Im heutigen Podcast geht es wieder ums lernen, genauer gesagt um das Sprachen lernen. Ryan kommt ursprünglich auch Chicago und ihm geht es mit der deutschen Sprache wie vielen von uns (zumindest mir) mit der Englischen. Einmal in der Schule gelernt, dann nicht mehr gebracht und somit viel davon wieder verlernt.
Ryan wollte das aber wieder ändern und hat sich vorgenommen die deutsche Sprache neu zu lernen. Mittlerweile lebt er in Hamburg und gibt privaten Englisch-Unterricht. Dabei hat er besondere Hilfsmittel und spezielle Tipps und Tricks, die er uns im Interview verrät. Außerdem hat macht er allen Hörerinnen und Hörern am Ende ein ganz besonderes Angebot. Jetzt aber viel Spaß mit meinem Interview mit Ryan Scharfer.
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Transkript des Interviews
Thomas: Hallo Ryan, freut mich, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast, und wenn du so lieb bist und dich kurz mal vorstellst, woher du kommst, was du so machst und was du so tust.
Ryan: Ja, gerne. Erstmal vielen, vielen Dank, dass ich bei deinem Podcast dabei sein darf. Und ja, ich bin Englischlehrer, ich komme aus Chicago, und ich bin vor drei Jahren nach Deutschland gezogen.
Thomas: Hast du vorher in Chicago schon Deutsch gesprochen oder hast du es erst in Deutschland dann gelernt?
Ryan: Ich habe es gelernt, als ich in der Schule war, aber ich hatte das Problem, das wohl jeder hat – ich habe es schnell wieder vergessen.
Thomas: Das kenne ich gut, so ist es mir mit Englisch gegangen! Ich habe früher in der Schule sehr gut Englisch gesprochen, dann habe ich es lange nicht gebraucht, und ja, jetzt muss ich es wieder mühsam erlernen.
Ryan: Ja, das ist das Problem. Man muss immer üben.
Thomas: Genau, genau, und da wären wir auch gleich beim Thema. Heute geht es um das Sprachenlernen. Ich habe das in der Einleitung schon erwähnt, und ja Ryan, vielleicht kannst du uns kurz einmal sagen, was ist das Wichtigste, an das man beim Sprachenlernen so denken muss?
Ryan: Ich glaube, man muss sich immer vor Augen halten, dass man selbst dafür verantwortlich ist, die Motivation, die Eigenmotivation hochzuhalten. Ich glaube, das gilt wirklich für jedes Ziel, dass man manchmal die Motivation verliert, aber dass man schließlich dafür verantwortlich ist, die Motivation wieder hochzukriegen. Ich würde sagen, dass dies das Entscheidendste ist.
Thomas: Und wie kann man sich selbst dazu motivieren? Hast du Tipps?
Ryan: Man könnte zum Beispiel zehn Gründe aufschreiben, warum man die Sprache lernt. Ich bin übrigens Läufer, und manchmal verliere ich die Lust zu laufen, jeden Tag zu laufen. Und wenn das passiert, dann gehe ich in einen Buchladen und hole mir eine Laufzeitschrift, lese ein bisschen hinein, und wenn ich aus dem Laden rauskomme, dann bin ich wieder motiviert. Das sind zwei Tipps, die ich geben würde.
Thomas: Sehr, sehr spannend. Ja, das mit der Laufzeitschrift muss ich mal probieren, das habe ich bisher noch nicht probiert. Ryan, erzähle uns mal ein bisschen darüber, wie du eigentlich Deutsch gelernt hast?
Ryan: Als ich in der Schule war, hatten wir die Wahl, entweder Spanisch oder Deutsch zu lernen. Und weil ich deutsche Vorfahren habe und mein zweiter Name „Ludwig“ und mein Nachname „Schaefer“ ist, dachte ich, ich wähle Deutsch. Aber dann habe ich natürlich alles vergessen. Danach habe ich mein Abi gemacht, also einen Abschluss an der High School, und ich habe es nie wieder gesprochen. Dann nach zehn Jahren habe ich wieder damit angefangen, und was ich gemacht habe, ich bin zum Beispiel auf die Webseite der Deutschen Welle gegangen, da kann man langsam gesprochene Nachrichten hören. Und die habe ich mir angehört und sie nachgesprochen, um an meiner Aussprache zu arbeiten. Und was habe ich noch gemacht? Ich habe Artikel ausgedruckt und sie abgeschrieben, um die Grammatik nochmal zu lernen. Und ja, ich habe immer dafür gesorgt, dass es mir Spaß macht. Ich glaube, ich habe schon erwähnt, dass ich aus Chicago komme, und da gibt es Stammtische, wo man sich mit anderen auf Deutsch unterhalten kann. Und das ist auch sehr wichtig, es muss einem immer Spaß machen.
Thomas: Das kann ich nur unterschreiben. Wenn es Spaß macht, dann macht man es automatisch gerne, glaube ich. Und dann bleibt man da auch wirklich dran und motiviert. Wie bist du dann in weiterer Folge motiviert geblieben? Weil oft ist es ja so, dass man eine Sprache lernt, und dann verliert man vielleicht so ein wenig die Lust daran, und dann, wie wir vorhin ja schon besprochen haben, verlernt man es wieder ein wenig. Wie bist du drangeblieben, motiviert geblieben, dann auch wirklich weiter Deutsch zu lernen?
Ryan: Wie gesagt, ich habe immer dafür gesorgt, dass es mir Spaß macht. Ich hatte jedes Jahr eine Reise nach Deutschland gebucht, und da konnte ich mein Deutsch üben mit „echten Leuten“, sagen wir mal, und das hat mir eine Menge Spaß gemacht, und das hat mich das ganze Jahr lang motiviert. Und auch sehr, sehr wichtig, ich habe meine Fortschritte aufgenommen. Man muss seine Fortschritte erkennen können, das ist auch sehr wichtig, glaube ich, sonst verliert man auch die Motivation. Das war mir sehr wichtig. Und ich habe andere Leute gefunden, mit denen ich mich auf Deutsch unterhalten konnte. So habe ich meine Motivation hochgehalten.
Thomas: Das ist spannend, weil ich glaube, vor allem der Urlaub ist ganz, ganz wichtig, wie du gesagt hast, dass man auch ein bisschen die Kultur kennenlernt und nicht nur vom Telefon oder vom Schreibtisch aus in seiner Heimatstadt mit irgendwelchen Leuten redet, sondern dann wirklich hinreist und vor Ort ist und das Feeling oder das Flair aufnehmen kann. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig.
Ryan: Ja, es treibt einen an, auf jeden Fall.
Thomas: Super, Ryan, hast du auch irgendwelche Tools verwendet fürs Deutschlernen, um das irgendwie besser zu machen? Oder kannst du uns bestimmte Tools für den Spracherwerb generell empfehlen?
Ryan: Ich gehe ganz gerne auf forvo.com, da kann man die Aussprache für fast jedes Wort in jeder Sprache hören. Wenn ich irgendwelche Wörter lese und mich frage, wie man sie ausspricht, dann gehe ich auf diese Seite, forvo.com heißt sie. Anki Cards, Karteikarten nutze ich ganz gerne, die nutze ich für „spaced repetition“, das heißt, man wiederholt den Lernstoff in bestimmten Abständen, und die Abstände werden immer größer. Das heißt, dass du dir das Wort nur dann ansiehst, wenn du es sonst vergessen würdest. Das nutze ich ganz gerne, Anki Karten. Und dann habe ich Duolingo genutzt, um Spanisch zu lernen. Da gibt es auch wirklich gute Apps, Sprach-Apps. Hast du irgendwelche Sprach-Apps genutzt?
Thomas: Ja, ich habe diese Anki-Karteikarten auch verwendet.
Ryan: Fürs Englischlernen?
Thomas: Fürs Englischlernen auch, ja.
Ryan: Ja, cool.
Thomas: Und ich habe dann noch – da war ich schon lange nicht mehr drauf – auch ein bekanntes App, ich googel das jetzt mal – Busuu, habe ich verwendet.
Ryan: Ah, okay. Wie geht das?
Thomas: Das ist ähnlich wie Duolingo, da hat man diverse Übungen, muss Vokabeln lernen und kann dann Texte schreiben, die von Native Speakern korrigiert werden. Und man hat auch die Möglichkeit, und das finde ich recht cool, dass man dann solche kurzen Skype-Calls mit irgendwelchen Native Speakern zu einem gewissen Thema, über das man gerade gelernt hat, machen kann.
Ryan: Ja, das klingt ganz gut.
Thomas: Und iTalki ist, glaube ich, ein ähnliches System, wo man Leute kennenlernt. Da lerne ich zum Beispiel jemanden kennen, der Deutsch lernen will, und ich will Englisch lernen, und dann unterstützen wir uns gegenseitig jeweils 15 Minuten via Skype, und so lernen wir beide etwas, und das finde ich auch noch wirklich sehr gut.
Ryan: Ein Sprachtandem, ja super, das finde ich auch gut.
Thomas: Genau. Wir werden alle Links, die jetzt erwähnt worden sind, natürlich dann auch im Artikel und in den Show Notes erwähnen, damit das auch alles passt, also keine Sorge. Super, ja, das klingt spannend. Du hast vorhin ganz kurz gesagt, dass du auch Spanisch gelernt hast. Welche Sprache sprichst du noch so, gibt es sonst noch etwas außer Englisch, Deutsch und Spanisch?
Ryan: Ja, nur diese drei, aber man kaum sagen, dass ich Spanisch spreche. Ich kann einiges bestellen, wenn ich in einem Restaurant bin, aber damit habe ich gerade angefangen, und ich freue mich zu sehen, wie weit ich damit komme.
Thomas: Ich finde das nämlich voll super, weil Spanisch steht auch bei mir auf der Liste ganz oben. Also wenn mein Englisch dann wieder so gut ist, dass ich sage, okay, ich bin zufrieden damit, dann würde ich gerne Spanisch lernen.
Ryan: Es ist eine schöne Sprache, auf jeden Fall.
Thomas: Ja, auf alle Fälle. Und vor allem, man kann sie auch in vielen, vielen Ländern anwenden.
Ryan: Ja, auf jeden Fall in Amerika, aber natürlich auch Südamerika.
Thomas: Super Ryan, hast du sonst noch irgendwelche anderen Tipps für unsere Hörerinnen und Hörer, die noch ganz gut sind fürs Sprachenlernen?
Ryan: Ich habe kurz schon die Zeitschriften erwähnt, aber man könnte sich generell überlegen, welche Zeitschriften man liest und dann eine ähnliche Zeitschrift auf Englisch kaufen. Dann könntest du sichergehen, dass du schon Interesse an dem Stoff hast, was natürlich auch ganz wichtig ist, das würde ich auch empfehlen. Ich nutze auch Lieder, also wenn man einigermaßen musikalisch ist, dann kann sich Lieder anhören und mitlesen. Sie lösen Emotionen aus, und das ist sehr, sehr gut, um sich etwas zu merken, denn wenn du eine Emotion mit irgendetwas verbinden kannst, dann wirst du dir das besser merken können. Also Lieder und Zeitschriften auf Englisch, die ähnlich den Zeitschriften sind, die du normalerweise liest. Und auch Spiele, wenn du gerne Video-Spiele spielst, dann mache es einfach auf Englisch. Und wenn du Spanisch lernst und du die Möglichkeit hast, dann spiel die Spiele auch auf Spanisch.
Thomas: Super, ja, sehr gut. Das mit den Zeitschriften ist eine gute Idee. Ich nehme mal an, du hast deutsche Laufzeitschriften gekauft?
Ryan: Ja, ja, genau.
Thomas: Songtexte und Spiele, das finde ich auch gut. Was ich auch noch gerne mache, und das ist auch cool, dass ich meine Lieblingsserien mittels Netflix oder Amazon-TV auf Englisch schaue und versuche, so viel wie möglich zu verstehen und vielleicht noch ein bisschen nachzusprechen.
Ryan: Ja, das ist auch gut, besonders, wenn du dich schon mit der Serie auskennst. Oder du könntest dir eine Folge anschauen, die du schon auf Deutsch gesehen hast. Das ist eine gute Idee. Welche Serie guckst du?
Thomas: Ich schaue zum Beispiel Navy CIS sehr gerne.
Ryan: Oh, cool!
Thomas: Oder auch „Mein cooler Onkel Charlie“. Ich schaue nicht so viel, aber die habe ich mir auch auf Englisch angesehen, und das ist immer recht witzig, vor allem, weil man dann die Originalstimmen hört, und das hört sich dann ganz anders an als in der Übersetzung.
Ryan: Ja, auf jeden Fall.
Thomas: Super, Ryan, das sind schon mal sehr, sehr wertvolle Tipps, denke ich. Du gibst ja auch Englisch-Unterricht, und jetzt meine Frage dahingehend, was unterscheidet dich eigentlich von einer Sprachschule, zum Beispiel? Wo liegen da die Unterschiede?
Ryan: Ich habe einige Jahre bei einer Sprachschule gearbeitet, und ich fand den Lernstoff nicht so spannend. Und ich dachte, anstatt Bücher zu nutzen, die für den Spracherwerb per se geschrieben wurden, verwende ich lieber authentische Bücher. Zum Beispiel nutze ich gerne „The four hour work week“, und ich finde, das ist viel interessanter, als ein Buch über die englische Grammatik zu lesen. Das unterscheidet mich von einer Sprachschule. Ich nutze, sagen wir mal, authentische Bücher, und ich lege auch sehr viel Wert auf Projekte. Das heißt, ein Projekt könnte zum Beispiel eine Präsentation sein über den Inhalt von „The four hour work week“. Oder wir könnten auch eine Präsentation besprechen, die du auf der Arbeit geben musstest. Aber dabei ist mir wichtig, dass wir uns sehr, sehr intensiv mit der Sprache beschäftigen. Die Unterhaltung zwischen uns ist sehr, sehr wichtig und sehr gut, aber wenn man sich sehr intensiv mit der Sprache beschäftigt, dann finde ich das noch besser. Projekte sind mir sehr wichtig, und es handelt sich natürlich um Einzelunterricht. Wenn du an einer Schule bist, dann musst du quasi den Lehrer oder die Lehrerin mit den anderen teilen, und bei mir kannst du deine Redezeit maximieren, weil du alleine mit mir bist. Und natürlich ist der Unterricht über Skype möglich, also er ist online.
Thomas: Sehr gut, das klingt schon mal sehr spannend. Ryan, erzähle dann noch vielleicht, wo du im Internet zu finden bist und welche Angebote du dort hast.
Ryan: Für deine Hörer würde ich zwei kostenlose Unterrichtsstunden anbieten. Man muss einfach auf meine Seite efe.rocks gehen, und ja, das steht für Englisch „Entrepreneurship“. Da kannst du dich anmelden, also das Formular ausfüllen, und da siehst du mich auch. Ich habe ein Video von mir hochgeladen, wo ich mich vorstelle – auf efe.rocks.
Thomas: Super, das hört sich spannend an, vielen, vielen Dank dafür.
Ryan: Kein Problem.
Thomas: Das war ein extrem spannendes Interview, ich habe wieder einige neue Seiten kennengelernt, einige neue Dinge kennengelernt, mit denen ich mein Englisch verbessern kann. Und dafür möchte ich mich herzlich bei dir bedanken.
Ryan: Ja, vielen, vielen Dank.
Thomas: Gerne. Und du hast dir vor dem Interview so ein bisschen Sorgen um deine Aussprache gemacht, also die war perfekt! Ich würde mich freuen, wenn ich so gut Englisch sprechen würde wie du Deutsch!
Ryan: (Lacht) Das ist nett.
Thomas: Also vielen Dank für das Interview, Ryan, und noch einen schönen Tag. Dankeschön.
Ryan: Vielen Dank, tschüss.
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Thomas