Wer in die Selbstständigkeit startet, der kann sich über eine Menge Freiheiten freuen, muss gleichzeitig aber auch mehr Verantwortung übernehmen. Insbesondere für Selbstständige ist die Altersvorsorge ein wichtiges Thema, das nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.
Bedeutung der Altersvorsorge für Selbstständige
Die Altersvorsorge ist für Selbstständige besonders wichtig. Das liegt daran, dass sie keinen Arbeitgeber haben, der die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung automatisch abführt. Daher müssen sie selbst vorsorgen.
Herausforderungen für Selbstständige
Zu den Herausforderungen von Selbstständigen zählt, dass ihnen kein regelmäßiges Gehalt ausgezahlt wird. Stattdessen sind die Einkünfte starken Schwankungen unterworfen. Das Einkommen ist hauptsächlich von der Auftragslage abhängig, aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Das kann es erschweren, jeden Monat einen festen Betrag in die Altersvorsorge zu investieren. Da es im Gegensatz zum Angestelltenverhältnis nicht dazu kommt, dass automatisch Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt werden, müssen Unternehmer Eigenverantwortung übernehmen und selbst Geld für die Altersvorsorge zurücklegen. Eine weitere große Herausforderung besteht im Liquiditätsmanagement. Während Beiträge zur Altersvorsorge geleistet werden, müssen Selbstständige dafür sorgen, dass sie über genügend finanzielle Mittel für die aktuellen Ausgaben verfügen. Deshalb ist eine Budgetierung und ein Finanzplan zu empfehlen. Ein solides Zeitmanagement ist erforderlich, um produktiv arbeiten zu können und daher ebenfalls essenziell.
Altersvorsorgeoptionen für Selbstständige
Selbstständigen stehen gleich mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, um sich im Alter abzusichern.
Gesetzliche Rentenversicherung
Selbstständige sind zwar nicht dazu verpflichtet, können aber auf freiwilliger Basis in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Dabei richtet sich die Höhe der Beiträge nach dem Einkommen. Mit einer allzu hohen Rente sollte aber nicht gerechnet werden.
Private Rentenversicherungen
Neben der gesetzlichen Rentenversicherung haben Unternehmer die Option, eine private Rentenversicherung abzuschließen. Die Höhe der Rente wird bereits im Vorhinein festgelegt, sodass eine gewisse Planungssicherheit entsteht. Die staatliche Rente wird aller Voraussicht nach nicht ausreichen, um im Alter abgesichert zu sein. Wer früh mit den Einzahlungen in eine private Rentenversicherung beginnt, der muss entsprechend weniger Geld in die Beiträge investieren. Für den Bezug einer Rente in Höhe von 1.000 Euro müssen bei einer Verzinsung in Höhe von 4 % insgesamt 190.000 Euro angespart werden. Für eine 30-jährige Person bedeutet dies, dass monatliche Raten von 255 Euro fällig werden.
Investition in Assets
Selbstständige können auch selbst fürs Alter vorsorgen, indem sie in bestimmte Anlageprodukte investieren. Hierzu zählen:
Solche Investitionen gehen allerdings mit einem gewissen Risiko einher und sollten daher wohlüberlegt sein.
Selbstmanagement für die Altersvorsorge
Damit sie im Alter nicht unter Altersarmut leiden, müssen Selbstständige selbst fürs Alter vorsorgen.
Budgetierung und finanzielle Planung
Eine sorgfältige finanzielle Planung sowie Budgetierung gehören zu den Grundlagen jeder Selbstständigkeit. Unternehmer müssen einen genauen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben haben und der Altersvorsorge ein bestimmtes Budget zuweisen, um vorzusorgen und gleichzeitig alle aktuellen Ausgaben stemmen zu können.
Investitionsstrategien
Bei der Wahl einer passenden Investitionsstrategie sollten Selbstständige ihre Anlageziele sowie ihre Risikobereitschaft berücksichtigen. Zusätzlich dazu sollte darauf geachtet werden, dass sie ihr Kapital ausreichend diversifizieren.
Risikomanagement
Auch dem Risikomanagement kommt eine wichtige Rolle zu. Wer sein Geld investiert, der muss wissen, dass ein Investment immer auch mit bestimmten Risiken einhergeht. Daher ist die Identifizierung von Risiken und die Entwicklung einer Strategie zur Risikominimierung essenziell.
Steuerliche Aspekte der Altersvorsorge
Deutschland gehört zu den Ländern mit den höchsten Steuern der Welt. Dementsprechend spielen steuerliche Aspekte bei der Altersvorsorge von Selbstständigen eine große Rolle. Sie sollten sich daher intensiv mit den steuerlichen Vorteilen von den jeweiligen Altersvorsorgeprodukten auseinandersetzen und diese bei ihrer Planung berücksichtigen.
Steuervorteile von Altersvorsorgeprodukten
Abhängig vom jeweiligen Produkt zur Altersvorsorge ergeben sich entsprechende steuerliche Vorteile. Oft lassen sich die Beiträge von der Steuer absetzen. Insbesondere für Selbstständige mit einer hohen steuerlichen Belastung können sich steuerbegünstigte Konzepte daher entsprechend lohnen. Deshalb sollte der steuerliche Aspekt nicht vernachlässigt werden, es lässt sich hierdurch mitunter erheblich Geld sparen.
Steuerliche Behandlung von Selbstständigen
Selbstständige profitieren im Vergleich zu Angestellten von einer vorteilhaften steuerlichen Behandlung. Schließlich können sie vieles, was im Zusammenhang mit ihrer Selbstständigkeit steht, von der Steuer absetzen. Hierzu zählen unter anderem:
Praktische Schritte zur Altersvorsorge
Selbstständige können den Erfolg ihrer Altersvorsorge erhöhen, indem sie bestimmte praktische Maßnahmen umsetzen.
Auswahl der passenden Altersvorsorgeprodukte
Im ersten Schritt sollten Unternehmer die infrage kommenden Altersvorsorgeprodukte miteinander vergleichen und das für sie beste Produkt auswählen.
Aufbau eines Notfallfonds
Damit unvorhergesehene Ereignisse nicht dazu führen, dass Selbstständige in finanzielle Bedrängnis geraten und so die Beiträge zur Altersvorsorge nicht mehr leisten können, sollte ein Notfallfonds aufgebaut werden. Dieser kann im Notfall die erforderlichen finanziellen Mittel bereitstellen. Wie hoch der Notfallfonds genau ausfallen sollte, ist hauptsächlich von den eigenen Ausgaben abhängig. Grundsätzlich ist zu empfehlen, den Notfallfonds so auszustatten, dass mit diesem im Ernstfall für einen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten alle monatlichen Ausgaben gedeckt werden können.