Nackt gut aussehen, wer will das nicht. Daher freue ich mich besonders, dass Fitness-Experte Paul Kliks mir im Interview Rede und Antwort gestanden hat. In unserem Gespräch geht es aber nicht nur um das Thema „nackt gut aussehen“, sondern um das Thema Sport generell. Was sollte man beim Sport beachten, wie kann man Zeit dafür schaffen, welche Apps, Tools und Programme sollte man verwenden und vieles mehr. Also, reinhören zahlt sich aus und wird dich bis in die Haarspitzen motivieren.
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Die Links dieser Podcast-Folge:
- Die Webseite von Paul
- „Nackt gut aussehen“ – das Buch von Paul
- Youtube-Kanal von Paul
- Sling-Trainer
- Freeletics
- Das große Kettlebell-Trainingsbuch
- Der Pfad des friedvollen Kriegers
- Der Pfad des friedvollen Kriegers – Hörbuch
- Hier kannst du dir das Hörbuch gratis holen (mittels Audible-Testabo)
Nackt gut aussehen – das Interview
Thomas: Hallo Paul, schön, dass du dir Zeit genommen hast für dieses Interview. Ich würde dich bitten, dass du dich meinen Hörerinnen und Hörern kurz vorstellst, wer du bist und was du so alles machst.
Paul: Hi Thomas, vielen herzlichen Dank, dass ich dabei sein darf, ich freue mich sehr. Im Vorfeld auch gleich einmal Entschuldigung, wenn ich mich ein bisschen nasal anhöre, ich bin etwas erkältet, aber ich strotze vor Energie! (Lacht)
Thomas: Sehr fein!
Paul: „Energie“ ist vielleicht auch gerade ein gutes Stichwort, denn ich helfe Menschen, wieder mehr Energie im Alltag zu haben. Ich bin Personal Trainer, mache aber mittlerweile hauptsächlich Sachen nur online und helfe Leuten, nackt besser auszusehen. Ich habe letztes Jahr 2015 im Juli die größte deutschsprachige Low-Carb-Challenge gestartet. Und dabei geht es nicht nur darum, Leuten beizubringen, sich Low-Carb zu ernähren, sondern Low-Carb ist auf der einen Seite eine sehr gute Möglichkeit für viele Leute, um wieder fitter zu werden, um wieder besser auszusehen, um leistungsfähiger zu werden. Aber hauptsächlich geht es in der Challenge darum, den Leuten innerhalb von 30 Tagen wieder mehr Spaß am Leben zu schenken durch verschiedene Tipps und Tricks, auf die wir vielleicht nachher noch kurz eingehen. Das ist im Prinzip das, was ich mache, und ich freue mich sehr auf weitere Fragen von dir.
Thomas: Sehr gut, auf das werden wir sicher nachher noch eingehen. Bevor wir aber damit starten, wie bist du eigentlich zum Sport gekommen? Warst du schon immer sportlich, schon von Kindesbeinen an quasi oder gab es irgendwie einen Auslöser? Vielleicht kannst du dazu noch ein bisschen was erzählen.
Paul: Sportlich war ich schon immer, ich habe schon sehr früh mit Judo angefangen, ich glaube, ich war damals vier oder fünf Jahre alt. Das habe ich aber nicht so lange gemacht. Ich habe dann immer wieder mal Sachen gemacht, und dann gab es zwischendurch eine Phase, wo ich deutlich weniger gemacht habe und dann auch ein bisschen moppeliger geworden bin. Und dann bin ich irgendwann im Fernsehen über Mila Ayuhara gestolpert, ich weiß nicht, ob der eine oder andere das noch kennt, das war eine japanische Serie über eine Volleyballspielerin, so ein Anime. Das habe ich geguckt, und dann hat es mich irgendwie zum Volleyball verschlagen, und da war ich eigentlich sehr gut und habe auch sehr viel gespielt, aber irgendwann gemerkt, dass ich da nicht weiterwachse. Ich bin dann irgendwann bei 1,80 stehengeblieben, und dann ist der große Spaß daran auch irgendwie verloren gegangen. Ich habe mich dann umorientiert und American Football gespielt, auch in der Bayern-Auswahl, habe es sogar fast in die NFL Europe geschafft, aber auch nicht ganz. Und nachdem man mit diesen Sportarten leider nicht einmal so viel Geld verdienen kann, dass man sich halbwegs irgendwie den Lebensunterhalt verdienen kann, habe ich mir gesagt, „okay, dann studiere ich eben Bauingenieurwesen“. Aber auch da hat es mich nicht vom Sport abgehalten, denn ich habe mir gedacht, bevor ich studiere und kellnere, lass mich doch einfach mal die andere Seite des Sports sehen und einfach mal auf die Trainerseite gehen. Ich habe während meines Bauingenieurstudiums verschiedene Ausbildungen im Fitnessbereich gemacht, habe angefangen, ganz normal als Trainer im Fitnessstudio zu arbeiten, wo ich die Leute in die Geräte eingewiesen habe. Und somit bin ich dann irgendwann zum Ernährungsstudium gekommen, und im Prinzip begleitet mich der Sport mehr oder weniger, aber eigentlich schon immer mein ganzes Leben lang.
Thomas: Okay, sehr genial, wirklich sehr genial. Wir haben sehr viele Parallelen, haben wir bereits festgestellt. Ich war auch Trainer und so weiter, wirklich viele Parallelen, aber das passt sehr gut. Dein großes Thema heißt „nackt gut aussehen“, und wer will das nicht? (Lacht)
Paul: (Lacht)
Thomas: Was sind die Grundpfeiler, um das zu schaffen, dass man nackt gut aussieht? Was muss man alles tun? Beziehungsweise, gib uns doch einmal ein paar Tipps und Tricks.
Paul: Ja, sehr gerne. Zunächst einmal möchte ich diesen Begriff „nackt gut aussehen“ kurz erklären, warum ich ihn gewählt habe. Nackt gut auszusehen, das ist etwas, wenn das nun jeder Zuhörer draußen hört, hat jeder ein eigenes Bild davon vor seinen Augen. Jeder hat ein eigenes Bild davon, wie er nackt gut aussieht. Und das Lustige ist auch, dieses Bild ist nicht für immer gleich, sondern es verändert sich. Und das ist etwas, was ich im Kopf der Menschen dadurch provozieren möchte. Ich sage nicht, dass jeder Size Zero sein muss oder einen 43-er Oberarm haben muss, weil dies das Ideal ist, sondern nackt gut aussehen, das ist für jeden ein eigenes persönliches, individuelles Bild. Und genau darum geht es im Prinzip auch. Ich meine, es ist natürlich auch wichtig, welchen Trainingsplan du machst oder wie du dich ernährst, aber diese zwei Bausteine sind so verschwindend gering im Vergleich zu dem, was du dir denkst und was du dir vorstellst. Und deswegen habe ich diesen Titel gewählt, „nackt gut aussehen“. Und jetzt sind wir eigentlich schonmehr oder weniger abgedriftet. Natürlich ist es wichtig, was du isst und wie du trainierst, aber viel wichtiger ist es, was du denkst und was sich zwischen deinen Ohren abspielt.
Aber allgemein zum Thema „Ernährung“, das ist mein Bereich, mit dem ich viel Zeit verbracht habe, auch während meines Studiums. Und meine Erfahrung zeigt mir durch die vielen Trainings, dass viel zu viele Menschen viel zu viel Zeit mit dem Thema „Ernährung“ verschwenden. Ich sehe so viele Leute in verschiedenen Facebook-Gruppen, auch in unserer Facebook-Gruppe, die permanent fragen, „welches Lebensmittel oder was kann ich essen, um meine Kalorienzahl nicht zu überschreiten? Ich habe für heute noch 193 Kalorien frei, was darf ich essen, um sie zu füllen und nicht darüber zu kommen“ Und wenn Menschen nur einen Bruchteil dieser Zeit und Energie, die sie in dieses Thema „Ernährung“ investieren, in ihre mentale Fitness investieren würden, in einen mentalen Fitness-Riegel, dann wären wir alle viel, viel, viel weiter. Und ich stelle oft fest, dass dieses übermäßige Engagement und die übermäßige Investition von Zeit in das Thema „Ernährung“ oft nur etwas ist, was man ein bisschen vorschiebt, um einen Grund zu haben, irgendwann doch zu sagen, „oh, das ist mir zu aufwändig und zu viel“. Im Prinzip ist es so super simpel, ich meine, wenn ich das jetzt so sage, werden mich wahrscheinlich wieder viele Leute auslachen, aber bevor das jemand macht, sollte er sich überlegen, ob er das auch wirklich selbst anwendet.
Thema Nummer 1 ist einfach: trinke Wasser! Trinke Wasser, keine Energie! Ich höre von vielen Leuten, dass sie viel zu gerne essen, um abzunehmen, aber dann iss die Energie und trinke sie nicht! Mir geht es genauso, von daher ist dies das Thema Nummer 1, trinke Wasser, am besten stilles Wasser, das sind dann noch so ein paar Pimping-Punkte, wie man es noch besser machen kann. Aber wenn du damit anfängst, dann fange vielleicht einfach an, Leitungswasser zu trinken, in das du dir eine Orange reingedrückt hast oder eine Zitrone oder eine Limette oder irgendetwas. Oder versuche erst einmal generell, weniger energiehaltige Getränke zu trinken. Wenn du bisher zwei Liter Cola täglich getrunken hast, dann fange damit an, dies zu reduzieren und trinke nur noch einen Liter und tausche den Rest mit Wasser aus. Es geht darum, einen ersten Schritt zu machen. Aber versuche, Energie zu essen und sie nicht zu trinken, das ist Thema Nummer 1. Ansonsten ist Low-Carb mein Fachgebiet, das Themengebiet, das mich besonders interessiert. Es eignet sich vor allem gerade für die Leute, die schon längere Zeit, also seit Jahren, sehr bewegungsarm und bewegungsfaul geworden sind und sich sehr wenig bewegen, die fünf bis zehn oder noch mehr Kilos zu viel auf den Rippen haben und sich auch so fühlen. Also übergewichtige Menschen, die sehr bewegungsarm sind, für die eignet sich Low-Carb super.
Thomas: Okay Paul, ich bin mir nicht sicher, ob jeder weiß, was Low-Carb ist, kannst du vielleicht ganz kurz in ein paar Worten erklären, was das ist?
Paul: Sehr gut, ich habe gerade gemerkt, dass ich einen ziemlich großen Redeanteil gehabt habe, nicht wahr? (Lacht) Es gibt mehrere Arten, wie man sich Low-Carb ernähren kann, aber Low-Carb bedeutet für mich einfach kohlenhydratreduziert. Das heißt, es gibt unsere Makro-Nährstoffe, jedes Lebensmittel besteht quasi daraus: Eiweiß, Fette und eben die Kohlenhydrate. Und wenn du die Kohlenhydrate reduzierst, dann bist du Low-Carb, Low-Carb sind wenige Kohlenhydrate. Es gibt auch noch Formen, wo du wirklich sehr, sehr, sehr wenige Kohlendhydrate isst, das ist dann quasi fast ein „No“-Carb, aber komplett ohne, mit null Kohlenhydraten, das geht nicht, weil jedes natürliche Lebensmittel irgendwie in irgendeiner Form Kohlenhydrate hat. Und meine Ansage ist einfach, schau, wieviel du dich bewegst, wie aktiv ist dein Lebensstil? Und hinsichtlich deines Lebensstils kannst du es dir durchaus auch, sage ich mal in Anführungsstrichen „erlauben“, mehr Kohlenhydrate zu essen. Aber wenn du dich nicht bewegst, dann brauchst du diesen super Brennstoff einfach nicht oder zumindest nicht so viel davon.
Thomas: Okay, super, sehr gut, sehr gut. Dann hätten wir die Ernährung abgehakt. Zweiter Pfeiler vielleicht, hast du noch etwas Anderes?
Paul: Ja genau, trainingstechnisch bin ich auch selbst ein Freund davon, in sehr kurzer Zeit zu trainieren. Ich bin selbst Papa, habe zwei Kinder, und früher habe ich auch deutlich mehr trainiert. Aber ich habe schon immer versucht, kurz, intensiv und effektiv zu trainieren. Aber seitdem ich zwei Kinder und auch mein eigenes Business habe, ist die Zeit relativ rar beziehungsweise nimmt man sich dann nicht mehr so viel Anderes dazu. Und deswegen schaue ich einfach, dass ich viel Intervalltraining mache. Ich mache viel mit dem eigenen Körpergewicht, aber ich baue auch Sachen ein, wo ich mit dem Slingtrainer arbeite. Der bekannteste Slingtrainer ist wahrscheinlich das TRX oder der Aerosling. Oder auch mit Kettlebells mache ich relativ viel. Aber hauptsächlich schaue ich, dass ich intervallmäßig trainiere, also sprich, mich relativ intensiv durch Ganzkörperübungen belaste. Und das ist nicht nur laufen beziehungsweise, eigentlich überhaupt nicht laufen, sondern da ist immer auch eine Kraftkomponente dabei, Hock- Strecksprünge sind super, Klimmzüge und verschiedene Sachen, die meinen ganzen Körper fordern. Und da schaust du einfach, dass du Kraftübungen im Wechsel mit kurzen Pausen machst und dich relativ viel intensiv belastest.
Thomas: Sehr cool, sehr, sehr genial. Ich glaube, da war jetzt schon sehr viel dabei.
Paul: Das ist nur ein ganz kurzer Abriss. Ich habe auch relativ viele Videos auf YouTube und auch Trainingspläne auf meinem Blog, auch da habe ich immer mal wieder Sachen drauf. Je nachdem, wie viel Zeit wir haben oder wie lange deine Podcastfolgen sind, können wir schon noch ins Detail gehen. Ich meine, das war jetzt lediglich arg an der Oberfläche gekratzt (lacht).
Thomas: Ja, das ist klar, ich denke, wir werden am Ende des Interviews sowieso sagen, wo dich die Leute finden, wenn sie mehr wissen wollen. Beziehungsweise, du kannst es auch jetzt kurz sagen, wie heißt dein Blog?
Paul: Einfach wie mein Name, also paulkliks.com also p – a – u – l – k – l – i – k – s .com oder einfach nacktgutaussehen.de, da kommt man auf eine Übersichtsseite, auf der man auch ganz viel findet.
Thomas: Perfekt, wer mehr wissen will, kann da gerne rein. Ich würde jetzt vielleicht noch ein bisschen auf das Thema eingehen für Menschen, die noch gar keinen oder nur sehr wenig Sport machen, die, wie du so schön sagst, „bewegungsfaul“ oder „bewegungsarm“ sind. Was ist die beste Methode, um in den Sport einzusteigen? Viele machen den Fehler, zumindest merke ich das immer, im Jänner werden die Fitnesscenter überschwemmt, dann sieht man wahnsinnig viele neue Gesichter, und Ende Jänner sieht man wiederum nur die üblichen. Das heißt, diese Menschen machen sicherlich viel falsch, welche Tipps kannst du den Einsteigern geben, was gibt es da so?
Paul: Der wichtigste Tipp ist einfach, dass du anfangen solltest, und zwar, dass du mit einem klitzekleinen Schritt anfangen solltest, denn dieser erste kleine Schritt ist meistens der schwierigste. Es gibt tolle Programme, es gibt tolle Diäten, die funktionieren auch alle, denn sonst würden sie nicht bestehen und sich nicht relativ gut verkaufen. Aber jede Diät, jedes Programm funktioniert für den einen oder anderen irgendwo in irgendeiner Form, weil es immer Leute gibt, die damit erfolgreich sind. Die Frage, die sich der Trainierende oder der Abnehmende stellen sollte, ist, warum mache ich das überhaupt wirklich? Warum will ich nackt besser aussehen? Und dieses „Warum“ ist super, super wichtig, denn auf dem Weg zur Fitness oder generell zum Erfolg wird es immer Stolpersteine geben, und wenn das „Warum“ nicht groß genug ist oder nicht wertvoll genug ist, sich da wirklich auch mal durchzubeißen, dann kommt man relativ schnell zum Stillstand. Und dieses große „Warum“, das ist im Prinzip das riesengroße Ziel. Das ist wirklich ein riesengroßes Ziel, dieses „Warum“ sollte im Prinzip so groß sein, dass man sich ständig Gedanken darum machen müsste, wie man es schafft, sich fragt, was muss ich dafür tun? Kann ich das überhaupt schaffen? Und das ist im Prinzip der Punkt, wo man versucht, es einfach von diesem riesengroßen unmöglichen Ziel, von dieser Traumvorstellung, herunterzubrechen. Und das ist Übung, das ist Training, dass man es herunterbricht auf den kleinsten Step, auf den allerkleinsten Schritt, dass man anfängt, den ersten Erfolg zu feiern. Und das ist wirklich Training. Und das nächste Training ist dann, sich diesen kleinen Erfolg, diesen klitzekleinen Erfolg so zu feiern, als wäre es ein riesengroßer gewesen. Kinder feiern jeden kleinen – Entschuldigung – Scheiß, die feiern alles. Sie feiern, dass sie gecheckt haben, dass ihre Fingernägel wachsen, die feiern wirklich alles, und das sollten auch wir wieder lernen. Denn wenn wir Erfolg wieder mit Freude verbinden, dann werden wir auch erfolgssüchtig, und dann werden wir einen Schritt nach dem anderen machen. Und das ist für mich das Hauptproblem, dass Leute, für die es nicht passt, die wirklich langfristig etwas verändern wollen, sich kurzfristige Programme angeln und sich dann eben die falsche Sache heraussuchen. Und dann komme ich ganz oft auf die Basis zurück, dass ich einfach sage, bevor du etwas anfängst, hole dir Rat von Leuten, die es entweder schon geschafft haben oder von Experten, damit sie dir sagen, was für dich ein guter Weg sein könnte. Wenn ich jemandem einen Vorschlag mache, auf welchen Weg er sich begeben sollte, dann heißt das nicht, dass dies das Nonplusultra ist. Wenn ich das könnte, dann hätte ich schon längst ein Patent darauf angemeldet! Aber zumindest hast du die Chance, dich dadurch mit Leuten zu connecten, die entweder sehr erfolgreich sind in dem, was sie lehren oder selbst sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Wenn du dich mit diesen Leuten connectest, dann hast du zumindest eine höhere Chance, erfolgreich zu werden. Und das ist es, worauf es im Prinzip ankommt, dass du dich mit Leuten umgibst, die dir guttun, die dir helfen können, die dich wirklich unterstützten.
Thomas: Absolut, das kann ich nur unterstreichen. Paul, es gibt viele Leute, die sagen, „ich habe keine Zeit für Sport, wo soll ich die Zeit hernehmen?“ Jetzt hast du gerade gesagt, dass du Vater bist und natürlich auch viel um die Ohren hast. Wie schaffst du es, dir die nötige Zeit dafür zu nehmen beziehungsweise, welche Maßnahmen kannst du empfehlen, um sich die nötige Zeit für den Sport zu schaffen?
Paul: Als Erstes sich klarzumachen, wie viel Zeit kann ich mir wirklich freischaufeln? Und dann mit Erfahrung oder auch wieder mit einem Trainer oder einem Freund, der vielleicht schon mehr Erfahrung hat, einfach abzuschätzen, was kann ich wirklich erreichen in dieser Zeit, die mir zur Verfügung steht? Das ist oft ein Problem vieler Leute, sie haben irgendwelche Traumvorstellungen und laufen ihnen ewig lange hinterher, sind aber auch nicht bereit, dafür mehr Zeit zu investieren beziehungsweise können es wirklich nicht. Und das ist ein wichtiger Punkt, dass man in diesem ersten Schritt seine Erwartungen ein bisschen zurückschraubt und wieder lernt, die Sachen wieder ein bisschen zu feiern, wieder lernt, erfolgreich zu sein. Das wäre das Allererste. Und als Nächstes mit kleinen Trainingseinheiten anzufangen. In der Low-Carb-Challenge starten wir zum Beispiel mit Trainingseinheiten, wir trainieren dort täglich, das ist auch ein Tipp, versuche wirklich, Sachen täglich zu machen, wenn du versuchst, dir neue Dinge anzueignen. Aber nicht täglich 30 Minuten, sondern wir fangen mit drei Minuten am Tag an. Und da haben einige auch mal die App bewertet, „das Training, das ist ein Witz, das ist für komplette Anfänger!“ Ja, ist es auch, du fängst als Anfänger an, und es steigert sich dann. Wir haben jeden Tag eine Trainingseinheit, wir fangen mit drei Minuten an. Und das Lustigste war, dass ich Leute dabeihabe, die sich auf die Low-Carb-Challenge eingelassen haben, die vielleicht schon ein bisschen fortgeschrittener waren, die keine kompletten Anfänger waren und dann einfach gemerkt haben, dass sich dieses Training nach und nach im Prinzip ganz simpel aufbaut, aber dass der Umfang immer mehr und mehr wird. Und ich hatte viele Leute dabei, die dann gesagt haben, „Alter, in den letzten Tagen war das echt krass!“ Dabei sind es auch da nur 15 Minuten! Du trainierst maximal 15 Minuten nach dem ganz einfachen Trainingsprogramm. Es ist eigentlich nicht einmal ein Trainingsprogramm, es sind ganz einfache Trainingspläne. Du trainierst nur 15 Minuten damit, mit ganz simplen Übungen, und selbst die erfahrenen Leute sagen, dass es echt krass und echt eine Herausforderung ist, dieses Training zu machen. Und dann kann ich nicht irgendjemanden etwas an die Hand geben und sagen, „du willst jetzt fit werden, du willst sofort alles von heute auf morgen verändern, trainiere einfach diese 15 Minuten lang!“ Das macht er vielleicht, ein, zwei oder drei Tage, ein, zwei, drei Wochen, aber dann hört er damit auf. Deswegen bin ich ein riesengroßer Freund davon, sich ganz einfache Sachen vorzunehmen. Nimm dir zum Beispiel eine Übung vor, die du dir irgendwo auf YouTube heraussuchst, meinetwegen einen Hock-Strecksprung, ein Burpee, eine Kniebeuge, Wandsitzen, und fange an mit einer Übung, die du jeden Tag wiederholst. Und wenn du das über einen Zeitraum von drei, vier, fünf, sechs Tagen geschafft hast, dann nimm eine zweite Übung dazu und fange mit kleinen Schritten an. Nimm dir das, mache jeden Tag deine Häkchen dahinter, und dann wirst du vorwärtskommen. Anders wirst du langfristig keine Erfolge erzielen, weder in der Fitness noch mit deinem Körper oder sonst im Business, bei deiner Ernährung oder in deiner Liebesromanze, ich weiß es nicht (lacht).
Thomas: Absolut, ja, man muss sich das einfach als Gewohnheit antrainieren, und dann ist es so normal wie Zähneputzen.
Paul: Genau.
Thomas: Und das ist es, wo man sich durchbeißen muss, das ist vielleicht die ersten 30, 60 Tage ein bisschen anstrengend, aber wenn man da mal durch ist, dann hat man, glaube ich, das Gröbste überstanden, und dann passt alles.
Paul: Genauso ist es, Thomas.
Thomas: Cool. Paul, gibt es irgendwelches Equipment, irgendwelche Tools oder Apps, die du nutzt, um deine Sportaktivitäten zu tracken oder die mit Sport zu tun haben, die du empfehlen kannst?
Paul: Ich muss ehrlich sagen, dass ich bereits vor dem Interview, was wir gemacht haben, Evernote genutzt habe, immer wieder auch mal, um vor allem meine neuen Trainingspläne dort festzuhalten und zu dokumentieren. Das habe ich relativ viel genutzt. Ich habe ganz früher auch mal Frenetics genutzt, das ist eine App, wo man mit dem eigenen Körpergewicht arbeitet, muss aber sagen, dadurch, dass ich hier in München auch live ein Newbie, also Einsteiger-Frenetic-Sessions gemacht habe, also kostenlos, muss ich sagen, dass Frenetics, das Trainingskonzept an sich, super ist, weil es mit dem eigenen Körpergewicht arbeitet, aber dadurch, dass sehr viel auf die Zeit gedrückt wird und immer, also wirklich in jedem Training, die Zeit im Vordergrund steht, alles immer schneller zu machen, heißt es nicht, dass die Leute es auch besser machen und qualitativ gut trainieren. Deswegen finde ich Frenetics mittlerweile für komplette Einsteiger wenig empfehlenswert. Für Leute, die sowieso schon relativ fit sind oder bereits einige Monate oder sogar Jahre trainieren, ist es eine geile App, die man auf jeden Fall gut nutzen kann. Und ich habe es vorhin schon gesagt, ich liebe meinen Slingtrainer. Wenn ich das noch kurz erklären kann, einen Slingtrainer musst du dir so vorstellen, das ist im Prinzip einfach ein Seil oder ein Gurt, der zwei Enden hat, und an jedem Ende ist ein Griff. Und in der Mitte gibt es immer einen Haken oder irgendwas, was du an die Decke machen kannst oder mit einer Ankerschlinge an einem Baum befestigen kannst oder an einem Tor, quasi an einer Querlatte. Du kannst es auch irgendwo über Kopf befestigen. Und dann kannst du dich an den Enden des Seils, an den Griffen festhalten, und wenn du dich nach hinten fallen lässt, dann hängst du mehr oder weniger in der Luft. Die Füße sind natürlich am Boden, aber du hängst quasi mit deinem Körper, mit deiner Schwerkraft an diesen zwei Seilen. Und du kannst dich damit ganz simpel ranziehen, das ist eine ganz einfache Übung, wie beim Rudern im Fitnessstudio. Ich weiß nicht, ob ihr meine Erklärungen jetzt gut versteht, ansonsten einfach mal auf YouTube oder Google „Slingtrainer“ eingeben, da findet man etwas. Und dieses Equipment ist mega geil, denn du kannst es überall mitnehmen, es wiegt nicht einmal ein Kilo, das kannst du einfach in die Tasche packen, ins Handgepäck, in den Koffer. Du kannst es überall mitnehmen, überall festmachen und viele geile Übungen damit machen. Du kannst dir damit viele Übungen schwerer machen, aber viele andere auch leichter machen, wie zum Beispiel den Liegestütz, was bei Frauen oft ein Thema ist. Frauen schaffen nicht sofort immer gleich einen normalen Liegestütz am Boden, und da kann man mit dem Slingtrainer auch viel unterstützen, dass man einfach besser wird. Und ich liebe dieses Trainingsgerät, weil es deinen ganzen Körper beansprucht, und das sehr alltagsnah und nicht so wie ganz normale stationäre Fitnessgeräte im Studio. Man muss schon sagen, wenn man mit dem Slingtrainer sauber trainieren und auch ein paar Tipps haben möchte, ist der fachliche Rat eines Experten immer gut. Man kann es natürlich auch auf eigene Faust probieren, aber ich habe schon oft erlebt, dass man von den Experten noch viele coole Tricks lernen kann. Der Slingtrainer ist wirklich mein absolutes Lieblingsgerät.
Thomas: Das kann ich nur empfehlen, beides, was du genannt hast, Frenetics habe ich auch, das mache ich, wenn ich wirklich nur sehr, sehr wenig Zeit habe, 10 oder 20 Minuten. Das ist wirklich eine coole App, aber ich glaube auch, dass sie nicht für Anfänger ist, weil man danach wirklich fertig ist. Und einen Slingtrainer habe ich auch auf Reisen mit beziehungsweise, zu Hause nutze ich eine Klimmzugstange, die ich einklemme und dann den Slingtrainer daran festmache. Das ist auch relativ cool. Und wir werden natürlich beides verlinken, so dass sich die Leute etwas darunter vorstellen können. Und wie du gesagt hast, für den Slingtrainer habe ich mir auch Tipps vom Profi geholt, denn damit kann man auch sehr viel falsch machen, glaube ich, und das ist nicht empfehlenswert.
Paul: Genau.
Thomas: Okay Paul, du hast auch ein eigenes Buch geschrieben, wenn du das kurz vorstellen könntest? Beziehungsweise, vielleicht hast du noch den einen oder anderen Buchtipp, wie man sich im Fitnesssportbereich gut autodidaktisch weiterbilden kann.
Paul: Mein Buch ist mehr oder weniger auch aus der Challenge letztes Jahr entstanden. Ich habe auch mal ein Video dazu gemacht, das brauche ich hier jetzt nicht nochmal zu erzählen, komplett in voller Ausführlichkeit, wie es zum Buch gekommen ist, da gab es auch eine sehr lustige Geschichte. Aber wen es interessiert, der kann gerne mal auf meinem YouTube-Kanal nachschauen. Auf jeden Fall ging es erst einmal darum, dass ich einfach nur von einem Verlag angesprochen wurde, ob ich ein Rezeptebuch machen möchten, ein Buch über Low-Carb-Rezepte, weil meine Facebookseite zu der Zeit hauptsächlich eine solche Rezepte-Sammlungsseite war und sie relativ viele Likes und auch eine große Anhängerschaft und Community hatte. Und das war mir vom Anspruch her aber ein bisschen zu wenig. Ich hätte es machen können, aber ich wollte nicht irgendwie nur ein Rezeptebuch machen. Und dann ging es so ein bisschen hin und her, und dann kam Mitte des Jahres 2015 die Idee zur Low-Carb-Challenge. Auf der einen Seite hat es mir super viel Spaß gemacht zu sehen, wie die Leute auch wirklich dabei sind und welche tollen Erfolge möglich sind, und auf der anderen Seite hat es mich auch nochmal zum Nachdenken geführt, die Essenz wirklich auf den Punkt zu bringen, weil ich einfach Leuten, die schon lange nichts mehr gemacht haben oder die wieder etwas machen wollen, die Möglichkeit geben wollte, den Einstieg so einfach wie möglich zu machen. Und das war eine Herausforderung für mich, die Essenz herauszukitzeln aus dem, was ich seit Jahren bereits mit Kunden im Internet teile, das alles so einfach wie möglich herunterzustricken und aufzubauen. Und dann haben wir die Challenge gestartet, und der Verlag fand es auch sehr interessant, und anschließend habe ich das im Prinzip noch weiter ausgefeilt, noch weiter verbessert. Und damit kam es zum Buch „Nackt gut aussehen“, in dem es sich natürlich hauptsächlich um die Low-Carb-Challenge handelt, aber da sind auch viele Sachen dabei über die mentale Fitness, was mir auch sehr wichtig ist. Die mentale Geschichte, sich Ziele zu setzen, motiviert sein, motiviert bleiben, darüber steht auch viel in meinem Buch drin. Und natürlich auch zu Low-Carb, und mein Trainingsprogramm ist auch mit dabei.
Und sonst, andere Bücher, ich kann auf jeden Fall ein sehr, sehr gutes Buch zum Thema „Kettlebell-Training“ empfehlen, und zwar von Dr. Till Sukopp, das ist auch ein guter Freund von mir. Das ist das Standard-Werk in Deutschland, wenn es um Kettlebell-Training geht. Ich finde Kettlebell fast noch einen Ticken geiler als den Slingtrainer. Der Slingtrainer ist aber trotzdem mein spezieller Favorit, einfach, weil er sehr einfach zu transportieren ist, denn er wiegt unter einem Kilo. Bei einer Kettlebell trainiere ich durchaus auch manchmal mit einer 20er, 24er oder 32-Kilo-Kettlebell, und du brauchst für ein Trainingsprogramm auch mehr als eine davon, weil du dafür unterschiedliche Gewichte benötigst. Und deswegen fällt die Kettlebell auf das Lieblingsgerät Nummer 2 oder Platz 2 bei mir ab. Aber jeder, der zu Hause wirklich ernsthaft trainieren mag, sollte sich mit dem Thema „Kettlebell-Training“ auseinandersetzen, daran führt kein Weg vorbei, also eben an Tills Buch. Es heißt „Das große Kettlebell-Trainingsbuch“.
Und ansonsten, ein Buch, was mit Sport und Fitness weniger zu tun hat, was mich aber sehr berührt und generell viel in meinem Leben verändert hat, auch in meiner Denke, das ist das Buch „Der Pfad des friedvollen Kriegers“ von Dan Millman. In dem Buch ist Dan selbst auch Darsteller. Er trifft jemanden, der ihm zeigt, dass alles, was er in seinem Leben erlebt hat, und das waren nicht immer coole Sachen, einen Grund hat. Es ist ein sehr inspirierendes Buch. Ich will gar nicht so viel darüber erzählen, jeder, der irgendwie auf der Suche nach Inspiration ist, nach Positivität im Leben, der sollte sich das Buch auf jeden Fall runterziehen. Und ich empfehle es auch als Hörbuch. Als Buch zum Lesen ist es auch okay, aber beim Buch ist bei mir dieser Funke nicht direkt übergesprungen. Ich bin auch nicht so der super Leser, ich höre lieber. Und bei diesem Hörbuch ist es wirklich so, es ist quasi wie ein Mentor, der 24 Stunden mit mir läuft. Wenn ich einen guten Vibe brauche, dann höre ich mir dieses Buch immer mal wieder an, weil es einfach so viel Positivität mit sich bringt, das kann man kaum beschreiben.
Thomas: Super, danke für den Tipp. Ich habe sowieso bald wieder Audible-Guthaben, da werde ich es mir holen. Wir werden das natürlich alles in den Shownotes verlinken, was Paul gesagt hat, das ist ganz klar. Vielen Dank für die coolen Tipps! Ja Paul, wir sind am Ende des Interviews angekommen. Gibt es noch irgendetwas, was du meinen Hörerinnen und Hörern mitteilen willst? Beziehungsweise, erzähle doch nochmal kurz, wo man dich im Netz findet. Das werde ich natürlich auch verlinken, aber erwähne es doch bitte nochmal.
Paul: Genau, ihr findet mich auf www.paulkliks.com oder nacktgutaussehen.de, dort findet man alle Sachen von mir. Und ich bin natürlich auf allen Social Media-Plattformen irgendwo vertreten. Überall, wo ihr seid, könnt ihr mich wahrscheinlich finden, wenn ihr Interesse habt, mich zu verfolgen. YouTube mache ich auch relativ gerne, verschiedene Videos, weil ich damit meine Authentizität rüberbringe und auch die Connections zu den Leuten aufbaue, das mache ich sehr gerne. Und ich würde mich natürlich freuen, von dem einen oder anderen aus der Community zu hören, dem ich im Bereich Fitness ein bisschen weiterhelfen kann. Und was ich den Leuten gerne auf den Weg geben mag: Erst einmal danke, dass du dieses Interview bis zum Ende angehört hast. Und im Prinzip, wenn es um das Thema „Fitness“ geht, dann mach dir nicht so viele Gedanken darum, was du trainierst oder um das, was auf deinem Teller liegt, sondern investiere auch die eine oder andere Minute in dich selbst und nutze die Zeit für dich selbst. Auch wenn Zeit natürlich ein sehr wertvolles und kostbares Gut ist, aber nutze es für dich selbst, denn unsere Lebenszeit ist stark begrenzt. Keiner von uns weiß, wie viel Lebenszeit wir noch haben. Ein sehr guter Kumpel von mir, Thaddaeus Koroma, hat es mal an einem sehr guten Bild dargestellt: Die Lebenszeit ist keine Uhr oder etwas Rundes, was immer wiederkommt und sich immer wieder dreht, sondern die Lebenszeit ist im Prinzip eine Sanduhr, wo aber niemand weiß, was oben noch an Sand drin ist. Und seitdem ich dieses Bild in mir trage, gehe ich auch viel wertvoller mit mir und mit meiner Zeit um und schaue, dass ich meine Zeit wirklich in das investiere, was mir wirklich wichtig ist.
Thomas: Das, glaube ich, war ein genialer Schlusssatz, den wir so stehenlassen können. Paul, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Es war ein extrem spannendes Interview, es hat mich sehr gefreut, Dankeschön.
Paul: Vielen Dank, Thomas, bis bald, ciao.
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