Es gibt sie wie Sand am Meer, Produktivitätsmythen und Glaubenssätze rund um das Thema Selbstmanagement. Aber was davon stimmt und was ist schlicht und einfach falsch? Genau darüber werde ich in diesem Artikel schreiben und ich hoffe so, einige dieser Glaubenssätze endgültig aus deinem Kopf löschen zu können.
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7 Produktivitätsmythen und Glaubenssätze
Also legen wir gleich mal los mit den einzelnen Glaubenssätzen:
Ohne Druck und Stress bin ich am produktivsten!
Das ist schlichtweg falsch, wer absolut ohne Druck und mit quasi keinem Stress-Level arbeitet, kann gar nicht produktiv sein. Insofern ist das gewisse Maß an Druck und Stress sogar notwendig um wirklich fokussiert, konzentriert und effizient arbeiten zu können.
Am besten beschreibt das die Yerkes-Dodson-Kurve:
Wie du anhand dieser Kurve siehst, erreichst du die größte Produktivität bei einem mittleren Anspannungs-Niveau. Es bedarf also einem gewissen Grad an Anstrengung, Erregung und Aktivierung, um tatsächlich am produktivsten zu sein.
Das bedeutet für dich: Finde jenen Stress-Level, an dem du am produktivsten bist und versuche diesen (wenn nötig künstlich) herzustellen. Dieser Level sollte so gewählt werden, dass du weder unter- noch überfordert bist.
Wenn du also zu viel Stress hast, dann lehn dich kurz zurück, atme durch, ordne deine Aufgaben nach Prioritäten und beginne mit der wichtigsten Aufgabe. Hast du zu wenig Stress, kannst du dir für die jeweiligen Aufgaben Zeitlimits setzen und so den Stress-Level künstlich erhöhen.
Je mehr Zeit ich zur Verfügung habe, umso mehr Arbeit schaffe ich!
Auch dieser Glaubenssatz ist leider falsch, denn wie das Parkinsonsche Gesetzt besagt:
„Arbeit dehnt sich in jenem Maße aus, wie Zeit für die Erledigung zur Verfügung steht.“
Hintergrund ist folgender: Je mehr Zeit du für ein Projekt, eine Aufgabe oder eine Arbeit zur Verfügung hast, umso mehr wirst du abschweifen und dich um Dinge kümmern, die eigentlich gar nicht wichtig sind. Hast du hingegen nur begrenzt Zeit, musst du dich auf jene Dinge fokussieren, die wichtig sind.
Auch hier gilt also: Hast du zu viel Zeit für eine Aufgabe, setze dir ein Zeitlimit, um dich so automatisch auf das Wichtige zu konzentrieren.
8 Stunden Schlaf sind ein Muss um produktiv zu sein
Auch das höre ich andauernd von diversen Experten, aber diese Annahme ist in dieser Form nicht richtig. Man kann nämlich nie eine gewisse Anzahl an Stunden als die optimale Schlafzeit angeben! Das hat drei Gründe: Erstens braucht jeder Mensch unterschiedlich viel Schlaf um erholt aufzuwachen und zweitens ist auch das Aktivitätsniveau des Vortages und die Qualität des Schlafes ein extrem wichtiger Faktor.
Weiters ist es erwiesen, dass zu viel Schlaf deine Produktivität eher senkt, als sie zu heben.
Wichtig ist, dass du einfach dein individuelles Schlafpensum findest. Bei mir sind das ca. 7 Stunden (+/- 1 Stunde). Wenn du mehr zum Thema Schlaf, bzw. früher Aufstehen erfahren möchtest, dann ist dieses Buch sicher interessant für dich.
Nur wer Multitasking-fähig ist, ist auch produktiv
Auch dieser Produktivitätsmythos, bzw. Glaubenssatz ist falsch, zumindest teilweise. Fakt ist, dass wenn du dich auf nur eine einzige Aufgabe konzentrierst, du wesentlich produktiver und effizienter sein wirst. Der Grund ist ganz einfach: Das ständige hin- und herswitchen zwischen zwei oder mehreren Aufgaben unterbricht deinen Fokus und kostet somit mehr Zeit als es bringt.
Das Problem ist, dass man sich beim Multitasking sehr produktiv fühlt, das täuscht allerdings gewaltig.
Multitasking ist lediglich bei sehr einfachen Aufgaben oder Arbeiten okay. Diese wären zum Beispiel Autofahren (mit Freisprecheinrichtung natürlich), Arbeitsplatz aufräumen, oder einfache Texteingabearbeiten zu erledigen. Da kann man natürlich nebenbei telefonieren, Brainstorming machen oder Podcast hören.
Man ist nur am Schreibtisch produktiv
Auch das ist grundlegend falsch. Warum glaubst du richten innovative Firmen wie Apple, Google und Co eigene Workspaces ein. Aber auch ich merke das immer wieder: Wenn ich den Schreibtisch verlasse und mal in einem Café oder in der Natur arbeite gibt das meiner Produktivität einen unheimlichen Schub.
Vertraue also nicht auf diesem Produktivitätsmythos, sondern teste es einfach ein paar andere Orte und du wirst sehen das es dir gut tut.
Mit weniger und kürzeren Pausen ist man produktiver
Pausen kosten Zeit, denn in denen arbeitet man ja nichts, so ein vielverbreiteter Glaubenssatz. Aber auch dieser ist zum Glück falsch. Denn nur wer regelmäßig genügend Pausen macht, wird über einen langen Zeitraum produktiv und effizient arbeiten können.
Machst du hingegen keine Pausen, wird die Konzentrationsfähigkeit nach ein paar Stunden abfallen und sich nicht mehr erholen. Dadurch verlierst du so viel Zeit, dass du die Pausen schon längst wieder herinnen gehabt hättest.
Sport macht nur müde und schadet der Produktivität
Falsch, denn genau das Gegenteil ist der Fall! Sport hilft mir dabei, das Leistungsniveau hoch zu halten. Nicht umsonst erlauben viele Firmen ihren Mitarbeitern während der Arbeitszeit Sport zu betreiben. Sport hält dich körperlich und seelisch fit und hilft dir dabei das Leistungsniveau und die Konzentrationsfähigkeit hoch zu halten.
Ein Leben ohne Sport ist für mich undenkbar, denn ich bin dadurch viel frischer, produktiver und effizienter. Merken tue ich das vor allem, wenn ich aus Verletzungsgründen mal eine Zeit lang keinen Sport machen kann. Ich merke dann, dass ich nicht so lange belastungsfähig bin, als normalerweise.
Fazit für dein Selbstmanagement
Ich hoffe ich konnte mit einigen dieser Produktivitätsmythen und Glaubenssätze aufräumen und dir einige Tipps geben, wie du nicht in die Falle dieser Mythen tappst.
Kennst du noch andere Produktivitätsmythen? Falls ja freue ich mich in einem Kommentar davon zu lesen!
Vielen Dank.
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Thomas