Wie kann man Veränderung einfach machen? Ein Interview mit Ilja Grzeskowitz!

Das große Thema von Ilja heißt Veränderung. Und diese hat er in seinem Leben schon wahrlich oft vollzogen. Er war jüngster Geschäftsführer Deutschlands bei Karstadt und Ikea und hat 2009 sein eigenes Unternehmen gegründet. Er ist Autor von 12 Büchern und hat einen Lehrstuhl an der Berliner School of Law and Economics und ist einer der begehrtesten Keynote-Speaker Deutschlands. Seine Kunden nennen ihn liebevoll „Mr- Change“. Im Podcast reden wir über Veränderung, Unternehmertum und was man tun muss um erfolgreich zu werden.

 

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Ilja

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Effizienter arbeiten, lernen und leben – der Podcast für ein besseres Selbstmanagement. Das Ziel: Mehr Zeit für dich und für die wirklich wichtigen Dinge in deinem Leben. Weil deine Zeit wertvoll ist!   00:00:28-1#

Hallo und herzlich willkommen in dieser Podcastfolge. Mein Name ist Thomas Mangold, und ich freue mich sehr, dass du wieder mit dabei bist. Mein heutiger Interviewpartner ist Ilja Grzeskowitz. Er hat uns sein großes Thema „Veränderung“ mitgebracht. Ilja war jüngster Geschäftsführer Deutschlands bei Karstadt und Ikea und hat 2009 sein eigenes Unternehmen gegründet. Er ist Autor von zwölf Büchern und hat einen Lehrstuhl an der Berliner School of Law and Economics. Außerdem ist er einer der begehrtesten Key Note Speaker Deutschlands. Seine Kunden nennen ihn liebevoll „Mr. Change“.   00:01:10-8#

Ilja und ich sprechen heute nicht nur über Veränderung, sondern wir werden uns auch über Selbst- und Fremdbestimmtheit, über Solopreneure und über Unternehmertum unterhalten, also über alles, was nötig ist, um erfolgreich zu werden. Bevor wir damit starten, freue ich mich, dass dieser Podcast wieder einen Werbepartner gefunden hat.  00:01:27-9#

Sponsor dieser Podcastfolge ist Express VPN. Mit Hilfe dieses Dienstleisters kannst du Serien und Filme freischalten, die nur in anderen Länder verfügbar sind. Mein Assistent Simon schaut leidenschaftlich gerne Netflix, und er berichtet mir immer wieder begeistert von neuen Serien, die er nur sehen kann, seit er Express VPN nutzt. Das sind Serien, die schon oder sogar nur für die USA freigeschaltet sind. Mit Express VPN wechselt er einfach seinen virtuellen Standort und kann sich alle Netflix Produkte anschauen.  00:02:19-5#

Mit Express VPN kannst deinen Online-Standort frei wählen und einstellen. Du öffnest die App, wählst das gewünschte Land aus und klickst auf die Schaltfläche „Ein/Aus“, um die App neu zu verbinden. Jetzt befindest du dich auf dem ausgewählten Serverstandort und kannst dort Tausende von neuen Filmen und Sendungen aus 100 verschiedenen Ländern sehen. Schau dir Anime-Filme bei Netflix Japan an, Der Pate und Rocky bei Netflix Kanada oder Forrest Gump bei Netflix Holland. Das Ganze funktioniert sogar bei YouTube und auch bei den internationalen Sport- und Nachrichtensendern.  00:03:11-7#

Mit Express VPN kannst du problemlos mit HD streamen, und es gibt keine Pufferungen oder Verzögerungen. Das Schöne ist, dass der Service mit all deinen Geräten kompatibel ist, sei es das Handy, der Laptop, die Spielkonsole oder der Smart-TV. Überall kannst du deinen Standort ändern.  00:03:35-3#

Der zweite große Vorteil ist, dass du deine Daten verschlüsseln kannst und somit sicher und anonym im Internet surfst. Express VPN wurde von echten Größen wie CNET, TechRadar und von Chip.de als der Nummer 1 VPN-Dienst ausgezeichnet. Das Ganze gibt es für weniger als 6,- Euro pro Monat. Probiere es ganz einfach risikofrei aus und nutze die 30-Tage-Geld-zurück-Garantie. Worauf wartest du noch? Geh jetzt auf expressvpn.com/effizienter und erhalte auf das Jahresabo drei zusätzliche Monate kostenlos. Alle Infos findest du natürlich auch in den Show Notes.

Thomas: Hallo Ilja, es freut mich sehr, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Ich habe im Intro schon ein wenig über dich erzählt, aber sei doch so nett und stell dich selbst noch einmal vor. Was muss man über dich wissen, lieber Ilja?  00:04:38-5#

Ilja: Hallo Thomas, zunächst vielen Dank, dass du mich eingeladen hast. Ich fühle mich sehr geehrt. Die wichtigsten Eckdaten hast du bereits genannt. Ich habe ein klassisches BWL-Marketing-Studium absolviert und war viele Jahre als Geschäftsführer im Einzelhandel bei Karstadt und Ikea tätig. Danach habe ich alles hingeschmissen, nochmal von vorne angefangen und 2009 mein eigenes Unternehmen gegründet. Seitdem dreht sich bei mir alles um das Sprechen und das Schreiben. Ich halte Vorträge auf Firmenevents und Kongressen, und gleichzeitig schreibe ich wahnsinnig gerne über die Themen Veränderung, Mindset und Persönlichkeitsentwicklung.  00:05:26-4#

Mich fasziniert, wie Menschen ticken, was sie bewegt und was sie antreibt. Interessant ist auch die Frage, was verhindert, dass Menschen ihre Ideen umsetzen. Das ist mein Ansatz, wenn ich mit Unternehmen an einer Veränderung arbeite. Natürlich kann ich auch die betriebswirtschaftlichen Prozesse der Unternehmen analysieren, aber unterm Strich sind mir die Menschen immer wichtiger als Prozesse. Das ist meine Philosophie.  00:05:49-0#

Ich bin ein Nordlicht von der Ostsee und lebe heute in Berlin. Ich liebe es, um die Welt zu reisen und hoffe, dass wir jetzt, wo die Corona-Pandemie etwas abflacht, wieder losziehen können. Aufgrund meiner Reiseleidenschaft hatte ich bereits vor der Pandemie ein papierloses Home-Office beziehungsweise Remote-Büro. Ich liebe es, von überall auf der Welt arbeiten zu können, egal, ob in Berlin, Kapstadt oder New York.  00:06:25-1#

Thomas: Das ortsunabhängige Arbeiten gefällt auch mir sehr gut. Du hast erwähnt, dass die Menschen im Vordergrund deiner Arbeit stehen. Unsere Themen überschneiden sich, denn auch beim Selbstmanagement stelle ich immer wieder fest, dass sich viele Menschen auf den Weg zu einer Veränderung machen. Du hast noch einmal bei null angefangen, das erfordert sehr viel Mut. Aber warum scheitern so viele Menschen auf diesem Weg, beziehungsweise, warum trauen sie sich erst gar nicht, einen neuen Weg einzuschlagen?  00:06:58-4#

Ilja: Ich wünschte, es würde eine einfache Lösung für dieses Problem geben. Ich denke, es ist eine Mischung aus dem, was du gerade erwähnt hast, nämlich Mut und Angst. Wir haben Angst vor dem Unbekannten. Wir fürchten uns davor, das Gewohnte und Bequeme loszulassen und uns auf etwas Neues einzulassen. Anstatt den Sprung ins kalte Wasser zu wagen, bewahren wir lieber das, was wir bereits kennen, auch wenn es uns unglücklich macht.   00:07:48-2#

Ist die Bereitschaft zur Veränderung vorhanden, dann tritt ein weiteres Problem auf: Wir schaffen es nicht, in eine nachhaltige Umsetzung zu kommen. Es fällt uns schwer, neue Gewohnheiten zu etablieren, und wir fallen schnell wieder in die altbekannten Muster zurück. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle, ob ich Unterstützung in meinem Umfeld habe. Veränderungen sind theoretisch einfach umzusetzen, aber praktisch stellen sie eine große Herausforderung dar.  00:08:20-4#

Thomas: „Veränderung einfach machen“, dieser Claim gefällt mir sehr gut. Wir leben in einer Welt, die sich ständig verändert. Was sind die ersten Schritte, die du selbst gegangen bist bei deinem Start in die Selbständigkeit? Wo soll man beginnen, und welche Hürden stellen sich uns in den Weg?  00:08:54-1#

Ilja: Die Antworten auf diese Fragen sind sehr individuell. Ich selbst springe sehr gerne und sehr schnell ins kalte Wasser, denn ich liebe die Herausforderung. Ich neige nicht dazu, bis ins kleinste Detail zu planen und meine Ziele gemäß irgendwelcher Modelle durchzudeklinieren. Ich lege einfach los. Natürlich sollte man eine Strategie haben, damit man weiß, in welche Richtung man geht, aber man darf sich nicht verzetteln. Es kommt sowieso anders als man denkt. Sobald man die ersten Schritte macht, sieht man sich Herausforderungen gegenüber, mit denen man nicht gerechnet hat. Dann muss man automatisch lernen, neue Wege einzuschlagen. Je schneller ich beginne, desto besser. Mit dieser Strategie fahre ich sehr gut. #00:09:59-2#

Anderseits gibt es Menschen, die nicht ohne intensive Planung zurechtkommen. Sie müssen Alternativen durchspielen und einen Plan B in der Hinterhand haben. Unabhängig davon ist es wichtig, dass man sich zunächst auf eine einzige Sache konzentriert, damit man sich nicht durch zu viele Veränderungen überfordert. Und diese eine Veränderung, egal ob groß oder klein, muss man anschließend konsequent umsetzen, und zwar täglich. Dabei ist es egal, ob ich mir täglich zehn Minuten oder mehrere Stunde Zeit für etwas Neues nehme. Wichtig ist die Regelmäßigkeit, denn dadurch wird das Neue zu einer automatisierten Gewohnheit. Und dann kann ich mich der nächsten Aufgabe zuwenden. Auf diese Weise arbeite ich Schritt für Schritt an meiner Veränderung, und irgendwann habe ich ein Fundament gelegt, auf dem sich alles Neue aufbaut.  00:11:02-2#

Thomas: Ich habe gelesen, dass du deinen Entschluss zur persönlichen Veränderung auf der Autobahn gefällt hasst.  00:11:11-5#

Ilja: Ja, das ist richtig. Im Nachhinein klingt es sehr einfach, erfolgreiche Karriere gekündigt und nochmal neu angefangen, aber es waren komplexe Abläufe, die eine lange Zeit gebraucht haben. Natürlich hatte auch ich große Angst vor diesem Schritt, und ich habe drei Jahre gebraucht, um den Mut aufzubringen. Manchmal gibt es einen Impuls, der den entscheidenden Ausschlag gibt. Ich habe damals in Hamburg gearbeitet und in Berlin gelebt. Ich habe sehr viel Zeit auf der Autobahn verbracht und kannte jeden einzelnen Stein am Straßenrand und alle Gäste auf den Raststätten. Ich mochte das Pendeln nicht mehr. Der Job hat mir sehr gefallen, aber dieser Lebensstil hat an mir genagt. Mir ist Selbstbestimmung sehr wichtig, und ich war damals so fremdbestimmt, wie man überhaupt nur sein kann.  00:12:10-1#

Eines Tages stand ich wieder einmal mit meinem Dienst-Volvo im Stau, und plötzlich hatte ich eine Einsicht. Mir wurde klar, dass mich niemand in diese Situation hineinzwingt und dass ich jederzeit aufhören und etwas Anderes machen kann. Manchmal braucht man eine solche Klarheit oder einen Impuls, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ich habe damals vom Auto aus meinen Chef angerufen und gekündigt. Das wars dann.  00:12:38-3#

Thomas: Spannende Geschichte. Trotz dieser impulsiven Handlung ist erkennbar, dass dein Entschluss lange Zeit gebraucht hat, um zu reifen. Du hast unbewusst auf den richtigen Zeitpunkt gewartet.  00:12:49-2#

Ilja: Ja, das stimmt. Ich hatte im Laufe der Zeit bereits einen Business Plan entwickelt und mir ein Konzept überlegt. Aber immer, wenn ich kurz davor war, den Plan umzusetzen, kam etwas dazwischen, zum Beispiel eine Beförderung, mehr Gehalt oder eine etwas höhere Dienstwagenkategorie. Das wollte ich dann gerne noch mitnehmen. Aber irgendwann ist ein Punkt erreicht, wo man erkennt, dass man aus dem Hamsterrad aussteigen muss. Im Nachhinein bin ich sehr glücklich, dass ich diesen Ausstieg bereits in jungen Jahren, nämlich im Alter von 33, geschafft habe.  00:13:29-5#

Auch heute arbeite ich mit Konzernen und Führungskräften zusammen. Bei vielen, die um die 50 Jahre alt sind stelle ich fest, dass sie zwar noch jung genug wären, um etwas Neues anzufangen, sich aber nicht mehr trauen. Sie sind in einer Zwickmühle gefangen und denken oft, „ach, hätte ich doch mal!“ Diese Menschen haben sich damit abgefunden, ihre Zeit abzusitzen. Deswegen bin ich dankbar, dass ich den Absprung zu einem frühen Zeitpunkt geschafft habe.  00:14:00-9#

Thomas: Das ging mir auch so, ich bin zum Glück ebenfalls in noch relativ jungen Jahren dem Hamsterrad entkommen. Ilja, du bist Gründer des Solopreneur Clubs. Man denkt immer, dass Solopreneure vollkommen selbstbestimmt arbeiten, aber ich kenne viele, die fremdbestimmter sind als so mancher Angestellte. Wie bist du selbst diesen Schritt gegangen? Hast du auch Phasen durchlaufen, in denen du in die alten Muster zurückgefallen bist? Wie kann man diese Waagschale in Einklang halten?  00:14:50-0#

Ilja: Auch ich bemerke, dass viele Menschen lediglich das Hamsterrad eines Konzerns mit dem Hamsterrad der Selbständigkeit austauschen. Und wie du gerade richtig bemerkt hast, kann diese Tretmühle um so schlimmer sein. Man muss aufpassen, dass man nicht zu sehr hineingezogen wird. Ich habe erkannt, dass man das verhindern kann.  00:15:29-5#

Mein Unternehmerleben lässt sich in drei Phasen unterteilen. Die ersten zwei Jahre habe ich einen klassischen Bauplan gehabt, alles ausprobiert und meine Freiheit genossen. Das führte jedoch dazu, dass ich nichts richtig angepackt habe. Für den Anfang war das okay, aber irgendwann musste ich damit beginnen, meine Strategie umzusetzen und mich besser zu fokussieren. Mein Team ist gewachsen, ich habe Mitarbeiter angestellt, und das Unternehmen wurde immer größer. Irgendwann war ich an einem Punkt angelangt, an dem die Situation die gleiche war wie vorher im Konzern, mit dem einzigen Unterschied, dass ich nun selbst für alles verantwortlich war.  00:16:06-0#

Dann habe ich mich an meine eigenen Prinzipien erinnert. Ich fragte mich, wie ich mir selbst mein Leben vorstelle. Wie will ich leben, sowohl privat als auch als Unternehmer? Ich habe meine Businessstruktur dem von mir avisierten Lebensstil angepasst. Der normale Weg ist, dass wir zunächst in einen Beruf hineinschlittern und uns alles andere drumherum aufbauen. Aber eigentlich sollte es umgekehrt sein. Zuerst muss ich festlegen, wie ich leben will, und dann muss ich herausfinden, welches Business Modell dazu passt.  00:16:45-6#

Damals habe ich bereits viele Vorträge gehalten. Ich war viel unterwegs und brauchte kein großes Büro mit fünf Angestellten. Das passte überhaupt nicht zu meinem Lifestyle. Ich habe dann eine radikale Entscheidung getroffen und mich für das Modell des Solopreneurs entschieden, weil ich remote und automatisiert arbeiten wollte. Ich habe damit begonnen, mich von allen festen Mitarbeitenden zu trennen und bin auf Freelancer und Agenturen umgestiegen. Meine persönliche Assistentin, die auch als Freelancerin für mich tätig war, hat mir geholfen, alle physischen Aktenordner zu digitalisieren. Das war anfangs sehr kompliziert. Wir haben Prozesse aufgesetzt, die zu meiner Vorstellung einer Büroorganisation passten. Heute bin ich glücklich darüber, dass wir diese Umstellung zeitnah umgesetzt haben.  00:18:02-4#

Natürlich bin auch ich nicht komplett frei. Wenn ich mit Kunden zusammenarbeite, gibt es immer Zeiten, zu denen ich fremdbestimmt bin. Kurzfristig gesehen ist das vollkommen in Ordnung. Es sollte bloß nicht zu einem Dauerzustand werden. Wichtig ist, dass man sich der Ist-Situation bewusst ist und dass man weiß, welche Maßnahmen man im Zweifelsfall ergreifen kann, um dem Ganzen Einhalt zu gebieten.  00:18:30-8#

Thomas: Mein Online-Kalender reicht nur wenige Wochen in die Zukunft, später kann man bei mir keine Termine buchen. Es ist eine Möglichkeit, mir die Freiheit zu bewahren. Du hast ein wichtiges Thema angesprochen, das für Solopreneuren und Freelancern immer wieder Schwierigkeiten bereitet. Es geht ums Delegieren. Auch in dieses Thema muss man sich hineinfuchsen, denn es gibt viele negative Glaubenssätze, wenn es um das Abgeben von Arbeit und Verantwortung geht. „Niemand kann das so gut wie ich“, das ist der wohl am meisten verbreitete Satz. Du lagerst Arbeiten auf Freelancer und Agenturen aus. Wie hast du das Delegieren gelernt? Hast du Prozesse implementiert, und wie genau war der Ablauf?  00:19:18-5#

Ilja: Ich habe eine spannende Zeit hinter mir, was das Delegieren angeht, und das war Fluch und Segen gleichermaßen. Bei Karstadt hatte ich für alles einen Ansprechpartner. Wenn es ein Problem zu klären gab, sei es beim Personal, beim Marketing oder beim Facility Management, dann habe ich jemanden angerufen, der sich darum gekümmert hat. Ich war es gewohnt, zu delegieren. Nachdem ich mein eigenes Unternehmen gegründet habe, war ich von heute auf morgen für alles selbst verantwortlich. Ich hatte niemanden mehr, an den ich hätte delegieren können. Ich habe als klassische One-Man-Show angefangen und habe mehrere Jahre gebraucht, um diese Strukturen wieder zu etablieren.  00:20:09-4#

Es ist unmöglich, alles selbst zu machen. Deshalb sollte man zügig damit beginnen, zu delegieren. Gerade als Unternehmer muss man sich auf die Aufgaben konzentrieren, in denen man wirklich gut ist und die man vorantreiben möchte. Alles andere muss man automatisieren und delegieren. Anfangs habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe Menschen engagiert, die so ähnlich ticken wie ich selbst. Was ich jedoch wirklich gebraucht habe, waren Spezialisten, die genau das gut können, was ich selbst nicht kann.  00:21:04-3#

Schnell habe ich gelernt, dass es keine eierlegende Wollmilchsau gibt. Man findet nicht die eine Person, die alles kann, die das Marketing, die Büroorganisation und die Buchhaltung übernimmt. Man muss sich gute Leute aus verschiedenen Bereichen an Bord holen, und zwar Spezialisten, die man nicht erst einarbeiten muss. Für diese Profis zahle ich gerne den Preis, den sie wert sind.  00:21:18-1#

Des Weiteren muss man bereit sein, loszulassen. Die Spezialisten, die ich beauftrage, führen die Aufgaben anders aus, als ich sie machen würde, aber sie sind Profis. Und darauf kommt es an. Insbesondere als Solopreneur sollte man seine Prozesse definieren und standardisieren, so dass auch der Auftragnehmer weiß, wie etwas umgesetzt werden muss.  00:22:01-0#

Auf der reinen Arbeitsebene sind Prozesse wichtiger als Menschen. Was meine ich damit? Abläufe müssen standardisiert werden. Egal, wie gut die Menschen sind, es sollte immer möglich sein, dass Standards eingehalten werden, und es darf nicht passieren, dass alles zusammenbricht, wenn ein Mitarbeiter ausfällt. Dem kann man mit festgelegten Prozessen entgegenwirken.  00:22:40-9#

Thomas: Welche Tools verwendest du, um dich zu organisieren?  00:22:58-7#

Ilja: Ich habe immer sehr viele Ideen im Kopf und kann viele Bälle gleichzeitig jonglieren. Bei den Tools geht es mir ähnlich, da bin ich ein kleiner Nerd, der immer gleich alles Neue ausprobieren muss. Einige Tools, die sich gut bewährt haben, nutze ich seit vielen Jahren. Mein wichtigstes Programm ist Notion. Damit organisiere ich mein Speech Management, das CRM und meine Projekte. In Notion bearbeite ich alles, was auf organisatorischer Ebene funktioniert. #00:24:10-8#

Für die Automatisierung nutze ich Cloud-Systeme in Kombination mit Sepia und Integromat. Ich versuche, einzelne Tools möglichst miteinander zu verbinden, um nicht immer manuell eingreifen zu müssen. Außerdem arbeite ich mit Logseq, eine Art geklontes Roam Research. Das ist ein Graph-orientiertes Notizsystem, mit dem man verschiedene Ideen kombinieren kann. Logseq verwende ich sehr oft, um mit mir selbst ins Ideen-Brainstorming zu gehen. Das regt meine Kreativität sehr gut an.  00:24:52-6#

Im Moment probiere ich ein neues Tool mit dem Namen Akiflow aus, einer richtig coolen Kombination aus Kalender und Task Management. Der große Benefit dieses Programms ist, dass sich Akiflow alle Notifications, Erinnerungen, Tasks und To-do’s aus sämtlichen anderen Tools zieht, sei es aus Slack, Todoist, Notion oder Google Calendar. Das vereint alle Informationen in einem Tool, und ich kann Informationen problemlos hin und her schieben. Das hilft mir bei meiner Organisation sehr.  00:25:48-2#

Thomas: Ich bin auch wie du ein Nerd, was Tools und Programme angeht und muss alles Neue immer gleich ausprobieren. Ich nutze Obsidian, ein Tool, das ähnlich wie Logseq funktioniert. Eine Frage muss ich einem Veränderungsexperten wie dir stellen, und zwar, wie wird dein Leben in zehn Jahren aussehen? Hast du Ziele und Visionen oder lässt du dich treiben?  00:26:22-1#

Ilja: Das ist eine spannende Frage. Ich verrate dir ein Geheimnis: Ich hatte noch nie eine große und klare Vision, auch nicht für mein eigenes Unternehmen. Ich folge immer meinem inneren Antrieb, Dinge zu bewegen, zu gestalten und einen positiven Unterschied zu machen. Ich habe eine grobe Richtung, wo es hingeht, aber tendenziell lass ich die Dinge gerne auf mich zukommen. Das hängt auch mit meinem Thema „Change“ zusammen, denn das Leben hält sehr viele Überraschungen bereit. Es passiert so viel, was die Welt von heute auf morgen auf den Kopf stellt. Wer hätte gedacht, dass wir eine Pandemie erleben oder dass Russland in die Ukraine einmarschiert? Wer weiß, was in den nächsten Jahren kommt. Meine Werte und mein Antrieb bleiben gleich, aber ich möchte mir die Flexibilität bewahren, auf alles reagieren zu können, was auf mich zukommt.  00:27:32-9#

Thomas: Das sehe ich ähnlich. Kannst du uns noch etwas über den Solopreneur Club erzählen? Außerdem interessiert uns, wo man mehr über dich erfahren kann.  00:27:52-5#

Ilja: Der Solopreneur Club ist eines meiner Herzensprojekte. Solopreneurship ist das Geschäftsmodell, und gerade in der Pandemie habe ich die Vorzüge dieser Art des Arbeitens zu schätzen gelernt. Es gibt schlanke Strukturen, die es mir ermöglichen, schnell und flexibel auf äußere Umstände zu reagieren. Am Anfang der Pandemie im Jahr 2020 hat sich mein Terminkalender im Handumdrehen geleert, und darauf konnte ich sowohl strukturell als auch monetär sofort reagieren. Meine Kollegen, die eine gegenteilige Strategie fahren und viele Angestellte haben, machen zwar mehr Umsatz, aber unterm Strich, was die Profitabilität angeht, bin ich besser und genieße mehr Spaß, mehr Freiheit und mehr Flexibilität.  00:28:58-2#

Und da viele meiner Kunden ebenfalls in diesem Modell unterwegs sind, habe ich mit dem Solopreneur Club eine Plattform etabliert, auf der man sich austauscht, wo man voneinander lernt und Themen diskutiert, die speziell für Solopreneure hilfreich sind. Der Solopreneur Club ist eine Online Mastermind Gemeinschaft, die man über meine Homepage www.grzeskowitz.de aufrufen kann. Man findet mich auch auf LinkedIn, Instagram und TikTok. Ich freue mich auf einen Austausch und bin sehr offen.  00:30:06-3#

Thomas: Lieber Ilja, in meinem Podcast hat der Gast immer das letzte Wort. Wenn du jetzt noch ein kurzes Shout-out an meine Community hast, dann freuen wir uns darüber. Ich bedanke mich für deine Zeit und für deinen wunderbaren Input. Das Gespräch hat großen Spaß gemacht, und ich freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben und uns in diesem Podcast wiederhören, um das eine oder andere Thema zu vertiefen.  00:30:30-4#

Ilja: Vielen Dank für die Einladung, lieber Thomas. Gerne lade ich dich zum Rückspiel in meinen Podcast ein, denn auch du hast sehr viele spannende Sachen zu erzählen. Die Welt ist in den letzten Jahren sehr volatil geworden. Veränderungen gehen schneller und intensiver vonstatten. Keiner kann sagen, was in fünf Jahren passiert. Deshalb lautet meine Botschaft: Wartet nicht auf bessere Zeiten. Wenn ihr einen Traum habt oder eine Idee, Dinge, die ihr schon immer mal machen wolltet, dann geht sie jetzt an! Legt das „Wenn-Dann-Denken“ ab und traut euch. Genießt das Leben heute und macht das, was ihr gerne machen wollt. Wenn es sich gut anfühlt, dann kann es nicht verkehrt sein.  00:31:52-1#

Thomas: Vielen Dank für diese spannenden Inputs, lieber Ilja. Wenn ihr mehr zu Ilja erfahren möchtet, dann schaut in die Show Notes. Dort habe ich alle Infos verlinkt. Ich bedanke mich fürs Zuhören, machs gut und genieße deinen Tag.  00:32:20-8#

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Genieße deinen Tag!

Liebe Grüße

Thomas

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Inhaltsverzeichnis

Die Live-Workshop-Teile finden an folgenden Terminen statt:

  • 02.01.2023 19:00 Uhr: KickOff
  • 07.01.2022 08:30 Uhr: FAQ Jahresplanung

Zu beiden Live-Events gibt es auch Aufzeichnungen!

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