Tim Chimoy ist 33 Jahre alt, von Beruf Architekt und hat einige sehr spannende Projekte am laufen, über die ich mit ihm gesprochen habe. So betreibt er unter anderem seinen Reiseblog Earthcity.de, hat einen Offline-Job den er aber trotzdem ortsunabhängig ausführen kann und ist gerade dabei eine neue Reiseplattform (Stilnomaden) zu gründen.
Im Interview wird er uns erzählen wie er diese vielen Aufgaben in seinen Tagesablauf verpackt, welche Selbstmanagement-Tipps er hat und warum er keine Bucketlist mehr besitzt.
Bleibt mir nur noch dir viel Spaß zu wünschen, mit einem sehr genialen Interview mit Tim Chimoy.
Der Podcast zum Artikel:
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Links zu dieser Podcast-Folge:
- Earthcity.de
- Stilnomaden Facebook Seite
- E-Büro
- Wunderlist
- Handbuch für ortsunabhängiges Arbeiten
- Tims neues Buch: Nur ein Leben! Texte die dich auf dumme Gedanken bringen.
Das Interview
Thomas: Hallo Tim, es freut mich, dass du dir Zeit genommen hast für dieses Interview. Ich möchte dich zunächst einmal bitten, dass du dich meinen Hörerinnen und Hörern kurz vorstellst.
Tim Chimoy: Hallo Thomas, es freut mich, dass ich hier in deinem Podcast sein darf. Mein Name ist Tim Chimoy, ich schreibe auf earthcity.de über mein ortsunabhängiges Arbeiten als selbständiger Architekt. Ich habe mich vor zwei Jahren selbständig gemacht und habe mein Business von Anfang an so ausgerichtet, dass ich eigentlich von überall arbeiten kann. Und darum geht es auch in meinem Blog. Ich schreibe über meine eigenen Erfahrungen zum Arbeiten von unterwegs und auch über das Reisen selbst. Meine Erfahrungen sollen anderen Menschen helfen, vielleicht ihr Business auch dahin zu bekommen, dass sie von überall arbeiten können.
Thomas: Das hört sich extrem spannend an, weil ich das auch irgendwann einmal machen will. Das steht zumindest auf meiner To-do-Liste. Jetzt interessiert mich natürlich: ortsunabhängig arbeiten, wie funktioniert das am besten und was muss man dabei beachten?
Tim Chimoy: Du musst zumindest große Teile deines Business so gestalten, dass es über das Netz funktioniert. In meinem Fall läuft zum Beispiel die Kundenakquise weitgehend online. Dann auch die Betreuung der Kunden, die kann ich auch größtenteils online abwickeln. Je mehr Prozesse du im Internet steuern kannst, desto flexibler macht dich das. Und dafür gibt es mittlerweile auch viele Tools und viele Angebote, die dich dabei unterstützen. Letztendlich kann man natürlich nicht jeden Job vollkommen ortsunabhängig gestalten. Aber ich denke, dass sich mit den richtigen Tricks auch viele Jobs im offline-Bereich bis zu einem gewissen Grad wesentlich ortsunabhängiger gestalten lassen, als viele Leute das ahnen.
Thomas: Du hast jetzt bereits angesprochen, dass du so einen mehr oder weniger offline-Job betreibst – einen Service, der sich tuscheteam.de nennt. Das ist insofern interessant, weil es eigentlich ein offline-Job ist, den du irgendwie doch ortsunabhängig machen kannst. Wie flexibel bist du bei diesem Job mit deiner Ortsunabhängigkeit?
Tim Chimoy: Das ist im Grunde eine Dienstleistung für Architekten. Ich bin selbst Architekt und habe lange als Architekt gearbeitet. Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass sich die Arbeit nicht mit meiner Reisesucht vereinbaren lässt. Und dann musste ich Wege finden, meine Profession so zu gestalten, dass ich damit Geld verdienen kann – es macht mir auch großen Spaß – aber gleichzeitig mehr Freiheit gewinnen kann. Und letztendlich war dann das Nächstliegendste, ein Dienstleister für Architekten zu sein. Ich erstelle jetzt 3 D-Grafiken, Zeichnungen und 3 D-Modelle mit einem 3 D-Printer, auch das gehört mittlerweile dazu. Ich mache auch Marketingpläne und alles Mögliche, was irgendwie mit Darstellungsform bei Architekten zu tun hat. Und dadurch, dass ich nicht wie der klassische Architekt auf der Baustelle stehen muss, sondern den Architekten zuarbeite, kann ich diese Arbeit im Grunde überall ausführen und den Leuten das Ergebnis über das Netz zukommen lassen. Es kommen hin und wieder mal Projekte rein, wo auch vielleicht einmal eine Besichtigung auf der Baustelle nötig ist. Das sind aber dann wirklich größere Projekte, wo ich auch gerne mal vor Ort bin. Das beschränkt sich aber in der Regel auf einen Tag. Die kleineren Projekte, die eigentlich die Masse ausmachen, bei denen ist es egal. Der Kunde muss auch gar nicht wissen, wo ich bin, denn ich bin immer erreichbar. Wenn du zum Beispiel meine Telefonnummer anrufst, dann antwortet ein Service, der das Gespräch für mich annimmt. Und dann bekomme ich im Nachhinein eine Nachricht. Das heißt, letztendlich ist zumindest rund um die Uhr jemand am Telefon. Und ich muss nicht ständig neben dem Telefon sitzen und darauf warten, dass ein Kunde anruft.
Thomas: Das hört sich interessant an. Wie heißt dieser Service, der deine Gespräche annimmt?
Tim Chimoy: Das nennt sich ebuero.de – da zahle ich nicht viel, das sind vielleicht 30,- oder 40,- Euro im Moment. Für diesen Betrag nimmt immer eine freundliche Sekretärinnenstimme das Gespräch entgegen, und ich bekomme sofort eine kurze Nachricht auf eine App, dass jemand angerufen hat. Dann kann ich mich in kurzer Zeit schon beim Kunden zurückmelden.
Thomas: Das hört sich extrem spannend an. Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Architekt neidisch auf dich sein wird, wenn du am Strand liegst und er auf der Baustelle steht. Das wäre dann vielleicht auch nicht so optimal.
Tim Chimoy: Ich liege ja auch meistens nicht am Strand, das kommt eher selten vor.
Thomas: Ich möchte gerne mit dir etwas über dein neues Projekt plaudern, das „Stilnomaden“ heißt. Das hört sich wahnsinnig spannend an, weil es ein bisschen von den Reiseblog-Seiten weg geht, die die Backpacker schreiben. Es wäre cool, wenn du ein bisschen was darüber erzählen könntest.
Tim Chimoy: Im Grund bringe ich dort meine zwei Leidenschaften zusammen: Wie gesagt bin ich Architekt, betreibe diesen Zeichnungsservice und blogge außerdem seit langem auf earthcity. Jetzt war es Zeit für ein neues Projekt, und da war es naheliegend, diese beiden Leidenschaften zusammenzubringen. Auf Stilnomaden sprechen wir nicht – wie du schon gesagt hast – die klassischen Backpacker an, sondern Menschen, die auch mal gerne in einem Designhotel, aber nicht unbedingt in Luxushotels übernachten. Menschen, die preisbewusst reisen, das aber mit Stil angehen wollen und einfach ein bisschen Design-affin sind. Wir berichten dort nicht nur über Hotels, wir wollen auch Städteguides herausgeben. Es wird eine ganze Reihe von „24 Stunden in…“-Guides geben, auch schön mit Fotos illustriert. Wir haben gerade Madrid und Barcelona in der Mache, damit werden wir starten. Und dazu gibt es günstige Hotel- und Übernachtungsempfehlungen, die diese Design-Kriterien erfüllen. Außerdem wollen wir Produkte vorstellen, Dinge wie Reise-Accessoires oder Technik, die bestimmte ästhetische Voraussetzungen erfüllen.
Thomas: Hört sich spannend an, vor allem, weil ich im November in Madrid bin. Wann wird das Projekt starten? Kann ich für meine Reise bereits mit einigen Tipps rechnen?
Tim Chimoy: Wir werden in den nächsten sechs Wochen nochmals richtig Gas geben und allerspätestens zum 01. August online sein, vielleicht schon eine Woche früher. Jeder, der Lust hat, beim Launch dabei zu sein: Es wird ein großes Gewinnspiel geben. Wir haben jetzt schon mindestens drei super coole Produkte, die es zu gewinnen gibt, unter anderem Laptop-Sleeves, die richtig schick aussehen. Dann haben wir einen Rucksack dabei – aber ich will nicht zu viel verraten. Wer den Launch nicht verpassen möchte, der kann uns bereits jetzt auf Facebook unter „Stilnomaden“ folgen. Dort werden wir rechtzeitig darüber informieren, wenn es losgeht.
Thomas: Hört sich für mich wahnsinnig spannend an, und ich denke, auch für viele meiner Hörerinnen und Hörer. Darauf bin ich schon gespannt.
Tim Chimoy: Rucksäcke sind auch eine coole Sache, ich reise selbst gerne mit einem Rucksack. Es ist auch nicht unbedingt ein Widerspruch. Man kann auch als Backpacker oder Flashpacker eine Woche durch den Schlamm gerobbt sein und dann einfach mal Bock auf ein schickes Hotel haben.
Thomas: Auf alle Fälle, das denke ich auch. Ich reise auch wahnsinnig gerne mit einem Rucksack zu einem Seminar, weil es einfach angenehm ist.
Tim Chimoy: Es ist praktisch, genau.
Thomas: Du hast bereits angesprochen, dass du vor circa zwei Jahren den Schritt in die Selbständigkeit gewagt hast. Wie hat dein erster Schritt ausgesehen, beziehungsweise, wie bist du das ganze Konzepttechnische angegangen? Kannst du uns dazu vielleicht ein paar Sachen erzählen?
Tim Chimoy: Das war etwas radikal, und zwar: kündigen ohne Plan! Ich habe Architektur studiert und danach zwei Jahre in einem Architekturbüro gearbeitet. Dann habe ich einige Jobs auch im Ausland angenommen, habe in China und den USA gearbeitet. Irgendwann kam der Punkt, wo ich gemerkt habe, dass ich als angestellter Architekt nichts reißen kann und nicht wirklich viel verdiene. Und dann habe ich gedacht, okay, ich setze noch ein Aufbaustudium drauf. Ich habe noch Projektmanagement im Bauwesen studiert und dann auch einen guten Job in einem großen Projektmanagement-Büro bekommen. Dort hat dann wirklich das Geld gestimmt. Gleichzeitig ging jedoch die Kreativität komplett flöten. Ich hatte nur noch Excel-Listen vor mir und musste meine Persönlichkeit beim Hineingehen ins Büro an der Garderobe abgeben. So hat es sich für mich zumindest angefühlt. Sechs Monate später war ich das erste Mal auf einer Reise, und auf dem Rückflug saß ich im Flieger und wusste, dass kündigen das einzig Richtige ist. Ich hatte bereits erste Ideen, wie ich Geld verdienen könnte und habe ein bisschen herum gesponnen. Letztendlich war es nicht ganz klug, einfach zu kündigen. Es wäre besser gewesen, drei oder vier Monate zu warten, um meine Pläne zu konkretisieren. Ich würde auch niemandem empfehlen, es so zu machen wie ich. Mir hat es jedoch den Tritt in den Hintern gegeben, den ich damals gebraucht habe. Ich musste schnell wieder dazu kommen, Geld zu verdienen. Dann habe ich alles ausprobiert, auch das Bloggen, und habe noch eine andere Seite gestartet, eine typische Nischen-Seite. Das erste Jahr war einfach nur „probieren, probieren, probieren“. Ich bin auch extrem froh über dieses Jahr, weil ich in dieser Zeit sehr viel gelernt habe.
Thomas: Das kann ich nachvollziehen. Ich habe es zwar ohne Kündigung gemacht, aber auch wie du am Anfang wahnsinnig viel ausprobiert. Und irgendwann bin ich bei meinem Blog und meinen Büchern stecken geblieben. Mal schauen, in welche Richtung sich das Ganze bei dir entwickeln wird, da bin ich schon gespannt. Jetzt geht es in meinem Blog ja um Selbstmanagement, das heißt, wir kommen langsam aber sicher zu meinem Blog-Thema. Du hast bereits erwähnt – tuscheteam.de, Stilnomaden, dein Blog earthcity.de und jede Menge andere Geschichten, die du laufen hast – das hört sich nach einer hohen Produktivität an. Jetzt würde mich interessieren, wie ein produktiver Tag im Leben des Tim Chimoy aussieht!
Tim Chimoy: Gute Frage! Ich habe schon viel ausprobiert, was Produktivität angeht und auch schon viel darüber gelesen – unter anderem natürlich dein Blog! Man bekommt dann immer Input und denkt, „okay, so musst du es mal probieren, oder so…“ Aber am Ende muss jeder – das weißt du sicher auch – selbst seinen eigenen Weg finden. Es muss zum Charakter passen.
Thomas: Genau!
Tim Chimoy: Ich habe in den letzten Monaten auch endlich für mich akzeptiert, dass ich einfach kein Morgen-Mensch bin. Ich funktioniere morgens einfach nicht. Seit kurzem ziehe ich eine Jogging-Routine durch und bin echt stolz darauf, dass ich das so schaffe. Morgens brauche ich als erstes einen Kaffee – vorher geht gar nichts. Meistens stehe ich recht spät auf, erst so gegen 09:00 Uhr. Dann trinke ich einen Kaffee und esse eine Banane. Danach springe ich raus und laufe eine Runde, etwa 35 bis 40 Minuten. Dann trinke ich die zweite Tasse Kaffee. Gegen 10:30 Uhr, wenn ich geduscht bin, dann geht der Tag langsam los. Um 11:00 Uhr bin ich dann richtig produktiv, und dann läuft es. Dann sitze ich zwei, drei Stunden vor dem Rechner und bemühe mich zumindest, erst einmal nur Dinge zu machen, die nichts mit Social Media zu tun haben, sondern etwas kreativerer Natur sind, zum Beispiel ein Blogpost zu schreiben oder einfach Telefonate mit Kunden zu führen. Das mache ich auch ganz gerne. So hangele ich mich meistens von den wichtigeren To-do’s zu den unwichtigeren. Ein Tipp, den ich von dir habe – ich glaube, aus dem Podcast – ist auch, immer diese Angstaufgabe zuerst zu machen. Das klappt auch sehr gut. Dann gegen 15:00 Uhr muss ich nochmal raus. Oft gehe ich dann erst ins Co-Working, verbinde das mit dem Mittagessen und arbeite danach von dort meist auch recht lange. Und dann mache ich die To-do’s, Social Media-Geschichten und eMails – all das, was nicht unbedingt so kreativ ist. Der Arbeitstag endet gegen 20:00 Uhr. Dann treffe ich mich noch mit Freunden zum Essen oder was auch immer. Wenn ich nicht gerade ein abendfüllendes Programm vor mir habe, dann kann ich auch zu Hause noch einige Stunden weiterarbeiten. Nicht immer, aber es kommt schon vor, dass ich noch bis 24:00 Uhr am Rechner sitze und Sachen erledige, die mir Spaß machen. Das fühlt sich dann überhaupt nicht an wie Arbeit. Und irgendwann gegen 01:00 Uhr gehen die Lichter aus. Und am nächsten Tag um 09:00 Uhr klingelt wieder der Wecker.
Thomas: Das hört sich tatsächlich nach sehr viel Produktivität an.
Tim Chimoy: Aber es macht meistens auch sehr viel Spaß, deswegen stört es mich nicht.
Thomas: Das ist es ja – wenn man seiner Leidenschaft folgen kann, dann fühlt sich das in der Regel nicht wie Arbeit an, auch wenn manche Sachen ab und zu stören. Das ist eine coole Sache. Gibt es irgendwelche Selbstmanagement-Tipps und -Tricks, die du für meine Hörerinnen und Hörer hättest? Die du selbst anwendest und empfehlen könntest?
Tim Chimoy: Ich bin da leider kein gutes Vorbild, aber gerade deswegen – weil es eben eine Hürde für mich bedeutet – habe ich da schon so einige Tricks parat. Ich nutze meistens Wunderlist – das ist ziemlich einfach, und gerade, weil es so simpel ist, komme ich damit gut zurecht. Es sind einfache To-do-Listen, die ich nach Projekten sortieren kann. Die Sachen, die besonders eilig sind, kann man mit einem Sternchen versehen und sieht sie dann gebündelt in der „Sternchen-Kategorie“. Als To-do-Liste ist Wunderlist für mich das beste Tool. Ansonsten habe oder mache ich gar nicht so viel. Mein iPhone-Kalender, mein iCal, ist extrem wichtig für meine Orga, da kommen alle Termine hinein. Ich quatsche auch ständig Siri voll mit irgendwelchen neuen Terminen. „Siri erinnert mich an so und so…“. In Sachen Finanzen bin ich ein totaler Chaot. Ich habe jetzt zum Glück eine Steuerberaterin, die eine echte Zauberfee ist. Ohne sie wäre ich verloren! Und das ist eigentlich schon alles.
Thomas: Sehr gut – wenig, aber das Intensive ist das Beste! Jetzt hat jeder Reisende normalerweise eine Bucket-List. Und ich möchte dich fragen, was auf deiner Bucket-List, auf deiner Wunschliste, so alles draufsteht.
Tim Chimoy: Dazu muss ich ehrlich sagen: Ich bin gar nicht der Meinung, dass jeder eine haben sollte. Gerade, wenn man oft englischsprachige Blogs liest, dann heißt es dort immer „Bucket List, Bucket List, Bucket List – du musst eine Bucket-List haben“. Das ist ja auch gut, ich finde es cool, wenn Leute eine haben. Aber ich persönlich habe gemerkt, dass ich keine Bucket List brauche. Was das Reisen angeht, habe ich immer so zwei oder drei Sehnsuchtsziele, die ich bald besuchen möchte, und die ich mir für die nächsten ein, zwei Jahre vornehme. Das sind meistens Orte, mit denen ich mich in Gedanken schon länger beschäftigt habe. Ich weiß nicht, ob du das kennst – wenn man einen Sehnsuchtsort hat und oft daran denkt, mal an diesem Ort zu sein. Und irgendwann willst du wissen, wie es dort wirklich aussieht, und dann musst du dort hin. Davon abgesehen habe ich immer viele Sachen im Kopf, die ich gerne sehen oder machen möchte. Aber die jetzt in einer Liste festzuhalten, das ist nicht nötig. Wenn ich in einen Supermarkt gehe, dann schreibe ich mir vorher auch selten auf, was ich kaufen muss. Ich laufe einfach durch den Markt und denke „mmh, lecker, Avocado! Mmh, lecker, Thunfisch!“
Thomas: Genau das sollte man nicht machen, sagen die Ernährungsberater! (Lacht)
Tim Chimoy: (Lacht) Das stimmt, aber an der Stelle stehe ich zu meiner Persönlichkeit – so ticke ich eben! Wenn ich dann wieder zu Hause bin, denke ich „so ein Mist, schon wieder 20,- Euro im Supermarkt gelassen!“ Aber es macht halt Spaß. Und deswegen bin ich der Meinung, ich komme auch ohne Bucket-List klar. Oder vielleicht kann ich es auch einfach Bucket-List nennen, wenn ich sowieso immer drei, vier Sachen im Hinterkopf habe. Das ist dann halt eine gedankliche Bucket-List.
Thomas: Genau, so ist es. Die nächste Frage wäre gewesen, welche Punkte du als Nächstes auf deiner Bucket-List hast. Jetzt frage ich dich: Was steht auf deiner gedanklichen Liste als Nächstes ganz oben? Welches Projekt willst du als Nächstes angehen?
Tim Chimoy: Ich spreche jetzt mal über das Reisen, weil ich bei Bucket-List immer ans Reisen denke. Für mich ist Reisen die größte Leidenschaft, und da steht auf jeden Fall Taiwan als Nächstes auf dem Programm. Da wollte ich schon immer mal hin, und im Herbst ist es wahrscheinlich soweit. Wohin ich auch schon immer mal reisen wollte, ist Japan. Das ist nur so furchtbar teuer. Und dann ganz klar: Südamerika. Das ist für mich noch ein schwarzer Fleck, da war ich noch nie. Ich möchte unbedingt mal nach Brasilien und nach Peru. Und vom Reisen einmal abgesehen – ich träume schon lange von eigenen Produkten. Und dahin soll auch bei Stilnomaden ein bisschen die Reise gehen. Früher oder später wollen wir eigene Produkte anbieten, die wir selbst herstellen lassen und auch verkaufen. Und das ist eigentlich mein klares Ziel. In den nächsten zwei, drei Jahren muss irgendwie ein Produkt her. Irgendetwas, was ich in den Händen halten kann und worauf ich stolz sein kann.
Thomas: Hast du schon eine Idee, was das werden könnte?
Tim Chimoy: Ich will nur soviel verraten: Reiseaccessoires.
Thomas: Alles klar, dann fragen wir nicht länger, sondern lassen uns überraschen! Die WM ist jetzt in Brasilien, da kannst du dich schon ein bisschen warm gucken.
Tim Chimoy: Ja, da hast du Recht. Ich habe auch gestern Schokolade gegessen, die hatte einen Namen, der irgendetwas mit „Brasilien“ zu tun hatte. Und die war extrem lecker!
Thomas: Wieder im Supermarkt das Falsche gekauft!
Tim Chimoy: Genau. Es stand „Brasilien“ und „Limone“ auf der Verpackung der Schokolade, und da habe ich zugegriffen.
Thomas: Tim, damit sind wir schon fast am Ende des Podcast-Interviews angekommen. Die Frage, die ich allen meinen Gästen in meinem Podcast stelle, ist, wie wird dein Leben in zehn Jahren aussehen? Und welche Ziele willst du bis dahin realisiert haben? Einiges haben wir ja schon gehört, aber vielleicht gibt es noch etwas Längerfristiges, was noch dazu kommen könnte.
Tim Chimoy: Am liebsten möchte ich einen Shop haben. Das muss nicht nur ein eCommerce-Shop sein, sondern vielleicht auch ein richtiges Ladenlokal. Das hört sich jetzt gar nicht so nomadisch an, aber ich empfinde es nicht als Widerspruch. Denn auch als Geschäftseigentümer muss man nicht immer vor Ort sein. Dafür gibt es genug Beispiele. Ansonsten möchte ich es gerne so beibehalten, dass ich den Sommer in Berlin bin und im Winter zwei, drei oder vier Monate reisen kann. Das wäre für mich ideal. Das ist ein super Rhythmus, weil ich Berlin total gerne mag und mich hier wohlfühle. Aber der Winter hier ist einfach die Hölle. In zehn Jahren, ja, da kann noch viel passieren. Ich weiß es nicht, schauen wir mal. Vielleicht habe ich irgendwann einmal eine Gin Tonic-Bar, das könnte ich mir vorstellen.
Thomas: Aber dein Lebensmittelpunkt wird vermutlich Berlin bleiben?
Tim Chimoy: Ja, zumindest für die meiste Zeit des Jahres. Aber ich werde mich auch nicht davon abhalten lassen, viel unterwegs zu sein.
Thomas: Wir haben uns ja unlängst in Berlin getroffen und treffen uns vielleicht wieder, mal schauen. Ja Tim, willst du meinen Hörerinnen und Hörern noch irgendetwas mitteilen, was dir am Herzen liegt?
Tim Chimoy: Vielleicht kann ich noch erwähnen, dass ich demnächst mein zweites eBook auf Amazon hochlade. Der Name steht noch nicht ganz fest. Ein Buch ist dort schon erhältlich: „Handbuch für ortsunabhängiges Arbeiten“. Es würde mich freuen, wenn der eine oder andere Lust hätte, das Buch zu lesen und eine Rezession abzugeben. Ansonsten freue ich mich auch immer über eine eMail, wenn jemand noch Fragen haben sollte. Jederzeit gerne an tim@chimoy.de – das war’s!
Thomas: Das war’s! Die ganzen Links, earthcity.de, die Facebookseite von den Stilnomaden, Wunderlist, eBuero haben wir gehabt und das Handbuch für ortsunabhängiges Arbeiten schmeiße ich rein. Wenn dein neues Buch herauskommt, werde ich es im Newsletter und auf Facebook ebenfalls veröffentlichen.
Tim Chimoy: Super cool, danke dir.
Thomas: Dann sage ich vielen, vielen Dank für das spannende Interview. Es war wieder echt interessant mit jemandem zu plaudern, der viel auf Reisen ist, und zu hören, wie du das managst. Interessant auch, dass du ein offline-Business betreiben willst. Ich glaube, das ist für viele neu.
Tim Chimoy: Ja, das ist für viele neu, aber das geht. Und wenn sich jemand fragt, wie er das machen kann – einfach bei mir melden!
Thomas: Super! Tim, vielen Dank für das spannende Interview und noch einen schönen Tag in Berlin und alles Gute.
Tim Chimoy: Dir auch, danke. Bis dann, ciao.
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Thomas