Ich dusche schon seit Jahren regelmäßig kalt. Was in meinem Leben hat sich dadurch verändert? Wie hat sich die kalte Dusche auf mein Wohlbefinden ausgewirkt? Und wie auf meine Produktivität? Antworten auf all diese Fragen erhältst du in den kommenden 5 Leseminuten. Und ganz am Ende verrate ich dir noch den Power-Trick, wie du dir die kalte Dusche schnell und einfach angewöhnst.
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Kalt duschen – das ist das Problem
Jetzt ist es ja nicht so, dass wir uns einfach mal unter die Dusche stellen, kalt aufdrehen und dann die vielen Vorteile von kaltem Duschen, auf die ich in diesem Artikel noch eingehen werde, in vollen Zügen genießen. Ja, diesen Status wirst du mit Sicherheit mal erreichen, aber gerade zu Beginn stellt die kalte Dusche viele Menschen vor gravierende Probleme.
Ein Grund dafür ist, dass wir in den letzten Jahrzehnten stets versucht haben, den Kältereiz zu vermeiden. Vor einigen hundert Jahren war das noch anders, da musste unser Körper mit Kälte ganz anders umgehen als heute.
Heutzutage packen wir uns bei jeder Möglichkeit in dicke Daunenjacken, sogar dann, wenn es keine Minustemperaturen gibt. Wir haben es schlicht und einfach verlernt, richtig mit dem Kältereiz umzugehen. Mit teils gravierenden Folgen, denn durch Studien ist bewiesen, dass das metabolische Erkrankungen und ein gestörtes hormonelles Gleichgewicht zur Folge hat.
Kalt duschen – lerne, den Kältereiz zu managen
Die Lösung ist einfach: Wir müssen uns schlicht und einfach wieder viel öfter und länger dem Kältereiz aussetzen. Denn das hat nicht nur gesundheitliche Vorteile, wie ich dir gleich beweisen werde.
Vorteil 1: Du nimmst ab
Ja, du hast richtig gelesen, du nimmst ab, wenn du regelmäßig kalt duschst. Der Grund ist ein recht einfacher. Wenn du dich unter die kalte Dusche stellst, dann muss dein Körper logischerweise die Heizung anwerfen. Dabei wird im Körper ein komplizierter hormoneller Prozess in Gang gesetzt. Das Ergebnis: Die weißen Fettzellen (die für deine Fettpolster verantwortlich sind) beginnen zu schmelzen.
Exkurs: Michael Phelps
Das beste Beispiel dafür ist der mehrmalige Olympiasieger Michael Phelps. Der stand nämlich in seiner Karriere vor einem speziellen Problem: Er musste 12.000 kcal pro Tag zu sich nehmen. Nur zum Vergleich, der Durchschnittsmensch braucht so 2.000 bis 3.000 kcal pro Tag.
Aber warum sind das bei Phelps 12.000 kcal? Ja klar, er trainiert fünf Stunden pro Tag, aber das tun andere Sportler auch und bei denen ist es bei Weitem nicht so viel. Ein Blick auf den Trainingsort von Phelps verrät Genaueres. Er trainiert die meiste Zeit im Wasser, Wasser, das kälter ist als die Körpertemperatur des Menschen. Das muss der Körper natürlich ausgleichen, indem er die Heizung und damit gleichzeitig den vorher erwähnten komplexen hormonellen Prozess in Gang setzt.
Vorteil 2: Du steigerst durch kaltes Duschen Produktivität, Fokus und Konzentration
Wenn du schon mal eine kalte Dusche gemacht hast, dann weißt du, das erdet irgendwie. Ich bin danach regelmäßig entspannter und kann mich weit besser konzentrieren und fokussierter arbeiten. Das fördert meine Produktivität natürlich ungemein.
Vorteil 3: Mentale Stärke und Willenskraft
Wenn du zum ersten Mal mit der kalten Dusche startest, wird es dich Willenskraft kosten. Den Duschhahn zunächst auf kalt zu drehen und dann auch noch aufzudrehen dauert gefühlt Minuten und kostet dich Unmengen an Willenskraft.
Aber: Die Kosten-Nutzen-Rechnung dreht sich sehr schnell ins Positive. Denn kaltes Duschen hat zur Folge, dass dein Körper und deine Psyche viel widerstandsfähiger werden. Das wiederum hat zur Folge, dass du im Alltag entspannter wirst und mit Problemen oder Herausforderungen gelassener umgehst. Mit anderen Worten: Deine mentale Stärke nimmt zu.
Vorteil 4: Es fördert deine Regeneration
Einerseits natürlich die Regeneration der Muskulatur, andererseits wirst du nach einem langen Arbeitstag wieder frischer und entspannter sein. Kaltes Duschen ist also sowohl geistig als auch körperlich ein wichtiger Entspannungsfaktor.
Vorteil 5: Schmerzreduktion
Kalt duschen ist durchblutungsfördernd und entzündungshemmend. Bei leichten Kopf-, Muskel- oder Gelenkschmerzen reicht eine kalte Dusche schon aus, um sie zu beheben. Noch wichtiger ist diese Erkenntnis aber für Menschen, die an chronischen Erkrankungen leiden.
Vorteil 6: Du wirst fröhlicher
Ob du es glaubst oder nicht, aber bei der kalten Dusche werden tatsächlich Glückshormone freigesetzt. Das sorgt natürlich für eine bessere Stimmung, aber auch für mehr Energie im Alltag.
Vorteil 7: Dein Immunsystem wird stärker
Kaltes Duschen, das wurde durch viele Studien bewiesen, stärkt dein Immunsystem massiv. Damit hast du eine super Abwehr gegen Viren und Bakterien. Gerade in Zeiten wie diesen (ich schreibe diesen Artikel Anfang 2021 inmitten der Corona-Pandemie) natürlich eine enorm wichtige Sache.
Vorteil 8: Deine Haut wird schöner
Hautunreinheiten, aber auch Hautkrankheiten können durch kaltes Duschen zumindest verbessert werden.
Die kalte Dusche schnell und einfach angewöhnen
Nun kennst du also die Vorteile von kaltem Duschen. Trotz dieses Wissen wird der Start nicht ganz einfach. Ich dusche schon sehr lange kalt und kann dir aus eigener Erfahrung ein paar Dinge mit auf den Weg geben.
Der optimale Zeitpunkt
Wie bei so vielem im Zeit- und Selbstmanagement ist es auch hier so, dass es keinen idealen Zeitpunkt gibt. Du musst selbst darauf achten, wann es am besten in deinen Tagesablauf passt und, was noch viel wichtiger ist, zu welchem Zeitpunkt es dir am meisten bringt.
Ich habe es da relativ einfach, da ich im Home-Office arbeite. Ich hüpfe meistens in einer Vormittagspause unter die Dusche, um den Fokus und die Konzentration wieder nach oben zu schrauben. Am einfachsten beginnst du damit, das normale Duschen zur Körperpflege auf kalt umzustellen. Alles Weitere ergibt sich von selbst, sobald du die Vorteile am eigenen Leib spürst.
Die beste Methode
Sorry, auch die gibt es nicht. Ich zähle dir hier gerne ein paar Möglichkeiten auf, du musst dann selbst schauen, welche am besten für dich ist.
- Einfach brutal das eiskalte Wasser aufdrehen und loslegen
- Wechselduschen: warm – kalt – warm – kalt …
- Zunächst einmal nur das Gesicht ein paar Minuten eiskalt waschen, dann auf den ganzen Körper übergehen
- Den Wasserhahn bei jedem Duschvorgang ein paar Grad in Richtung kalt bewegen, bis du nach drei bis vier Wochen wirklich auf eiskalt bist
Wie habe ich es angestellt?
Ich habe gleich bei eiskalt begonnen, weil alles andere für mich keine wirkliche Option war. Ich habe mich über den Faktor Zeit daran gewöhnt. Gestartet bin ich bei einer Minute kalte Dusche pro Tag und habe das über 10 Wochen auf 10 Minuten ausgebaut. Das hat super geklappt.
Der Pro-Tipp für kaltes Duschen
Der wichtigste Tipp, den ich zum kalt Duschen bekommen habe, ist, sich voll und ganz auf die Atmung zu fokussieren. Es gibt Menschen, die beginnen zu hecheln, und manche stellen die Atmung, zumindest für die ersten Sekunden, komplett ein. Ich gehörte zur „Komplett einstellen“-Gruppe.
Als ich begonnen habe, mich auf meine Atmung zu konzentrieren, wurde alles viel einfacher. Mein Ablauf sieht folgendermaßen aus:
- Ein paar tiefe Atemzüge nehmen.
- Dusche eiskalt aufdrehen und kurz warten, bis das Wasser tatsächlich eiskalt ist.
- Die ersten Sekunden mit den Füßen beginnen, dann aber recht zügig alle Körperstellen mit Wasser benetzen.
- Ganz ruhig und normal weiter atmen.
Das war es eigentlich auch schon wieder. Mittlerweile ist kaltes Duschen für mich keine Herausforderung mehr. Ich steige so wie jeder andere Mensch auch unter die Dusche und lege los. Es ist alles nur Gewohnheit und teilweise spüre ich sogar schon eine Vorfreude auf den Kältereiz und die positiven Dinge, die danach eintreten.
Fazit für dein Selbstmanagement
Du solltest dir die Vorteile der kalten Dusche auf keinen Fall entgehen lassen. Sie sind viel zu massiv, um darauf zu verzichten. Wenn du mich fragst, dann ist kaltes Duschen ein echter Biohack.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung.
Übrigens noch ein wichtiger Punkt zum Thema Biohacks: Hier sind jene 7 Biohacks, die die Grundvoraussetzung sind, bevor du dir über andere Biohacks Gedanken machst.
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Thomas