniert die WOOP-Strategie für mich?“ Hier haben sich für mich zwei wichtige Faktoren herauskristallisiert:
- Du musst es wirklich wollen, also intrinsisch motiviert sein.
- Es muss sich um ein machbares bzw. realistisches Ziel handeln.
Klingt beides logisch, aber sehen wir uns doch einfach mal im Detail an, wo ich die WOOP-Strategie einsetze und wo nicht.
Wo ich die WOOP-Strategie einsetze
Ich nutze sie bei kleineren Zielen, bei der Monats-, Wochen- und Tagesplanung sowie bei zeitlich begrenzten Projekten.
Kleinere Ziele bedeutet für mich Dinge wie ein paar Kilogramm abnehmen, etwas Neues zu lernen oder sich sportliche Ziele zu setzen. Aber auch bei der Wochen- & Tagesplanung setze ich die WOOP-Strategie ein.
- Was wünsche ich mir für die kommende Woche?
- Welche Ergebnisse will ich am Ende der Woche sehen?
- Welche Hindernisse könnten auf mich warten?
- Wie sieht der Plan zur Umsetzung im Detail aus?
Du kannst dir diese Fragen natürlich auch für den Monat oder für den entsprechenden Tag stellen.
Zu guter Letzt verwende ich diese Strategie auch für zeitlich begrenzte Projekte. Wenn ich also ein Buch schreibe, dann setze ich die WOOP-Strategie ein, um zu einem ordentlichen Plan zu kommen.
Wann ich die WOOP-Strategie nicht einsetze
Kurz und bündig: Bei der Jahresplanung und bei der Planung von großen Zielen und Projekten. Vielleicht funktioniert sie da ja bei anderen, aber bei mir funktioniert sie bei diesen größeren Vorhaben nicht. Natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht, warum das so sein könnte.
Ich kann hier nur mutmaßen, aber ich habe drei Gründe für mich ausgemacht:
- Für diese Art von Projekten ist sie mir zu oberflächlich.
- Ich brauche ein engeres Gerüst und eine Planung, die mehr in die Tiefe geht.
- Die Begleitung bei der Umsetzung ist mir zu gering.
Aber wie gesagt, das sind meine persönlichen Ansichten!
Fazit für dein Selbstmanagement
Zielsetzung ist ein wichtiger Faktor, wenn du ein erfolgreiches Leben führen willst. Welche Methoden oder Strategien du bei der Planung oder Umsetzung verwendest, das liegt natürlich an dir. Die WOOP-Strategie ist auf jeden Fall eine, die du testen solltest.
Du selbst musst dir aus den verschiedenen Tipps, Tricks, Methoden und Strategien dein eigenes Erfolgsrezept zusammenstellen. Am besten natürlich eines, das zu deiner Persönlichkeit und deinem Arbeitsumfeld passt. Je besser dir das gelingt, umso erfolgreicher wirst du sein.
Ich wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg beim Testen der WOOP-Strategie!
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Thomas