Ich habe vor ca. fünf Monaten mit dem Intervallfasten begonnen und will dir in diesem Artikel darüber erzählen, wie sich diese neue “Ernährungsform” auf mich und meine Produktivität sowie auf meinen Fokus und auf meine Konzentration ausgewirkt hat. Was du hier nicht findest, ist eine Anleitung zum Intervallfasten.
Wenn du dazu etwas suchst, dann kann ich dir das Buch “Intervallfasten: Für ein langes Leben – schlank und gesund” von Dr. Petra Bracht empfehlen. Ich muss aber anmerken, dass es das einzige Buch ist, das ich zu diesem Thema gelesen habe.
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Video: Intervallfasten und Produktivität
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Was ist Intervallfasten und wie setze ich es um?
Intervallfasten bedeutet lediglich, dass es acht Stunden des Tages erlaubt ist, Nahrung zu sich zu nehmen – die anderen 16 Stunden fastet man. Ausnahmen sind Wasser, ungesüßter Tee und Kaffee ohne Milch und Zucker. Das darf man immer trinken. In der Praxis bedeutet das, dass du entweder das Frühstück oder das Abendessen vom Speiseplan streichen musst.
Ich habe beides getestet und mich dann sehr schnell dafür entschieden, das Frühstück wegzulassen. Das Abendessen auszulassen war für mich sozial unverträglich, da ich relativ oft Freunde treffe und mit ihnen abends etwas unternehme. Abgesehen davon war meine Willenskraft am Ende des Tages nicht stark genug, ihnen beim Essen zuzusehen und nur Wasser zu schlürfen. 😉
Ich esse also zwischen 12 Uhr mittags und 20 Uhr abends. Zwischen 20 Uhr und 12 Uhr ernähre ich mich ausschließlich von Wasser, ungesüßtem Tee sowie Kaffee ohne Milch und Zucker. Das praktiziere ich ohne Wenn und Aber an fünf Tagen pro Woche, zweimal darf ich mich ganz normal mit Frühstück ernähren. Diese Ausnahme nutze ich eigentlich nur dann, wenn ich mich mit jemandem zum Frühstücken treffe und wenn ich bei meiner 96-jährigen Oma bin. Denn die glaubt sonst, dass ich schwer krank bin, wenn ich das Frühstück auslasse ;).
Eine weitere Ausnahme gibt es auf Reisen, vor allem wenn ich auf Vortragsreisen bin. Da brauche ich die Energie in der Früh einfach. Das war’s aber schon wieder mit den Ausnahmen.
Überraschend schnell lief für mich die Gewöhnungsphase ab. Nach drei bis vier Tagen hatte ich am Vormittag kaum noch das Gefühl, hungrig zu sein. Geholfen hat mir dabei vor allem, viel Wasser zu trinken und mich etwas mehr zu bewegen als üblich. Anstatt der Frühstückspause gibt es jetzt eine Dehnpause, in der ich an meiner Flexibilität und Mobilität arbeite. Und in den anderen Pausen, in denen ich vielleicht eine Kleinigkeit gegessen hätte, mache ich jetzt einfach kleinere Hausarbeiten.
Meine Erfolge durch das Intervallfasten
Es war sehr überraschend für mich, wie schnell der Körper auf diese neue Ernährungsform reagiert hat. So habe ich zum Beispiel innerhalb der ersten vier Monate sieben Kilo abgenommen, obwohl ich nicht das Gefühl hatte, wesentlich weniger Kalorien zu mir zu nehmen (getracked habe ich es leider nicht). Gegen Mittag ist der Hunger dann zwar schon recht ordentlich, aber trotzdem kann man sich den Bauch nicht vollschlagen. Im Gegenteil, man ist sogar sehr schnell satt. Außerdem habe ich den Fokus unbewusst wieder auf eine noch bessere Ernährung gelegt. Ich hatte weniger Verlangen nach Süßem und hab deutlich mehr Gemüse gegessen. Ob das unmittelbar mit dem Intervallfasten zusammenhängt, weiß ich nicht, aber es war auf jeden Fall ein Nebeneffekt, der bei mir eingesetzt hat.
Ein weiterer Erfolg war die Zunahme von Muskelmasse. Da ich mich vor allem eiweißreich ernährt habe, war ich plötzlich wesentlich definierter als noch zuvor. Das eine oder andere Fettpolster und die eine oder andere Problemzone verschwanden dadurch fast ganz von der Bildfläche. Das kann eventuell damit zusammenhängen, dass ich oftmals vor dem ersten Essen trainiert habe. Diese Trainingseinheiten waren zwar nicht so intensiv, weil ich doch gemerkt habe, dass mir die Power etwas fehlt, scheinen aber trotzdem eine enorme Wirkung gehabt zu haben.
Kommen wir nun aber zum Kernthema dieses Artikels. 😉
Wie sich Intervallfasten auf meine Produktivität ausgewirkt hat
Um es kurz zu machen, Konzentration, Fokus und Produktivität haben sich verbessert. Beleuchten wir die positiven Auswirkungen mal genauer.
Positive Auswirkungen von Intervallfasten
Zunächst muss ich hier natürlich erwähnen, dass die Zeit, die ich für das Frühstücken gebraucht habe, nun theoretisch zumindest teilweise in Arbeitszeit umgewandelt werden könnte. Darauf habe ich aber bewusst verzichtet und stattdessen Ersatzhandlungen gefunden, die mir und meinem Körper ebenfalls wohltun. Zu Beginn war das die Wim-Hof-Atmung mit kalten Duschen, mittlerweile ist es ein Mobility- und Flexibility-Programm.
Positiv wirkte sich das Intervallfasten für mich überraschenderweise auf meine Konzentration und meinen Fokus und damit natürlich auf meine gesamte Produktivität aus. Ich war in den ersten Stunden des Tages jetzt noch produktiver und noch konzentrierter als davor. Wobei ich aber schon erwähnen muss, dass die Ernährung am Vorabend dabei eine wichtige Rolle spielt. Ich habe für mich festgestellt, dass eine Handvoll Nüsse als letzte Mahlzeit des Tages sehr gute Wirkung auf meine Produktivität am nächsten Morgen hat. Man darf es nur nicht übertreiben und es muss bei einer Handvoll bleiben.
Positiv wirkte sich das Intervallfasten auch auf meine Energie beim Sport nach dem Mittagessen aus. Ich habe das Gefühl, mehr Energie zu haben und somit intensiver trainieren zu können. Vor allem dann, wenn ich um 12 Uhr mittags esse und dann so gegen 14:30 Uhr beim Training bin.
Negative Auswirkungen von Intervallfasten
Es veränderte sich durch das Intervallfasten allerdings nicht alles zum Positiven. Was ich ganz klar bemerkt habe, ist, dass meine Produktivität und Konzentrationsfähigkeit am Nachmittag sehr schnell im Keller sind. Ich habe zwar nach dem Mittagessen noch einen kurzen Schub und kann unmittelbar danach noch sehr konzentriert arbeiten, dafür fällt sie aber dann sehr schnell in ungeahnte Tiefen. Das ist zwar alles andere als positiv, aber fällt aufgrund meiner Arbeitsgewohnheiten nur sehr wenig ins Gewicht.
Ein weiterer Nachteil ist, dass ich beim Sport vor dem ersten Essen des Tages gefühlt viel weniger Energie habe und damit auch nicht sehr intensiv trainieren kann. Ich bin mir aber wie gesagt nicht sicher, ob dieser Nachteil nicht sogar ein Vorteil ist, weil der Körper dadurch viel eher auf die vorhandenen Fettreserven zugreift.
Und noch etwas hat sich zum Negativen hin gewendet und zwar mein Kaffeekonsum. Habe ich vorher schon relativ viel Kaffee getrunken, so sind durch das Intervallfasten jetzt noch zwei weitere Tassen dazugekommen. Ob das nun gesund oder ungesund ist, kann ich nicht sagen. Aber Kaffee trinke ich mittlerweile schon relativ viel und es steht am Plan, hier den Konsum wieder etwas einzuschränken.
Fazit für mein Selbstmanagement
Intervallfasten lohnt sich für mich. Ich bin morgens und am Vormittag wesentlich produktiver und bringe mehr weiter als zuvor. Mit dem Wermutstropfen, dass ich nachmittags dafür weniger produktiv bin. Da mein Arbeitstag aber um ca. 05:30 Uhr beginnt, fällt der Nachmittag bei mir nicht so ins Gewicht und alles in allem ist meine Produktivität durch das Intervallfasten weiter gestiegen.
Inwiefern das zu deinem Arbeitsalltag passt, musst du natürlich selbst herausfinden. Auch hier gilt es viel zu testen und zu probieren und so möglichst das Optimum herauszuholen. Viel Erfolg dabei!
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Thomas