Know Thyself – Wieso du nach innen gehen musst, um außen effektiv zu sein

Zeitmanagement, Zeitmanagementsystem, Effektivitätstechniken, die Gesetze zum Erfolg. Wir kennen sie vermutlich alle. Gnadenlos wollte ich sie schon selbst in mein Leben integrieren. SMARTe Ziele, Deadlines, Priorisierung – Schlagwörter und Wege zum Erfolg. Nur richtig funktioniert hat es nicht, weil ich eines der wichtigsten Elemente übersehen habe: Kenne dich selbst!

Als Unternehmer und Angestellter arbeitest du ständig an dir und deinen Möglichkeiten. Dazu gehört natürlich auch, die Dinge zu tun, die notwendig sind, damit du „überleben“ kannst. Manchmal ist man aber so verworren in seinen Aufgaben und ackert sich den ganzen Tag ab, nur um dann am Ende der Woche das stille Gefühl zu haben, dass man eigentlich gar nicht weiß, was man den ganzen Tag tut.

Also müssen Systeme her. Listen, Pläne, am besten gleich ein ganzes Projektmanagementtool. „Irgendwie muss das ja zu organisieren sein!“, denke ich mir. Und so recherchiere ich wie ein Wilder nach den besten und effektivsten Methoden, die Dinge erledigt zu bekommen.

Ich verbringe Stunden damit, irgendwelche To-do-Listen zu schreiben oder meine Projekte zu planen, und dann passiert erst recht wieder etwas, das mir komplett den Tag zerhaut, sodass ich keine Kontrolle mehr darüber habe, was und wie als Nächstes zu tun ist. Die Konsequenz dessen ist, dass ich herumirre.

Alles schön und gut, aber bei mir läuft das so nicht. Und darüber bin ich mittlerweile froh.

Erst als ich erkannt habe, dass ich mich nicht umbiegen und ändern muss, sondern einfach mit dem arbeite, wer ich bin, hat sich dann alles nach und nach geändert.

Ich bin topmotiviert, laufen zu gehen. Zumindest einen Tag. Dann ist Pause.

Oh, und da wäre dann noch das supereffektive Morgenritual mit der richtigen Ernährung kombiniert, das mir einen fulminanten Start in den Tag gibt. Sage und schreibe 2 Tage habe ich es „geschafft“.

Würdest du einem dürren, drahtigen Menschen empfehlen, Gewichte zu stemmen?

Ein blöder Tipp, nicht wahr? Warum also versucht uns die ganze Welt weiszumachen, dass der Weg zum Erfolg nur über diese und jene Produktivitätstools geht? Kanban, Evernote, Trello, Lean Management, GTD, um nur einige aufzuzählen.

Sind die alle falsch? Nein. Sind die alle richtig? Auch nein.

Was funktioniert und was nicht, hängt einzig und alleine davon ab, wie du funktionierst. Und dafür musst du dich selbst kennen. Eine Eigenschaft, die viel zu wenig Menschen ohnehin haben. Dadurch sind sie verleitet, den Käse zu fressen, der ihnen von anderen Menschen vorgelegt wird.

Know Thyself – Kenne dich selbst

Sich selbst zu kennen heißt, die Balance zu wahren. Es gibt keine bessere oder schlechtere Methode. Es gibt nur einen Ausgleich zwischen allen.

Vermeide extreme Ideologien aller Art.

Es gibt Menschen, die funktionieren hervorragend unter Druck (selbst auferlegt oder durch externe Einflüsse). Andere zerbrechen darunter vollkommen. Wiederum andere haben verschiedene Motivationsfaktoren, die sie antreiben.

Die Frage ist letzten Endes: Wie gut kennst du dich selbst und weißt, was bei dir funktioniert und was nicht?

Wirklich erfolgreiche Menschen wie Tai Lopez, Richard Branson oder Oprah Winfrey wissen haargenau über sich selbst Bescheid. Sie kennen ihre Persönlichkeit, ihre Identität, ihre Vorlieben, ihre Stärken und Schwächen. Aus diesem komplexen Gemisch an Zutaten haben sie durch jahrelanges Ausprobieren und Verbessern einen Stil entwickelt, der ihr eigener ist. Und mit dem sie nicht nur erfolgreich sind, sondern mit dem sie auch glücklich werden.

Denn was hilft es dir, wenn du produktiv bist wie ein Weltmeister, aber jeder einzelne Tag sich wie im Gefängnis anfühlt? Doch meistens ist der Blick ins eigene Selbst verborgen durch unsere eigenen Filter, Prägungen und Vorstellungen von der Welt, wie sie zu funktionieren hat. Wir sehen Menschen, die uns inspirieren, und machen uns ein Bild davon, was zu diesem Leben verholfen hat.

Dann versuchen wir zu imitieren, was wir sehen, und erkennen dann häufig, dass es doch nicht so funktioniert. Doch anstatt zu hinterfragen, ob der Weg für einen selbst passt, stellen wir unsere eigenen Fähigkeiten und die gesamte Person in Frage. Ein Teufelskreis.

Deswegen ist es wichtig, Wege zu kennen, mit denen du dir selbst „auf die Schliche“ kommst.

Meine 3 wichtigsten Know-Thyself-Prinzipien

1) Finde und kenne deine Motivationstrigger

Es ist so simpel, dass ich es beinahe abgestoßen habe. Herkömmliche Produktivitäts- und Zeitmanagementsysteme gehen davon aus, dass wir den gleichen intrinsischen Motivationsfaktoren folgen. Da liegen diese Dinger schon grundsätzlich falsch.

Weißt du, wie sehr es mich motiviert, einen Haken bei meiner To-do-Liste zu machen? Absolut überhaupt kein Stück! Das kümmert mich keinen Stiefel. Es ist mir dermaßen egal, dass ich mich auch nicht darum kümmere, ob diese Liste immer länger wird und ich zum Ausgleich einfach eine neue mache.

Was mich aber motiviert, ist eine Deadline. Da bekomme ich auf einmal alles zusammen. Und auch wenn nicht, bin ich immerhin viel effektiver unterwegs und erledige mehr als gedacht.

Die Frage ist also, wie du deine(n) Motivationstrigger findest. Überleg dir für dich in deiner Vergangenheit, wann du etwas wirklich gut und effektiv erledigt hast. Wie und was war da? Denk ans Berufs-, aber auch an dein Privatleben. Motiviert es dich, wenn dir jemand die Hölle heiß macht und du es ihm „zeigen“ willst? Oder brauchst du begleitende, ermutigende Unterstützung entlang des Weges?

Schreib die verschiedenen Trigger auf und benote sie. Eventuell fügst du auch einen entsprechenden Kontext hinzu, denn nicht alle funktionieren in jeder Situation gleich gut. Dann weißt du, worauf du in Zukunft zurückgreifen kannst, wenn du im Flow bleiben willst.

Ganz egal, was es ist, wenn es bei dir funktioniert, dann wende es in verschiedenen Situationen einfach an.

Monatsplaner

2) Was machst du eigentlich wirklich gerne?

Häufig verstricken wir uns im Laufe unseres Lebens in eine Handvoll Aktivitäten, die wir unser eigen nennen, obwohl es gar nicht zu uns passt. Mir selbst geht und ging es häufig so. Woran misst du jedoch, dass etwas zu dir passt, wenn du dir gar nicht im Klaren darüber bist, was für dich stimmig ist? Schwieriges Unterfangen.

Da hilft folgendes gedankliches Experiment:

Schnapp dir erneut deine treuen Begleiter Stift und Papier und liste mindestens 30 Dinge auf, die du gerne tust. Ganz egal in welchem Lebensbereich. Banale Dinge, große Dinge, kleine Dinge. Bei mir ist das zum Beispiel Feuer machen, zelten, Vorträge halten, etwas Digitales erschaffen (Produkte, Websites etc.), Jetski fahren usw.

Die Erstellung dieser Liste kann zu Beginn auch wirklich etwas knifflig sein. Häufig haben wir die Dinge vergessen, die uns wirklich Spaß machen. Wo wir keine Absicht dahinter haben. Wo kein Druck drinsteckt, damit Geld verdienen zu müssen oder ob es sinnvoll ist, es zu tun.

Wenn du deine Liste hast, dann gleiche sie mit deinem Leben ab. Wie viele von diesen Dingen führst du zurzeit regelmäßig durch?

Ein Beispiel: Ich bin gerne der Troubleshooter, der Probleme aller Art zu lösen versucht. Doch ich fand durch diese Übung heraus, dass ich mich zu dieser Zeit ausschließlich mit wiederkehrenden Routineaufgaben befasste. Dinge, die mich lähmten. Erst durch diese Erkenntnis war es mir möglich, Anpassungen in meinem Leben durchzuführen, damit ich weniger von den Dingen tun musste, die mich blockierten, und mehr von denen, die mich beflügelten.

3) Den Wald von außen sehen

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Das liegt nicht daran, dass man zu dumm ist, etwas zu erkennen, sondern dass man mittendrin steht und einem von dort die Sicht auf die wesentlichen Dinge verwehrt bleibt. Vielleicht hast du schon einmal über einen längeren Zeitraum ein Problem zu lösen versucht, hast es dann liegengelassen und auf einmal war die Lösung da.

Mir ging das häufig so.

Dasselbe Prinzip wendest du auch für dich selbst an. Geh aus dem Wald.

Mach Dinge, die du noch nie getan hast. Schnapp dir das Auto, ein paar Bücher und fahr das Wochenende über irgendwohin. Dort verbringst du dann einfach Zeit für dich und probierst aus. Lerne Facetten an dir kennen, die zwar schon immer da waren, aber vor dir selbst verborgen blieben. Abgesehen vom Urlaubsfaktor lernst du dadurch eine Menge über dich selbst.

Sich selbst zu kennen ist eine lebenslange Aufgabe

Je mehr du dich auf die Reise begibst, desto mehr erkennst du, wie umfangreich und vielseitig du selbst bist. Und weshalb es nicht die eine Lösung gibt, die du aus einem Buch aufschnappen kannst und die alle deine Herausforderungen lösen wird. Es ist genau dieser abwechslungsreiche Cocktail an Möglichkeiten und an Individualität, der das Leben selbst spannend macht und wodurch du auch viele Optionen für dich erhältst.

Bist du bereit diese Reise anzutreten?

Autor:

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Sebastian Thalhammer unterstützt Menschen dabei, ins eigene Vertrauen zu kommen, sodass sie ihr Potenzial entfesseln, um damit etwas zu bewirken. Über Projekt Phoenix unterstützt er Polypreneure, ihre Talente unternehmerisch einzusetzen.

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Vorlagen und Checklisten sind einfache Hilfsmittel, die dich dabei unterstützen in die Umsetzung zu kommen.

Unter anderem bekommst du die Vorlage für die perfekte Monatsplanung, eine Checkliste zur Tagesplanung, meine Not-Todo-Liste und viele weitere Downloads.

Außerdem werden wir im Download-Bereich ständig neue Vorlagen und Checklisten online stellen.

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Genieße deinen Tag!

Liebe Grüße

Thomas

Bildrechte: Sergey Nivens / dollarphotoclub.com

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Inhaltsverzeichnis

Die Live-Workshop-Teile finden an folgenden Terminen statt:

  • 02.01.2023 19:00 Uhr: KickOff
  • 07.01.2022 08:30 Uhr: FAQ Jahresplanung

Zu beiden Live-Events gibt es auch Aufzeichnungen!

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