Kein Mensch auf dieser Welt kann alles machen und selbst ein paar offene Baustellen zu viel überfordern uns schon massiv. Diese Überforderung führt, zumindest wenn sie länger vorhanden ist, ganz automatisch zu Unzufriedenheit. Um das zu vermeiden, musst du zunächst einmal das Wesentliche bestimmen, um im Anschluss ausschließlich an diesen Projekten arbeiten zu können. Für viele Menschen ist das Setzen von Prioritäten aber ein großes Problem, daher kümmern wir uns in diesem Artikel ausführlich darum.
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Im ersten Teil dieser Serie haben wir uns mit dem Thema „Grenzen setzen“ auseinandergesetzt und du hast (hoffentlich) die Ressourcen, die du in die einzelnen Lebensbereiche investieren willst, für dich vereinbart. Nun geht es darum, diese Ressourcen mit Zielen und Projekten zu füllen. Falls du den ersten Teil dieser Serie noch nicht gelesen hast, mach das bitte zuerst und kehre danach zu diesem Artikel zurück.
Hier findest du die Links zu den Artikeln:
- Regel 1: Setze dir Grenzen
- Regel 2: Bestimme das Wesentliche
- Regel 3: Vereinfachen
- Regel 4: Konzentriere dich
- Praxisbeispiel zu allen 4 Regeln aus meinem Leben
Exkurs: Werte (ein extrem wichtiger Faktor)
Kennst du deine Werte? Weißt du, nach welchen Prinzipien du deine Entscheidung triffst? Wenn du jetzt beginnst, dich auf das Wesentliche zu fokussieren, dann wirst du vor allem zwei Entscheidungen treffen müssen:
- Auf welche Bereiche will ich mich konzentrieren? Welche Projekte will ich in Angriff nehmen? Was will ich TUN?
- GEGEN welche Ziele, Projekte und Bereiche entscheide ich mich aktiv?
Vor allem Punkt 2 wird dich sehr viel Energie kosten. Du musst dich nämlich aktiv GEGEN etwas entscheiden. Und bitte verwechsle das nicht mit:
- Welche Bereiche werde ich unter den Teppich kehren?
- Was werde ich auf später aufschieben?
- Woran werde ich weniger denken?
- Welche Projekte werde ich vielleicht irgendwann machen?
Nein, das alles ist nicht gemeint. Es ist klipp und klar gemeint: GEGEN welche Ziele, Projekte und Bereiche entscheide ich mich AKTIV?
Sich für etwas zu entscheiden, ist meist die leichtere Aufgabe, als sich gegen etwas zu entscheiden. Vor allem, wenn es etwas ist, was du AUCH gerne tun würdest. Das Wort „auch“ sollte ein Warnsignal sein. Sobald du es in deiner Rhetorik verwendest, ist das Projekt, das du damit meinst, zumindest schon mal nicht erste Priorität.
Lass uns nun aber zum Thema Werte zurückkommen. Werte helfen dir unheimlich dabei, Entscheidungen zu treffen. Aus diesem Grund solltest du alle Werte aus all deinen Lebensbereichen kennen. Wie du das am besten anstellst, habe ich dir in der siebten Podcast-Folge „Finde deine Werte“ genauer erklärt. Hör einfach rein.
Schritt 1: Was sind deine Ziele in den verschiedenen Lebensbereichen?
Was willst du erreichen? Wo soll die Reise in all deinen Lebensbereichen denn hingehen?
- Privat (dich selbst betreffend)
- Familie
- Beruf
- Freunde
- Persönlichkeit
- Wissen
- Wohlbefinden
Du kannst diese Liste auch gerne erweitern.
Deine Ziele in all diesen Lebensbereichen zu kennen UND sie zu verschriftlichen, ist ein unheimlich wichtiger und vielfach sehr unterschätzter Faktor. Wenn ich diese Übung in meinen Workshops und Seminaren mache, wird das oft belächelt. Aber die Auswirkungen, wenn du es tust, sind enorm. Wichtig: Mach das nicht schnell nebenbei, sondern nimm dir Zeit dafür und mach es mit Liebe!
Und noch etwas ist wichtig: Ziele sind dynamisch, nicht statisch. Sie dürfen sich im Laufe der Zeit verändern. Du darfst diese Liste also gerne regelmäßig überarbeiten, Ziele hinzufügen, aber auch Ziele wegstreichen. Das ist alles vollkommen okay so 🙂
Deine Aufgabe: Erstelle für jeden Lebensbereich eine Liste mit deinen Zielen.
Schritt 2: Bestimme das Wesentliche
Das Wesentliche zu bestimmen und somit Prioritäten zu setzen ist eine extrem einfache Sache. Ich weiß, zu diesem Thema gibt es ganze Bücher und sogar Workshops und Seminare. Meiner Meinung nach Zeitverschwendung, denn eine einzige Frage reicht vollkommen aus:
Wovon profitiere ich in 10 Jahren am allermeisten?
Oder:
Wovon profitieren du und … in 10 Jahren am allermeisten?
Einige Fragen wirst du nur für dich alleine beantworten können. Zum Beispiel: Wo willst du mit deiner Persönlichkeit, deinem Wissen und deinem Wohlbefinden in 10 Jahren stehen? Einige Fragen wirst du alleine beantworten können, die Antworten werden aber auch andere Personen betreffen. Und einige Fragen wirst du nur gemeinsam mit einer anderen Person (PartnerIn) oder einem Team (Familie, Freundeskreis, Kollegen, Mitarbeiter) beantworten können.
Deine Aufgabe: Ordne die Liste mit Zielen für jeden Lebensbereich nach Prioritäten. Bestimme das Wesentliche!
Exkurs: Keine Angst vor Fehlentscheidungen
Kennst du den Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Menschen? Spoiler: Nein, es ist nicht die Anzahl der richtigen und falschen Entscheidungen. Erfolgreiche Menschen treffen genauso oft falsche Entscheidungen wie erfolglose Menschen es tun. Der Unterschied liegt darin, wie schnell und wie konsequent sie auf diese Fehlentscheidungen reagieren. Du kannst gerne meinen Artikel zu diesem Thema, Nullbasiertes Denken (Podcastfolge 159), nachlesen. Eine extrem spannende Sache.
Gerne kannst du dir auch dieses Video dazu ansehen:
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Schritt 3: Tappe nicht in diese Falle
Im Idealfall hast du jetzt all deine Ziele in deinen verschiedenen Lebensbereichen verschriftlicht und die Wesentlichen davon auch schon ausgesiebt. Trotzdem müssen wir uns noch mit einer ganz wichtigen Kontrollfrage beschäftigen:
Passen deine Ziele, die du in den verschiedensten Lebensbereichen erreichen willst, in deine Grenzen?
Erinnerst du dich noch an die Frage, die ich dir im ersten Teil der Artikelserie gestellt habe? Sie lautete: Wo liegen im jeweiligen Lebensbereich meine Grenzen?
- Wie viele Ressourcen möchte ich in meinen Job stecken?
- Wie viele Ressourcen möchte ich in meine Familie stecken?
- Wie viele Ressourcen möchte ich in meine Freunde stecken?
- Wie viele Ressourcen möchte ich in mich selbst stecken?
- Wie viele Ressourcen möchte ich in meine Regeneration stecken?
- Wie viele Ressourcen möchte ich in meine Fortbildung stecken?
- Wie viele Ressourcen möchte ich in … stecken?
Eines kannst du mir glauben:
Gleichzeitig der CEO eines Top-Unternehmens zu sein, sehr viel Zeit für deine Familie zu haben, deine Freunde oft zu sehen und mit ihnen Spaß zu haben und genügend Zeit für dich (Fortbildung und Regeneration) zu haben und auch alle anderen Lebensbereiche noch abzudecken – nein, das funktioniert nicht, sorry!
Ist einer dieser Lebensbereiche extrem groß und nimmt unheimlich viel Platz ein, können die anderen nur sehr klein sein. Die Chancen, dass du in diesem einen Lebensbereich dann auch sehr erfolgreich bist, stehen gut. Wenn das Zufriedenheit in dir hervorruft, ist es vollkommen legitim, so zu leben.
Nehmen alle Lebensbereiche einen ähnlich großen Anteil in deinem Leben ein, sind die Chancen darauf, irgendwo außergewöhnlich zu werden, eher gering. Dafür kannst du dich all deinen Lebensbereichen ausreichend widmen. Wenn das Zufriedenheit in dir hervorruft, ist es vollkommen legitim, so zu leben.
Fazit für dein Selbstmanagement
Das Wesentliche zu bestimmen benötigt etwas Übung. Es ist aber auf keinen Fall so schwer, wie du es dir vorstellst. Wichtig ist immer, dass du dich auf deine zeitlichen Ressourcen fokussierst und aus diesen das Maximum herausholst. Schaffst du das, wird das für unheimliche Zufriedenheit sorgen.
In Teil 3 dieser Serie beschäftigen wir uns mit einem weiteren wichtigen Faktor für mehr Zufriedenheit: der Vereinfachung.
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Liebe Grüße
Thomas