Wer unternehmerisch tätig werden möchte, kommt nicht darum herum, sich auch mit den nackten Zahlen seines Start-ups zu beschäftigen. In der Fachsprache ist hier vom Rechnungswesen die Rede. All jene, die bereits in der Schule entsprechende Kenntnisse erworben haben, können dieses Wissen nun endlich auch in der Praxis anwenden. Wer hingegen noch nie mit dieser Materie zu tun hatte, sollte sich als Unternehmer schnell einen entsprechenden Wissensstock dazu aufbauen. Dabei helfen vor allem die fünf folgenden Tipps weiter.
Tipp #1: Grundkenntnisse erwerben
Informationen zum Thema Rechnungswesen sind im Zeitalter der Digitalisierung reichlich vorhanden. Eine Google-Suche zum Suchbegriff „Rechnungswesen lernen“ bringt über vier Millionen Suchergebnisse.
Eine einfache Möglichkeit, um einen Grundstock an Wissen aufzubauen, bieten beispielsweise Videokurse und Online-Tutorials. Auf YouTube finden sich zahlreiche kostenlose Videos zu Grundlagen im Rechnungswesen. Das Problem dabei: In den meisten Fällen sind diese für den Anfang etwas zu unstrukturiert. Deswegen sind sie eher dazu geeignet, das Gelernte noch ein wenig zu vertiefen.
Für den Start eignen sich hingegen komplette Einsteigerkurse wesentlich besser. Diese werden unter anderem auf Lern-Plattformen wie Udemy angeboten. Insider-Tipp: Bei Udemy gibt es in regelmäßigen Abständen sehr großzügige Sale-Angebote, in denen die Kurse um bis zu 80 Prozent günstiger angeboten werden. Deshalb lohnt es sich hier bei den meisten Kursen, mit dem Kauf bis zur nächsten Aktion zu warten.
Udemy ist aber bei Weitem nicht die einzige Quelle für entsprechende Ausbildungen zu günstigen Preisen. Hochwertige Seminare finden sich unter anderem auch bei „Edley“ oder bei „Gründerseminare online“.
Tipp #2: Mit Profis zusammenarbeiten
Eine einfache Möglichkeit, um Wissen aufzubauen und die Grundlagen des Rechnungswesens verstehen zu lernen, bietet die Zusammenarbeit mit Profis. Einer davon ist bei den meisten Gründern der Steuerberater.
Wichtig ist in diesem Fall jedoch, nicht nur das Wissen des Experten zu nutzen, sondern es auch selbst anzunehmen. Aufgaben im Rahmen des Rechnungswesens, die laufend im Geschäftsalltag zu erledigen sind, sollten deshalb zunächst gemeinsam absolviert werden. Im Laufe der Zeit können auf diese Art und Weise immer mehr Tätigkeiten selbst übernommen werden. Dadurch senken sich langfristig auch die Kosten für die Steuerberatung.
Der Steuerberater ist aber bei Weitem nicht der einzig verfügbare Profi für das Rechnungswesen. Auch wenn es zum Start finanziell wahrscheinlich schwierig sein wird, einen eigenen Mitarbeiter zu engagieren, gibt es vielleicht unter Freunden und Verwandten jemanden, der dafür in der ersten Zeit „ehrenamtlich“ zur Verfügung steht und Wissen vermitteln kann.
Tipp #3: Wichtige Infos schriftlich festhalten
Die meisten Menschen überschätzen die Anzahl der Informationen, die vom Kurzzeit-Gedächtnis ins Langzeit-Gedächtnis wandern. Das Kurzzeit-Gedächtnis ist wie eine Art Zwischenspeicher zu sehen, bei dem nicht alle Daten automatisch zur langfristigen Sicherung auf die Festplatte übertragen werden. Welche Informationen gespeichert werden, entscheidet jedoch das Gehirn selbst.
Deshalb ist es wichtig, das Gelernte in irgendeiner Form schriftlich festzuhalten. Im einfachsten Fall reicht dafür ein herkömmliches „analoges“ Notizbuch.
Wesentlich sinnvoller ist es jedoch, die Informationen in einem elektronischen Notizbuch wie beispielsweise Evernote oder Microsoft OneNote festzuhalten. Denn diese Variante bietet den Vorteil, dass die Informationen durch entsprechende Suchfunktionen bei Bedarf wesentlich leichter und schneller gefunden werden.
Tipp #4: Einen Schritt nach dem anderen machen
Jede lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Das gilt auch für den Aufbau von Kenntnissen beim Rechnungswesen. Wer die Bedeutung von Soll und Haben nicht kennt und auch nicht weiß, worum es sich bei einem T-Konto handelt, der wird in weiterer Folge seine Schwierigkeiten dabei haben, eine komplette Bilanz zu lesen und zu verstehen.
Die gute Nachricht: Um Rechnungswesen zu erlernen, ist es nicht erforderlich, sich intensiv mit einzelnen Gesetzestexten auseinanderzusetzen. Im ersten Schritt geht es viel mehr darum, das Thema in seiner Grundgesamtheit zu verstehen.
Wer in der Schule damit beginnt, Rechnungswesen zu lernen, bekommt zumeist einfache Beispiele von geschäftlichen Vorgängen, zu denen er den entsprechenden Buchungssatz bilden soll. Diese Vorgehensweise ist auch für die Praxis geeignet. Bei jedem Einkauf von Materialien und bei jedem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen sollte überlegt werden, wie der passende Buchungssatz dazu lautet.
In der Praxis bietet in den meisten Fällen zwar eine entsprechende Software Unterstützung im Tagesgeschäft, doch um deren Arbeitsweise zu verstehen, ist genau dieses Grundwissen enorm hilfreich.
Tipp #5: Auf die Liquidität konzentrieren
Ein motorisiertes Fahrzeug benötigt Kraftstoff, um sich fortbewegen zu können. Geht dieser Kraftstoff während der Fahrt aus, so ist auch keine Weiterfahrt mehr möglich. Ähnlich verhält es sich mit der Liquidität in Unternehmen.
Wenn ein Unternehmen nicht mehr dazu in der Lage ist, seinen Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig nachzukommen, dann erleidet es im übertragenen Sinn einen Motorschaden. Eine Weiterführung ist auf diese Art und Weise nicht mehr möglich, außer es kommt neuer Kraftstoff, der die Liquidität erhöht.
Weil das Thema für Unternehmen so existenziell wichtig ist, empfiehlt es sich für Neulinge, genau hier einzusteigen. Das Erste, was Unternehmer beim Rechnungswesen verstehen sollten, ist deshalb das Zusammenspiel von Liquidität und Erfolg.