Michael Knoll ist digitaler Nomade und gleichzeitig auch Führungskräfte-Trainer. Gemeinsam plaudern wir darüber, wie sich Michael organisiert. Ganz besonders spannend fand ich Michaels Insel-Metapher, die er nutzt um die Zeitbudgets zwischen den einzelnen Projekten zu verteilen. Sehr interessant fand ich auch seine simple und einfache Methode seinen Fokus zu erhöhen. Reinhören lohnt sich also.
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Effizienter arbeiten, lernen und leben – der Podcast für dein Selbstmanagement. Damit du endlich wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben hast. #00:00:17-3#
Hallo und ein herzliches Willkommen zur 344. Podcastfolge. Auch dieser Podcast wird dir präsentiert von selbstmanagement.rocks, der Mitgliederplattform für dein Selbstmanagement, wo du in vielen Kursen lernen kannst, wie du dich selbst optimierst und wie du dir ein besseres Zeit- und Selbstmanagement aneignest, und das mit nur einer Stunde Aufwand pro Woche. Wenn dich das näher interessiert, dann wechsle jetzt auf selbstmanagement.rocks. #00:00:47-1#
Und damit lass uns zum heutigen Thema kommen. Es ist schon länger her, dass wir ein Interview auf diesem Podcast-Kanal gesendet haben. Demnächst werden weitere folgen, denn ich habe wieder spannende Gespräche geführt. Eines dieser Interviews fand mit Michael Knoll statt, einem Digitalen Nomaden, der gleichzeitig Führungskräftetrainer ist. Ganz nebenbei reist er wahnsinnig viel und hat eine große Leidenschaft für Musik. Und da stellt sich natürlich die Frage, wie organisiert man all die vielen Aufgaben, die man mit seinem Business auf Reisen zu erledigen hat, und das alles womöglich noch mit einer Zeitverschiebung? Außerdem hat Michael eine wunderbare Metapher erzählt, die mir direkt ins Herz geschossen ist. Dabei geht es um Inseln und wie man sie bewirtschaftet. Wofür diese Metapher steht, das erfährst du im Interview. #00:01:44-3#
Michael hat außerdem einen wunderbaren Tagesablauf, wie ich finde. Er nutzt spannende Tools und kann viele interessante Geschichten erzählen. Zum Beispiel berichtet er darüber, wie er seinen Fokus erhöht hat. Dafür hat er eine einfache Maßnahme gewählt, die ich auch für mich anwenden könnte. Aber auch dazu gleich mehr im Interview, aus dem ich sehr viel für mich persönlich mitgenommen habe. Und jetzt hör einfach mal hinein. Vorhang auf für Michael Knoll! #00:02:17-1#
Thomas: Hallo Michael, es freut mich sehr, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Ich habe im Intro schon ein wenig über dich erzählt, aber sei doch so lieb und stell dich kurz vor. Wer bist du, und was genau machst du? #00:02:30-5#
Michael: Vielen Dank, dass ich hier sein darf, Thomas. Michael Knoll ist mein Name, und ich bin Digitaler Nomade. Das heißt, ich lebe und führe mein Business ortsunabhängig. Aktuell bin ich aus dem kalten Deutschland geflohen und genieße Strand, Palmen und die Sonne in Thailand. Wer bin ich beziehungsweise, wer sind wir? Zusammen mit meiner Lebensgefährtin und Business Partnerin Malina Braun begleite ich wachsende junge Unternehmen in der Führung, und gemeinsam mit ihnen entwickeln wir eine Unternehmens- und Führungskultur. Um das an einem Beispiel etwas greifbarer zu machen: Wenn das Gründerteam oder der Solopreneur feststellt, dass er mit seiner Mitarbeiterführung nicht mehr zu Rande kommt, wenn er die vielen Aufgaben nicht mehr selbst bewerkstelligen kann, dann braucht er Strukturen, Verantwortung und ein Leitbild für die Führung. Diesen Prozess begleiten wir individuell und online on Demand, damit alle an einem Strang ziehen. #00:03:42-1#
Thomas: Darüber werden wir auf jeden Fall noch sprechen. Ich bin neidisch auf dich, denn bei uns in Österreich stürmt es, und orkanartige Böen ziehen durch das Land. Wir haben schlimmes Wetter, während du braungebrannt vor der Kamera in Thailand sitzt. Aber damit muss man leben! (Lacht) Du hast erwähnt, dass du Digitaler Nomade bist. Lass uns ein wenig über das Selbstmanagement plaudern. Was können sich Unternehmer und auch Arbeitnehmer von dir abschauen? #00:04:09-4#
Michael: Der Grundgedanke lässt sich am Beispiel des Selbständigen erklären. Meine Tagesstruktur muss ich selbst planen. Sie ist sehr frei, denn keiner sagt mir, was ich machen muss. Doch genau das ist gleichzeitig die Kehrseite der Medaille. Man muss sich selbst disziplinieren, denn sonst kommt man nicht vorwärts. Und das hat mich veranlasst, in meinem Selbstmanagement sehr strukturiert vorzugehen. Der große Unterschied als Digitaler Nomade ist, dass ich nicht der üblichen Struktur unterliege, dass meine Arbeit täglich um 17:00 Uhr zu Ende ist und die Wochenenden frei sind. Ich muss mich entweder den Gepflogenheiten hier in Thailand anpassen oder meinen Arbeitsalltag komplett selbst aufbauen. Der spannende Key Point ist, diese Strukturen neu aufzubauen. Das ist auch in Deutschland oder in Österreich möglich. Dabei blockieren uns oft die Strukturen von außen. In Deutschland arbeitet man in einem festen System, und hier bin ich komplett frei, das heißt, ich kann mir mein eigenes System selbst schaffen. #00:05:57-0#
Aber das ist auch in Österreich, in Deutschland oder in der Schweiz möglich. Ich benötige lediglich ein wenig mehr Aufwand, habe aber im schlimmsten Fall die maximale Sicherheit, dass ich mich sehr schnell wieder anpassen kann. Das bedeutet, dass ich ein höheres Investment benötige, um mich präziser zu managen. Außerdem habe ich einen gewissen sozialen Druck, denn meine angestellt arbeitenden Freunde gehen um 17:00 Uhr nach Hause, und am Wochenende möchten sie etwas Schönes unternehmen. Wenn ich mich selbst gut manage, dann kann ich das testen, und wenn es nicht funktioniert, bin ich sehr schnell wieder am System dran. Das ist das Spannende, dass man sich seine Tagesstruktur komplett neu aufbaut. Das kann anfangs schwierig sein. Auf der anderen Seite hat es sehr viele Vorteile. #00:06:52-6#
Thomas: Das kann ich voll und ganz unterstreichen. Das Thema Freiheit ist meiner Meinung nach eng mit der Disziplin verbunden, weil man als Selbständiger gerade nicht in den üblichen Strukturen drinsteckt und um 08:00 Uhr auf der Arbeit sein muss und um 17:00 Uhr Feierabend machen darf. Ist die Disziplin für dich auch ein wichtiger Faktor? #00:07:10-6#
Michael: Die Disziplin ist der wichtigste und zugleich der schwierigste Faktor. #00:07:14-9#
Thomas: (Lacht) Lass uns darauf zurückkommen, wie du deine Leidenschaft gefunden hast, Führungskräftetraining kombiniert mit dem Reisen, und auch die Musik spielt bei dir eine große Rolle. Was empfiehlst du Menschen, die noch auf der Suche nach ihrer Leidenschaft und nach ihrer Erfüllung sind? Hast du Tipps, die du uns mitgeben kannst? #00:07:47-3#
Michael: Ja, auf jeden Fall, und zwar aus meiner eigenen Story heraus. Vor zwei Jahren bin ich auf Weltreise gegangen, zusammen mit meiner Dame. Wir waren in der Personalentwicklung auf einem aufsteigenden Ast und haben uns beruflich sehr engagiert. Aber irgendwie hat etwas gefehlt, und zwar dieses Gefühl, das du gerade beschrieben hast, nämlich die Erfüllung. Und dann haben wir alles hinter uns gelassen und sind auf Weltreise gegangen. Plötzlich hatten wir Zeit, und Zeit ist ein wesentlicher Faktor. Wir hatten Zeit, uns zu hinterfragen und auch unsere Aufgaben auf den Prüfstand zu stellen. Unterwegs hast du jeden Tag Zeit, nachzudenken, ob du willst oder nicht. #00:08:32-7#
Innerhalb einer Struktur, eines Lebens, wie ich es in Deutschland hatte, geht das Nachdenken ziemlich schnell unter. Man macht dies und jenes, trifft Freunde, geht arbeiten, und diese Routine führt dazu, dass man sich wenig Gedanken darüber macht, was man eigentlich selbst möchte. Wir haben uns einige essenzielle Fragen gestellt, die ich sehr passend und inspirierend fand. Die erste Frage lautet: Wenn ich mit 80 Jahren auf der Parkbank sitze und auf mein Leben zurückschaue, will ich dann auf ein arbeitsames Leben zurückschauen oder möchte ich mit einem Grinsen im Gesicht sagen können, „ja, ich habe alles richtig gemacht!“ #00:09:27-3#
Diese Frage war ein ausschlaggebender Punkt. Natürlich ist diese Einstellung ein Prozess, die man nicht in wenigen Tagen entwickeln kann. Man muss lernen, in sich hineinzuhören, Off-Zeiten einzubauen und sich wirklich über diese Fragen Gedanken zu machen. Man kann sich Listen anlegen und aufschreiben, was man alles erleben möchte. Diese Liste kann man weiter präzisieren, indem man sich fragt, was man in fünf Jahren erlebt haben möchte oder in was man in einem Jahr erreichen will. Man beginnt, den Sinn des eigenen Lebensstils zu hinterfragen. Ist das der Stil, den ich leben will? Das ist die typische „Start with why-Mentalität“. Man fängt bei der großen Frage an und arbeitet sich in die kleinen Details hinunter. Das geht bis hin zur täglichen Routine, indem man erkennt, was Energie raubt und was Energie spendet. #00:10:27-9#
Dann ging es an die Umsetzung, ans Machen und Ausprobieren. Den Samstag blocken, drei, vier, fünf Stunden, und genau das machen, was für mich Sinn ergibt. Das waren die Essenzen, die uns Veränderungen gebracht haben. Wir hatten philosophische Gedanken und haben uns eine Vision zurechtgesponnen, aber es scheiterte an der Umsetzung. Daraufhin haben wir uns Zeiten geblockt und unsere Ideen umgesetzt. Und das war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. #00:10:56-6#
Thomas: Ich stelle mir vor, dass diese Umsetzung nicht einfach ist, wenn man ein Business hat. Du arbeitest von Thailand aus, das heißt, wir haben gerade sechs Stunden Zeitverschiebung. Wie managst du deinen Alltag, und wie bist du für deine Kunden erreichbar? Wie hast du das Business auf die Reise mitgenommen? #00:11:23-9#
Michael: Am Anfang war es eine große Umgewöhnung. Natürlich haben wir uns so eingerichtet, dass wir mit unseren Kunden in Kontakt kommen können. Das heißt, wir arbeiten überwiegend abends. Anfangs war es schwer, abends um 22:00 Uhr noch die nötige Power zu haben, um die notwendigen Calls zu machen. Meine Erkenntnis aus dieser Entwicklung heraus war, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Spätestens nach sechs Monaten schaffst du es, dein Verhalten zu ändern, und zwar unabhängig vom Business. Es geht dabei um die Arbeit an sich selbst, also um das Selbstmanagement. Wann durchbricht man die üblichen Muster? Man denkt, man ist abends müde und kann dann nicht mit voller Energie arbeiten. Aber irgendwann erkennt man, dass das Business an sich einen höheren Sinn hat, und dann wird die Bereitschaft geweckt, auch zu ungewöhnlichen Zeiten zu arbeiten. Der Leidensdruck wird so hoch, dass man nach und nach dranbleiben will und muss. #00:12:33-3#
Natürlich hat das nicht sofort funktioniert, aber wir haben es durchgezogen. Die Frage, wieviel es mir wert ist und wieviel Leidensdruck notwendig ist, um eine Veränderung herbeizuführen, die war für mich essenziell. Zum Beispiel hören Mütter auf zu rauchen, wenn sie schwanger werden, und das ohne Probleme. Warum? Weil ihr Leidensdruck und der Sinnzusammenhang, dass es dem Kind gutgehen soll, so hoch ist, dass sie leicht mit dem Rauchen aufhören können. Das ist ein starkes Warum. Warum möchte ich etwas, und wie schaffe ich das? Das war auch für uns eine große Umstellung, die nicht leicht war. Es war schwer, abends noch fit zu sein und genug Energie für die Kunden zu haben. #00:13:33-5#
Ein weiteres typisches Beispiel ist der Sport. Wie kann ich mehr Sport in meinen Alltag integrieren? Die Frage ist, was du damit erreichen möchtest. Willst du nur Sport machen, weil man es eben machen sollte oder stellst du dir dabei die richtigen Fragen? Willst du einen Waschbrettbauch haben, und wenn ja, was bringt er dir? Es muss ein Leidensdruck da sein, um Veränderungen zu erwirken, und dann ist es egal, um welche Veränderung es geht. Für uns war es ein sehr großer Leidensdruck, denn es ging um unsere Existenz. #00:14:11-1#
Thomas: Das kann ich mir gut vorstellen. Also sollten wir uns alle Leidensdruck schaffen! Den kann man wahrscheinlich auch künstlich erzeugen. Lass uns ein wenig über Zeitmanagement reden. Zeit ist unser höchstes Gut. Wie schaffst du es, deine Ziele im Business und dein Privatleben unter einen Hut zu bekommen? Ich weiß, dass du eine besondere Strategie hast, auf die wir schon sehr gespannt sind und von der wir uns bestimmt eine Scheibe abschneiden können. Erzähl uns von deiner Strategie, Michael. #00:14:45-1#
Michael: Früher hatte ich ein sehr chaotisches Leben und habe tatsächlich versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Irgendwann habe ich die Strategie gelernt, mich als Besitzer mehrerer Inseln zu sehen. Diese Inseln müssen alle gleich gut gepflegt werden. Die eine Insel ist das Business, die andere das Privatleben, die nächste das Persönliche, und die letzte Insel symbolisiert die Ziele, die ich persönlich erreichen möchte. Auf diesen Inseln gibt es tolle Landschaften, coole Bungalows, und sie sind alle mit Brücken verbunden. Die Inseln sind ein schlüssiges System in sich. Dieses Bild hat mir geholfen, mich zu sortieren. #00:15:27-3#
Im Business möchte ich Ziele erreichen. Ich möchte mich Herausforderungen stellen und Menschen inspirieren und begeistern. Dafür muss ich Zeit auf der Insel verbringen. Und genauso ist es bei den anderen Inseln auch. Ich möchte Familie haben und eine glückliche Partnerschaft. Ich möchte neue Dinge ausprobieren und persönliche Ziele in Angriff nehmen. All das fordert Aufmerksamkeit ein. Anfangs bin ich immer nur über die Brücken hin- und hergerannt. Dann ist mir aufgefallen, dass die Ziele auf diesen Inseln alle eine gleiche Wertigkeit haben. Das Business ist nicht mehr oder weniger wichtig wie die Partnerschaft, und die Partnerschaft ist genauso wichtig wie ich selbst. #00:16:21-6#
Alle Ziele haben eine Daseinsberechtigung, und alle Ziele müssen gepflegt werden, um meine Bedürfnisse befriedigen zu können. Diese Metapher der Inseln hat mir den Blick geöffnet. Das Leben verläuft nicht linear, sondern es verläuft wellenförmig. Es ist deshalb wichtig, zwei Tage auf der Business Insel zu verbringen und, um etwas voranzubringen. Gleichzeitig muss ich dann, wenn ich zwei Tage im Business war, auf die andere Insel übersetzen, weil sonst dort die Betten nicht gemacht werden oder weil gerade jemand die Insel kapern will. Also muss ich auch wieder Zeit auf den anderen Inseln verbringen, um meine Ziele zu erreichen und um meine Bedürfnisse zu befriedigen. Herauszufinden, was diese Inseln für mich sind und wie ich sie pflegen kann, das war für mich ein cooles Bild, um mich aufzustellen. Und danach lebe ich. #00:17:30-5#
Thomas: Eine geile Metapher, wirklich cool! Das hast du sehr schön beschrieben. Lass uns mit diesem Thema in die Praxis hineingehen. Erzähl uns, wie dein Tagesablauf aussieht. Du hast erwähnt, dass du dich zwei Tage lang auf der Business Insel einsperrst. Machst du das tatsächlich tageweise oder wechselst du die Inseln im Laufe des Tages? Wie sieht dein typischer Tag aus? #00:18:00-8#
Michael: Ich habe lange gebraucht und viel ausprobiert, bis ich in der Lage war, meine vielfältigen Aufgaben auf einen einzigen Tag herunterzubrechen. Ich habe auch sehr viel zu dem Thema gelesen. Und wie du schon richtig gesagt hast: Disziplin ist das höchste Gut, um sich selbst zu strukturieren. Das ist besonders wichtig, wenn man die Freiheit einer Selbständigkeit hat. Mittlerweile hat mein Arbeitstag fünf Zwei-Stunden-Slots. Ich nehme mir montags bis freitags jeweils zwei Stunden Zeit, um intensiv zu arbeiten. Samstag und Sonntag ist Off-Zeit für mich, wo alles kann und nichts muss. Nach jedem Zwei-Stunden-Slot lege ich eine Pause von 30 bis 60 Minuten ein. #00:19:03-6#
Was steckt dahinter? Ich bin zwei Stunden lang nicht ansprechbar, auch nicht für Malina. Dann fokussiere ich mich komplett auf die Arbeit und die wichtigen Aufgaben, die ich zu erledigen habe. Der Hintergrund ist, dass der Fokus dafür sorgt, in diesen zwei Stunden sehr produktiv zu sein. Und die Pausen schaffen meinem Kopf wieder Freiheit, um kurz auf die anderen Inseln hinüberzugehen. Und wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, gönne ich mir die Freiheit, die Zwei-Stunden-Blöcke zu verschieben oder auch mal einen Tag nach zwei Blöcken zu beenden. #00:19:50-8#
Es kommt auch vor, dass ich länger auf einer dieser Inseln bleiben muss. Das heißt, ich verlängere einen Tag auf 13 oder 14 Stunden. Oder ich mache Freitag bis Sonntag komplett off oder hänge einen Montag an das Wochenende dran. Aber das ist im Angestelltenverhältnis genauso, denn da kann ich auch einen Tag Urlaub nehmen. Ich nutze die zwei-Stunden-Blöcke intensiv zum Arbeiten, und die Pausen helfen mir, den Kopf freizubekommen und die anderen Inseln zu besuchen. So schaffe ich mir eine Tages- und Wochenstruktur. #00:20:32-5#
Thomas: Sehr coole Strategie, die sicherlich super funktioniert. Du hast ein wichtiges Thema angesprochen, nämlich den Fokus. Du schließt dich zwei Stunden lang ein und arbeitest dann sehr fokussiert. Das ist natürlich sehr wertvoll. Gibt es sonst noch Selbstmanagement Tipps, die du meinen Hörerinnen und Hörern mitgeben kannst? Es darf auch gerne etwas zum Thema Führung sein, denn wir haben auch Unternehmer in unserer Community. #00:20:59-8#
Michael: Ein Game Changer ist sicherlich, Ablenkungen wegzulassen. Ich arbeite zwar viel mit Social Media, aber auf dem Handy sind diese Dienste für mich tabu. Mein Telefon ist für mich ein Kommunikationstool, um zu telefonieren. Sonst nutze ich mein Handy fast gar nicht. Das ist eine Erkenntnis, die ich seit Anfang des Jahres umsetze. Ich war drei Wochen lang überhaupt nicht am Smartphone, und daraus ist diese Idee entstanden. Seitdem bin ich leistungsfähiger, fokussierter und viel mehr bei der Sache. Man lässt sich doch immer wieder von Social Media ablenken, obwohl man weiß, dass es unproduktiv ist. Aber ich bin jetzt sehr strikt und habe mein Handy komplett leergeräumt. #00:22:05-2#
Thomas: Das ist ein guter Ansatz, über den es sich lohnt, nachzudenken. Ich kann mir vorstellen, dass das einen enormen Impact hat. Damit sind wir gleich bei einem spannenden Thema: Gibt es irgendwelche Tools, Apps und Programme, die du für dein Selbstmanagement nutzt, und falls ja, welche wären das? #00:22:21-3#
Michael: Für die Arbeit benutzen Malina und ich Factro, ein Projektmanagement Tool, das kostenlos im Internet erhältlich ist. Damit strukturieren wir unsere Aufgaben und Arbeitsblöcke. Für alle anderen Aufgaben, die nicht businessbezogen sind, nutze ich Wunderlist. Das finde ich mega cool. Du hast vorhin erwähnt, dass ich auch Musiker bin. Außerdem schreibe ich gerne Texte für die Arbeit oder für andere Events. Und dafür nutze ich Evernote. #00:23:24-8#
Thomas: Bei Wunderlist musst du aufpassen, denn das wird demnächst eingestellt. #00:23:33-6#
Michael: Ach ja? #00:23:32-9#
Thomas: Microsoft hat Wunderlist gekauft und integriert es in seine Produkte. Mal schauen, wie lange es noch läuft. Letzte Frage, bevor wir zum Abschluss kommen, Michael. Du bist als Digitaler Nomade auf Reisen unterwegs. Hast du eine Idee, wie dein Leben in zehn Jahren aussehen soll? Wirst du dann immer noch auf Achse sein? Oder ist dieser Zeitraum zu weit entfernt, um eine Prognose abgeben zu können? Hast du Ziele, die für die Zukunft anstehen? #00:24:06-7#
Michael: Ich habe auf jeden Fall eine Vision für die kommenden Jahre. In zehn Jahren möchte ich Vater von zwei Kindern sein und meine jetzige Lebenspartnerin als Frau an meiner Seite haben. Finanzielle Unabhängig spielt vor allem für uns Jüngere eine große Rolle. Bis dahin möchte ich mein Business soweit aufgebaut haben, dass es ortsunabhängig führbar ist und ich 15 bis 20 Angestellte habe. Ich möchte meine Inseln wachsen lassen. Sie sollen weiterhin so schön reifen. Ich möchte interessante Orte bereisen und eine mega Mischung aus persönlichen Inseln haben. #00:25:00-8#
Thomas: Super, das ist sehr spannend. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen. Wenn jemand mehr darüber erfahren möchte, was du machst und anbietest, wo im Netz findet er weitergehende Informationen? #00:25:22-1#
Michael: Im Netz findet man uns unter limpala.de, unserer Business Webseite. Ich bin auch auf LinkedIn, Instagram und Facebook zu finden. Zurzeit bauen wir unseren Podcast um. Den habe ich damals als „Machs-mal-anders“ gestartet, wo ich typische Fragen psychologisch hinterlege, zum Beispiel, warum wir uns aufregen. Dort gebe ich entsprechende Hilfestellungen. Diesen Podcast bauen wir um in Richtung Führungsthemen. Außerdem habe ich noch eine kleine Idee für Tik Tok, aber die steckt noch in den Kinderschuhen. Mal sehen, was da passiert. #00:26:01-7#
Thomas: Darauf bin ich gespannt. Im Moment bin ich nur passiver Zuschauer bei Tik Tok und weiß noch nicht so richtig, wie ich das einordnen soll. Aber auch ich bin immer für spannende Ideen zu haben. Super, Michael, das werden wir natürlich alles in den Show Notes verlinken. Die letzten Worte in meinem Podcast gehören immer dem Gast. Wenn du jetzt noch eine Message an unsere Hörerinnen und Hörer raushauen möchtest, dann mach das sehr gerne. Ich sage vorab schon vielen lieben Dank für das sehr spannende Interview, von dem ich wieder viel gelernt habe. Vor allem über den Smartphone-Minimalismus werde ich mir ganz bestimmt viele Gedanken machen. #00:26:32-9#
Michael: Vielen Dank, dass ich hier sein durfte, Thomas. Ich bleibe bei einem Satz, und zwar sind wir alle letztendlich Reisende und Lernende auf unserem Lebensweg. Und da ist die Verbindung zu sich selbst das Wichtigste. Man sollte einen Gang zurückschalten und Fünfe gerade sein lassen. Das ist die wichtigste Erkenntnis, die ich in den letzten Jahren gewonnen habe. #00:27:02-2#
Ich glaube, ich habe nicht zu viel versprochen, denn das war wirklich ein sehr spannendes Interview. Nochmals vielen Dank, lieber Michael, auch für die Message am Ende unseres Gesprächs, die mir sehr aus dem Herzen spricht. #00:27:19-3#
Wenn dich die Links zu Michaels Podcast, zu Factro, Wunderlist und Evernote und so weiter interessieren, dann wechsle jetzt auf selbstmanagement.biz/344. Alle Infos und auch ein Transkript dieses Gesprächs findest du natürlich auch in den Show Notes, falls du bestimmte Stellen nachlesen möchtest. Damit bedanke ich mich fürs Zuhören. Machs gut und genieße deinen Tag. #00:27:52-5#
Effizienter arbeiten, lernen und leben – der Podcast für dein Selbstmanagement. Damit endlich wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben hast. #00:28:10-2#